Bonded Into Blackness Coverartwork

Review Bonded – Into Blackness

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Thrash Metal

BONDED sind noch recht frisch in der deutschen Thrash-Metal-Landschaft, gegründet wurde die Band 2018 aber von alten Hasen: Bernd “Bernemann“ Kost und Markus “Makka“ Freiwald waren viele Jahre bei Sodom, bevor Tom Angelripper die beiden per WhatApp-Nachricht aus den Reihen der Thrash-Metal-Legende hinauskomplimentierte. Das Debütalbum „Rest In Violence“ schlug im Januar 2020 gut ein – dann aber kam Corona und bremste die Promoaktivitäten und Tourpläne schneller wieder aus, als sie begonnen hatten.

Davon ließen sich BONDED aber nicht unterkriegen und haben sich direkt in die Produktion des zweiten Albums gestürzt. Musikalisch schließt „Into Blackness“ direkt an das Debütalbum an und bietet damit kompromisslosen Thrash Metal direkt auf die Schnauze. Dabei schlagen BONDED eine Brücke zwischen Old-school-Thrash-Metal mit Bay-Area-Einschlag und der modernen Thrash-Welle.

„Watch (While The World Burns)“ etwa beginnt so klassisch, wie man es sich nur wünschen kann: Der Drummer groovt sich ein, die Gitarristen schlagen erste scharfe Töne auf ihren Klampfen an und nach ein paar Sekunden weiß man als Hörer bereits, dass gleich die Nackenmuskulatur angesprochen wird. Genau so kommt es auch, wie ein Wirbelwind fegen die schneidenden Riffs zu scheppernd-drückenden Drums aus den Boxen. Nach dem zweiten Chorus lässt es sich die Saitenfraktion um Bernemann und dem ehemaligen Suicidal-Angels-Gitarrero Chris Tsitsis nicht nehmen, eine kleine Machtdemonstration in Form einer Soloparade abzufeuern – da hüpft das Thrash-Herz und die Pumpe eines jeden Fans schneller, thrashiger Melodien schlägt einige Takte schneller.

Mit Ingo Bajonczak haben BONDED zudem einen Ausnahmesänger an Bord: Sein Gekeife passt wunderbar ins Gesamtbild und kommt glaubwürdig aggressiv rüber. Sein Können beweist er aber vor allem in den hymnischen Refrains: Hier beeindruckt er mit einer melodiösen Stimme zwischen Chuck Billy (Testament) und Peavy Wagner (Rage). Diese melodischen Arrangements geben dem direkten, schnörkellosen Thrash Metal eine ganz feine Note. „The Eyes Of Madness“ zum Beispiel bekommt bei all seinem Legion-Of-The-Damned-mäßigen Geprügel einen eingängigen Mitsingrefrain spendiert, der ohne einen Sänger wie Ingo nicht funktionieren würde.

BONDED wissen auch, wann sie den Fuß mal vom Gaspedal nehmen müssen. „The Holy Whore“ ist zwar ein rasanter Ritt. Der auch hier tolle Refrain und Power-Metal-artige Momente verpassen dem Song die gewisse Würze, die ihn zum Anspieltipp macht. „Destroy The Things I Love“ ist dann sogar eine fast schon doomige Nummer mit umso garstigeren Vocals. Das darauffolgende „Final Stand“ ist im direkten Gegensatz dazu die heftigste Abrissbirne der ganzen Scheibe.

BONDED machen nichts neu und erheben keinen Anspruch, Innovationen bieten zu wollen. „Into Blackness“ ist in seinem klassischen Auftreten mit modernem Anstrich und technisch anspruchsvoller Präsentation aber eine einfach runde, überzeugende Thrash-Metal-Platte ohne Ausfälle. Wer seine Riffs messerscharf, seine Drums scheppernd und seinen Nacken schmerzend mag, ist bei BONDED bestens aufgehoben. Ihre Sodom-Vergangenheit können Bernemann und Makka jedenfalls guten Gewissens hinter sich lassen. Mit der hier gebotenen Qualität und ihren Thrash Metal blutenden Herzen haben BONDED locker das Zeug dazu, selbst zu einer großen Nummer zu werden.

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Wertung: 8 / 10

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