Review Iron Maiden – Piece Of Mind

  • Label: EMI
  • Veröffentlicht: 1983
  • Spielart: Heavy Metal

1983 war das Jahr, in dem sich für IRON MAIDEN die harte Arbeit auszahlte. Die Band hatte seit dem Erscheinen ihres selbstbetitelten Erstlings ein enormes Tourpensum hinter sich gebracht – alleine die Promotour für „Killers“ (1981) hatte sie für 129 Konzerten in 14 Länder geführt. Auch die Tour für „The Number Of The Beast“, die IRON MAIDEN in den USA als Vorband für die Scorpions spielte, war ein riesiger Erfolg. Sogar die üblichen Probleme der formativen Phase, wie wechselnde Bandmitglieder, waren nun überwunden: Mit Bruce Dickinson am Gesang und Adrian Smith an der Gitarre hatte die Band ihre definitive Aufstellung gefunden. Zeit, die Lorbeeren zu ernten, Vorhang auf für ihr viertes Studioalbum, „Piece Of Mind“.

Es wurde eine einzige Erfolgsgeschichte. Platz 3 in den Albumcharts Großbritanniens, Platz 14 in den USA, Platz 8 in Deutschland. Goldstatus in den USA vier Monate nach Release, drei Jahre später Platin. Überwiegend gute bis sehr gute Kritiken. Eine Welttour mit 139 Konzerten, die mit einem im Fernsehen übertragenen Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle endete. „Piece Of Mind“ markierte den endgültigen Durchbruch IRON MAIDENs an die Spitze der Welt des Heavy Metals. Auch heute kann man nur sagen: Der Erfolg war absolut verdient. „Piece Of Mind“ enthält einige der besten Stücke, die die Band je geschrieben hat, die Zusammenstellung der Tracks ist großartig, Bruce Dickinson singt, als gäbe es kein Morgen. Die Gitarrenarbeit ist leichtfüßig und anspruchsvoll zugleich, der Rhythmus treibt immer wieder im typischen Galopp voran.

Im Opener „Where Eagles Dare“ durfte sich der neue Drummer Nicko McBrain austoben, das folgende „Revelations“ ist noch heute ein Geheimtipp für Live-Setlists. Das zügige „Die With Your Boots On“ lässt einen dermaßen überlegenen Refrain auf die Welt los, dass die typisch gelungene Gitarrenarbeit fast vergessen werden könnte. Das Herzstück des Albums aber kennt jeder klassisch gebildete Metaller dieser Welt auswendig: „You’ll take my life but I’ll take yours too // You’ll fire your musket but I’ll run you through…“ – ’nuff said! Wer aber dachte, dass IRON MAIDEN damit ihr Pulver verschossen hätte, wird von der zweiten Hälfte des Albums überrascht: Mit dem ruhigen Anfang von „Still Life“ nimmt die Band das Tempo wieder raus, überrascht mit dem positiven Grundton von „Sun And Steel“ und mündet schließlich in dem epischen „To Tame A Land“, das auf Frank Herberts Buch „Dune“ basiert. Steve Harris ist der Überzeugung, dies sei der beste Song, den er je komponiert habe. Dem ist wenig hinzuzufügen.

„Piece Of Mind“ ist vollkommen zu Recht ein Klassiker. Hier stimmt einfach alles. IRON MAIDEN hat mit dem Album einen völlig neuen Standard gesetzt, ihre eigene Karriere nach vorne gebracht und ganz nebenbei dem Heavy Metal einen seiner meistgecoverten Songs geschenkt, der jede Metaldisco in Stimmung bringen kann. Hut ab. Wer dieses Meisterstück noch nicht besitzt, sollte sich fragen, warum er den Schuss nicht gehört hat.

Wertung: 10 / 10

Publiziert am von Marc Lengowski

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