Review Crone – Godspeed

Nicht nur mit seiner Stammband Secrets Of The Moon geht Fronter und Gitarrist Philipp Jonas alias sG spätestens seit „Sun“ recht rockig zu Werke. Seit 2011 hat der Osnabrücker Gitarrist gemeinsam mit Markus Renzenbrink (Embedded) mit CRONE auch noch ein waschechtes Dark-Rock-Projekt am Start. Deren EP „Gehenna“ weckte 2014 große Erwartungen. Diesen gilt es nun mit dem Debüt „Godspeed“ gerecht zu werden.

Bereits früh im Albumverlauf ist klar, dass das CRONE, mittlerweile zur vollen Band gereift, vor kein größeres Problem stellt: Bereits direkt nach dem vielleicht etwas langen, aber durchaus stimmungsvollen Intro „Lucifer Valentine“ legen Jonas und seine Kollegen mit „The Ptilonist“ und „Mother Crone“ zwei so starke Songs vor, dass man vor dem Rest des Albums keine Angst mehr zu haben braucht: Gefühlvoll, atmosphärisch, musikalisch spannend und durch Jonas‘ charakteristische Stimme obendrein mit hohem Wiedererkennungswert gesegnet, wissen beide auf Anhieb zu überzeugen.

Doch CRONE können nicht nur rührselig: Auch Dicke-Eier-Rock haben die Jungs drauf, wie die von kraftvollem Bass unterstützten Riffs von „H“ oder „The Perfect Army“ beweisen – wenn der Gesang bei letzterem für das knackige Riff vielleicht auch einen Tick zu weinerlich ausfällt. Kraftvoller, wenn auch nicht weniger gefühlvoll, kommt da schon „Leviathan’s Lifework“ daher, das eine schöne Ballance zwischen energischen Schreien und sanftem Gesang findet.

Der Gesang ist, verglichen mit der Debüt-EP generell das große Plus von „Godspeed“. War dieser auf „Gehenna“ noch nicht immer lupenrein, lässt die Gesangsperformance diesmal keinen Raum zum meckern: Spätestens im finalen Titeltrack „Goodspeed“, der von einem gelungenen Duett aufgewertet wird und sich über stolze 12:24 Minuten hin entwickelt, gibt es daran keinen Zweifel mehr.

Mit „Godspeed“ veröffentlichen CRONE nicht nur eine verdammt gute Dark-Rock-CD. Die wahre Kunst liegt darin, dass sie auf dem Album unzählige musikalische Gefühlswelten verschmelzen lassen, ohne dabei in den Kitsch oder ins Lächerliche abzurutschen: So findet man auf „Godspeed“ romantische Gothic-Rock-Stilmittel in spannender Symbiose mit düsteren Okkult-Rock-Elementen, andeutungsweise aber auch Classic-Rock und Retro-Sound. Garniert mit spannenden Texten über wahre Begebenheiten von früher und heute ist „Godspeed“ eine absolut runde Sache: Einflüsse, die von Alice In Chains über Ghost bis Dool reichen könnten, lassen sich zwar erahnen. Dennoch sind CRONE mit diesen nur schwerlich zu vergleichen, geschweige denn gleichzusetzen.

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Wertung: 8.5 / 10

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