Review Helstar – Sins Of The Past

Kann man einer Band wirklich gerecht werden, die genauso viele Jahre auf dem Buckel hat wie man selbst? Wohl kaum. Mit einem gewissen Unverständnis begegnen wir der Mode und Trends unserer Kindheit und noch größeres Stirnrunzeln lösen manche musikalischen Highlights dieser Zeit aus. Ähnlich geht es mir bei Hören von „Sins Of The Past“. HELSTAR wurden tatsächlich schon 1981 gegründet und sind seither mehr oder weniger aktiv. Immerhin ist für nächstes Jahr ein neues Studio Album angekündigt. Um dafür schon mal ordentlich Werbung zu machen und die Band im Bewusstsein der Fans etwas zu reanimieren, wurde im Vorfeld mit „Sins Of The Past“ ein Album gefüllt mit 11 alten Klassikern sowie zwei neuen Stücken herausgebracht, die allesamt vom original Line-up neu aufgenommen wurden.

Klanglich würde man die Aufnahme dennoch in de 80er Jahre einordnen, das Rerecording hört man den Stücken nur sehr begrenzt an, bzw. wird dies vielleicht nur im Vergleich mit den damaligen Originalen deutlich, die mir jedoch nicht vorliegen. Musikalisch am auffälligsten ist der Gesangsstil. Ich denke das Adjektiv „rufend“ beschreibt ihn am ehestens. Teilweise (bspw. bei „Evil Reign“) sind die Teile jedoch auch fast schon rhythmisch gesprochen (ich verzichte bewusst auf das Reizwort gerappt), dazwischen wird aber immer auch wieder recht hoch und aggressiv gesungen. Die Instrumentalisten agieren dagegen schon etwas vertrauter. Zwar sind die Elemente etwas antiquiert, dennoch wird hier auch die große Leistung der Truppe deutlich. Besonders ältere Iced Earth Stücke scheinen stark von den Jungs geprägt worden zu sein. Immer wieder findet sich das Stakkato Riffing, dass Schafer zu seinem Markenzeichen deklariert hat, dessen Ursprung jedoch eindeutig früher zu finden ist.

Aus dieser Betrachtungsweise bietet „Sins Of The Past“ wirklich einige interessante Minuten – ein Stück Metalgeschichte, dass mit heutigen Produktionen zwar nicht mehr mithalten kann, dennoch für sich genommen Spaß macht. AFM veröffentlichen mit diesem Best-Of ein Album, das etwas Spezielles für eine spezielle Käuferschar darstellt und diese wird damit sicherlich sehr glücklich, vor allem da auch die beiden neuen Stücke („Tormentor“ und „Caress Of The Dead“) dem Rest in nichts nachstehen. Allen anderen kann ich ein vorsichtiges Testen dennoch ebenfalls nahelegen, da dieses Album eine Sammlung sicherlich bereichern kann. Da es sich um ein Best-Of handelt entfällt glücklicherweise auch eine Bewertung.

Keine Wertung

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