Review Destruction – Metal Discharge

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Thrash Metal

Mit „Metal Discharge“ lieferten die deutschen Thrash-Urgesteine DESTRUCTION im September 2003 ihr insgesamt zehntes Studioalbum hin. Stilistische Änderungen jeglicher Art braucht der Destruction-Fan der ersten Stunden hierbei nicht fürchten. Nach wie vor spielt man Old School Thrash Metal, was Frontman Schmier bekanntlich sehr wichtig ist. Der „Antichrist“-Nachfolger klingt dabei allerdings etwas fortschrittlicher. Während beim angesprochenen Vorgänger von Anfang bis Ende ein volles Brett eingeprügelt wurde, wagen sich die Schwaben auf der „Metal Discharge“ auch ins Mid-Tempo und spielen nicht durchgängig erzwungenen harten oder brutalen Thrash.

Auf dieser Platte gibt es gar einige Songs, die sich schnell als Ohrwurm entpuppen. Dies liegt zum einen natürlich an Schmiers unverkennbarem Gesang, zum anderen aber auch an abwechselungsreicher Spielweise der Band. Der Opener, „The Ravenous Beast“, startet anfänglich mit verzerrten Tönen, entpuppt sich aber schnell als sehr einprägsame, zügige Thrash-Nummer. In höheren Tempo-Gefilden geht es mit dem Titelsong direkt im Anschluss weiter. „Metal Discharge“ startet mit einer dreckigen Lache und drückt ab dann unaufhaltsam aufs Gaspedal. Ein Song, wie er für Destruction typischer nicht sein könnte.
Das die deutschen Thrasher absolut stiltreu sind wird dem Hörer hier schon nach den ersten beiden Songs bewusst. Beim folgenden Titel „Rippin The Flesh Apart“ wird dann zum ersten Mal etwas gebremst. Der Qualität des Songs schadet dies aber keinesfalls, zumal der Chorus enorm eingängig ist. Mit einem schönen Drumsolo startet „Fear Of The Moment“, was anschließend durch einen gewaltigen Schmier-Schrei ins Up-Tempo geschleudert wird. Hier gefällt dass Riffing aus Mikes Händen besonders gut. Neben dem arg schnellen „Geschrubbe“ wurden auch anspruchsvolle Soli eingebaut. Nach „Mortal Remains“, was sicherlich keinen schlechten Song darstellt, aber auch keinen absoluten Anspieltipp, ist Halbzeit auf der „Metal Discharge“. Bis hierhin kann mich dieses Machwerk gänzlich überzeugen, da es viel Abwechselung und enorme Kurzweile mit sich bringt.

Einen der qualitativ besten Songs auf dem Album werden viele vielleicht schon einmal im Fernsehen entdeckt haben. „Desecrators Of The New Age“ haut richtig rein und kommt ohne Umweg am Ohr an. Auch hier wird ein starkes und ziemlich schnelles Solo gezeigt, was den Song perfekt abrundet. „Historical Force Feed“ finde ich nicht sehr spannend und dieser Song ist auch keiner derer, die sich länger im Gehirn einbrennen. Ganz anders dagegen „Savage Symphony Of Terror“, eine Nummer die durch ihre Schnelligkeit auffällt und wunderbare Breaks bietet. „Made To Be Broken“ verfügt zwar über ausgezeichnetes Gitarrenspiel, findet aber dennoch keine Verknüpfung zu den ganz großen Darbietungen der Gruppe. Mit „Vendetta“ findet das Album seinen Abschluss. Dieser Track ist noch mal richtig gut und einer der ersten Songs, wenn es darum geht, die besten auf der Langrille zu nennen.

Die Produktion der „Metal Discharge“ lässt überhaupt nicht zu wünschen übrig. Man trennte sich von Peter Tägtgrens Abyss-Studio und nahm die Stücke in der Schweiz auf. Schmiers Bass ist sehr deutlich rauszuhören, was mir besonders gut gefällt. Wie in der Einleitung schon vorweggenommen, hat es auf dieser zehnten Platte einige wirklich eingängige Songs, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Aber das ist bei Destruction bekanntlich nichts Außergewöhnliches. Solange Schmier singt und den Tieftöner bedient und Mike sein urtypisches Ding an der Gitarre durchzieht ist alles Paletti. Auch auf dieser CD weiß man bei jedem der zehn Songs, mit welcher Band man es zu tun hat. Auch der Durchlauf vergeht ziemlich fix, denn Langeweile ist hier ein Fremdwort.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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