Review Inquisition – Ominous Doctrines Of The Perpetual Mystical Macrocosm (Re-Release)

  • Label: Season Of Mist
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Black Metal

Das Duo um Dagon und Incubus brachte dieses Jahr sage und schreibe fünf Veröffentlichungen unter der Schirmherrschaft von Season Of Mist auf den Markt; ein Label, welches sich INQUISITION vor zwei Jahren ins Roster holte und sich damit den Re-Release deren gesamten Backcatalogues sicherte. Das erste Produkt dieser Zusammenarbeit des französischen Labels und der (ursprünglich) kolumbianischen Band hörte auf den Namen „Obscure Verses For The Multiverse“ (2013) und stand in seiner Prächtigkeit einem „Nefarious Dismal Orations“ (2007) in nichts nach. Zwischen beiden Alben erschien 2011 das fünfte Album „Ominous Doctrines Of The Perpetual Mystical Macrocosm“, welches das letzte Reissue einer INQUISITION-Platte via Season Of Mist darstellt.

Erneut zeichnet sich Paolo Girardi für das Artwork jenes Albums aus, dessen Cover-Darstellung den Abschluss eines künstlerischen Konzeptes bildet, das unter dem Banner der mittelalterlichen religiösen Kunst steht. Weitaus weniger mediävistisch geprägt, sondern immer irgendwie den Touch eines Cannabis Konsumierenden besitzend, sind hingegen die für INQUISITION typischen Lyrics über Kosmos sowie vergangene Kulturen, die ab und an das Thema Satan streifen und textlich somit das repräsentieren, was die Band musikalisch umsetzt: Black Metal. Diesen spielten Dagon und Incubus aber nicht mit zufriedenstellender Beständigkeit: Zu Beginn ihres Schaffens veröffentlichten sie noch gute („Into The Infernal Regions Of The Ancient Cult„, 1998) beziehungsweise mäßig gute Alben („Invoking The Majestic Throne Of Satan„, 2002), bis mit „Nefarious Dismal Orations“ ein Highlight folgte, an dessen Strahlkraft ein „Ominous Doctrines Of The Perpetual Mystical Macrocosm“ erstmal herankommen muss.

Wie jedoch zu vermuten war, können INQUISITION ihr Niveau von 2007 nicht halten und fügen ihrer Diskografie einen weiteren schwächeren Output hinzu, der eher mit seiner Mittelmäßigkeit nach dem hervorragenden „Nefarious Dismal Orations“ überrascht anstatt mit Akzenten, die aufhorchen lassen. Es scheint ein Gesetz zu sein, dass die Black Metaller nicht durchweg gute Alben auf den Markt bringen können, sondern sich nach einem gelungenen Werk auf einem durchschnittlicheren Album ausruhen müssen. „Ominous Doctrines Of The Perpetual Mystical Macrocosm“ verfügt über viel zu viele Längen, die eher träge anstatt hypnotisierend wirken. Der ebenfalls bekannte Wechsel von INQUISITION zwischen schleppenden Mid-Tempo-Nummern und von Blastbeats befeuerten Riff-Salven findet sich auch hier, obgleich letztere eher als Songbeginn für die ersten Sekunden verwendet werden anstatt als Konzept für ein gesamtes Lied.

Die Leads sind auf „Ominous Doctrines Of The Perpetual Mystical Macrocosm“ glücklicherweise nicht so verkorkst wie auf „Magnificent Glorification Of Lucifer“ (2004), dennoch erfreut sich der Hörer nach den ersten drei Tracks, wenn Dagon seine Soli einbringt oder eines der rar gesäten Samples zu Tage tritt. Diese durchbrechen das stellenweise so monotone, sich mitunter kaum voneinander abgrenzende Riffing und retten so manchen Song, auch wenn unterm Strich dennoch die Ernüchterung bleibt: INQUISITION verfallen auf ihrer fünften Platte wieder in die Fehler ihrer Anfangstage.

Wertung: 5 / 10

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2 Kommentare zu “Inquisition – Ominous Doctrines Of The Perpetual Mystical Macrocosm (Re-Release)

  1. To be rude is no constructive criticism!
    If you are mad with this review just give me the reason why, because to insult me is either helpful yet really grown up.

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