Review Caliban – Elements

Mit verlässlicher Konstanz veröffentlichen CALIBAN alle zwei Jahre ein neues Album. Mit „I Am Nemesis“ aus dem Jahre 2012, gelang ihnen ein echter Meilenstein. Seitdem scheint die Band aber zu stagnieren. Sowohl „Ghost Empire“ von 2014, als auch „Gravity“ von 2016 klangen sehr gleichförmig und folgten strikt dem gleichen Songwriting-Muster. Leider birgt auch das neue Werk „Elements“ keine Überraschungen oder Neuheiten. Dafür aber jede Menge Standard-Metalcore.

Ein großes Problem von „Elements“ und allgemein der letzten CALIBAN-Alben ist, dass Songwriter Marc Görtz jeden Song gleich aufbaut. Das seit Jahren belächelte Metalcore-Schema von brutalen Strophen gepaart mit einem melodischen Refrain und ein paar Breakdowns, regiert die Musik von CALIBAN. Das mag bei ein paar Nummern ganz gut sein, aber auf Dauer nervt es nur. Besonders bei Tracks wie „This Is War“, „Intoxicated“ oder „My Madness“, die alle ein starkes, treibendes Riff aufweisen in den Strophen richtig Spaß machen. Der clean gesungene Refrain nimmt dann die Luft aus den Songs, wirkt fast schon wie ein Bruch.

Erschwerend kommt hinzu, dass Sänger Andreas Dörner einfach keinen wirklich überzeugenden Klargesang hinbekommt. Auf „Elements“ ist er allein für Growls und Clean-Vocals zuständig und macht Erstere deutlich besser. Den Tiefpunkt erreicht er bei „Before Later Becomes Never“. Der Gesang ist schwach, dünn und weinerlich, da hilft auch kein CJ MacMahon von Thy Art Is Murder als Gast, um diese Nummer zu retten. Neben CJ sind noch einige weitere Gäste auf „Elements“ vertreten. Matthi von Nasty und Sebastian „Sushi“ Biesler von Eskimo Callboy steuern Vocals zu „Ich blute für dich“ bei. Ein echtes Schwergewicht veredelt „Masquerade“, niemand anderes als Brian „Head“ Welsh von Korn ist da zu hören.

Aber auch diese illustre Gästelist kann nicht verhehlen, dass es CALIBAN an neuen Ideen und dem Mut zur Abwechslung fehlt. Klar sind auf „Elements“ einige fette Riffs, Breakdowns und gute harsche Vocals zu hören, doch im direkten Vergleich mit den großen des Genres wie Architects, While She Sleeps oder Parkway Drive kann die Band nicht bestehen. Für den ein oder anderen Moshpit auf einem Impericon-Festival oder bei Rock am Ring mag die Leistung auf „Elements“ genügen, für mehr aber auch nicht.

Wertung: 4 / 10

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Ein Kommentar zu “Caliban – Elements

  1. Da stimme ich komplett zu.
    Für mich starb das Genre weit früher, heute heißt es nur noch Core-Einheitsbrei.
    Breakdown auf Breakdown auf eventuell mal eine geile Hook oder einen catchigen Clean-Chorus.

    Caliban haben seit The Awakening, vielleicht noch auf Say Hello To Tragedy in 2007 bzw. 2007 das letzte Mal richtig gute Musik rausgehauen.
    Mit Ghost Empire und co zeigen sie, dass sie die Goldmedaille nicht mehr verdient haben und sich lieber wieder nur den Freischwimmer aufnähen sollten, denn sie machen nichts anderes als die Großen gehypten Spitzen wie zB PWD, die auch ihren letzten großen Schlag mit Deep Blue hatten.

    Caliban zeigen auf Elements zwar dass sie zum oberem Segment der Mittelschicht sind, aber Ihre Leistung ist leider alles andere als Innovativ.
    Mit der Limited Edition veröffentlichen sie noch die Bonus Tracks „Dark Shadows“ und „Forsaken Horizon“ als Neuaufnahmem, welche sie leider extremst verschandelt haben. Letzterer war der erste Caliban Song der mich damals der Band näher gebracht hat, jetzt krieg ich das kotzen wenn ich den neuen davon höre.

    Echt schade, aber in 2 Jahren gibt es vielleicht ja mal was neues. Vielleicht ist Metalcore dann ja weg vom Fenster, oder wie so wie er sein sollte.

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