Review Inquisition – Nefarious Dismal Orations (Re-Release)

  • Label: Season Of Mist
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Black Metal

INQUISITION haben mitunter mit dem Ruf zu kämpfen, eine Band zu sein, deren neueste Veröffentlichung vorhersehbares Material liefert. Böse Zungen mögen behaupten, dass sich der Klang der in Seattle ansässigen Band seit ihrem Debüt „Into The Infernal Regions Of The Ancient Cult“ nicht geändert habe und sich INQUISITION stets kopieren, aber ein ernsthaftes Horchen in ihre Diskografie zeigt, dass sich bei dem Duo Kontinuität als auch Wandel stets angenehm die Waage hielten. Der Re-Release all ihrer Alben durch das französische Plattenlabel Season Of Mist ist somit wenig unsinnig, denn besonders mit dem erstmalig 2007 auf den Markt gebrachten „Nefarious Dismal Orations“, das ab Mai 2015 erneut erhältlich sein wird, generierten INQUISITION ein überaus empfehlenswertes Stück Musik!

Und das war nicht abzusehen, denn wer den schwachen Vorgänger „Magnificent Glorification Of Lucifer“ und das ebenso wenig überzeugende zweite Album „Invoking The Majestic Throne Of Satan“ kennt, weiß, dass Dagon und Incubus einen gewaltigen Schritt nach vorne machen mussten, um ihre Fans nicht dauerhaft zu langweilen. Aber anstatt eines Schrittes gelang den Amerikanern ein riesiger Sprung, sodass der qualitative Unterschied zwischen der 2004er Veröffentlichung und dem drei Jahre später herausgebrachten „Nefarious Dismal Orations“ als enorm zu bezeichnen ist. Die neun Tracks, zu denen sich auf dem Re-Release leider keine Bonus-Tracks gesellten, sprühen vor musikalischer Tatkraft und dem Auskosten sämtlicher Energien, die INQUISITION beim Komponieren aufbringen konnten. Hingegen der Vorgänger nahezu ideenlos vor sich hinplätscherte, scheint das Duo auf diesem Album die Einfälle miteinzubringen, die ihnen bei „Magnificent Glorification Of Lucifer“ versagt blieben, sodass sich „Nefarious Dismal Orations“ als ungeahnt kreativ und mitreißend entpuppt, obgleich die Trueness des typischen Black-Metal-Soundes von Puristen auch hier wieder nicht in Frage gestellt werden kann.

Es sind keine auffälligen Neuerungen am Sound (bis auf den vermehrten Einsatz von Samples), die dieses Album hörenswert machen, sondern es ist dieser einnehmende Elan, mit dem die Tempowechsel gespielt und eingefahrene Songstrukturen durchbrochen werden. INQUISITION poltern sich mit Spielfreude und Abwechslung durch die Tracks, überraschend und gut. Wer weiß, welche Geistesblitze das Duo in den drei Jahren traf, aber an deren Ende steht ein überzeugendes Album und eine Band in Topform.

Wertung: 8 / 10

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2 Kommentare zu “Inquisition – Nefarious Dismal Orations (Re-Release)

  1. And once again, I want to say something to your words, although I don’t know why you are not satisfied with this review. To make my point more clearly:

    You: „Therefore Inquisition and SOM both made an excellent decision to re-issue all past hard to find releases.“
    I: „Der Re-Release all ihrer Alben durch das französische Plattenlabel Season Of Mist ist somit wenig unsinnig […]“

    We agree, Jack, you see?

  2. Once again… the german label „No Colours“ released this album (on a world basis)in VERY limited copies (3.5k), Inquisitions last album „OVFTM“on SOM sold over 15k copies in the first year and is not a „limited release“.

    Therefore Inquisition and SOM both made an excellent decision to re-issue all past hard to find releases.

    Of course your trve kvlt undergrounders get butt-hurt (become angry)because their fav band released more than 1k copies and they want their fav bands to be poor and unknown.

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