Review Jethro Tull – WarChild – The 40th Anniversary Theatre Edition

Eine weitere Veröffentlichung zu einem Jubiläum, das Ganze kurz vor Weihnachten – wenn da mal nicht jemand mal eben noch ein gutes Geschäft machen will. So könnte man denken, allerdings nur, bis man „WarChild – The 40th Anniversary Theatre Edition” in den Händen hält. Denn JETHRO TULL folgen dem Motto „Klotzen, nicht kleckern“ und haben neben zwei CDs und zwei DVDs noch ein gut 80-seitiges Booklet in das Paket gepackt.

Damit ist „WarChild – The 40th Anniversary Theatre Edition” schon allein vom Erscheinungsbild her ein Gewinner. Umso besser, dass auch der Inhalt über jeden Zweifel erhaben ist. Zum Album selber muss man eigentlich kaum Worte verlieren, sollte dieser Klassiker doch jedem Fan der Band, von Progressive Rock im Allgemeinen und Gitarrenmusik insgesamt eigentlich ein Begriff sein.
Die Neuerung ist der Mix, für den sich Steven Wilson verantwortlich zeichnet. So erklingt „WarChild“ 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung in brillantem 5.1 Surround und schlägt den Hörer sofort wieder in seinen Bann.
Auf der zweiten CD finden sich satte 21 Titel. Demos und weitere Aufnahmen sind für Fans von JETHRO TULL natürlich interessant, spannender jedoch sind die orchestralen Aufnahmen. Diese stammen aus dem ursprünglichen „WarChild“-Projekt, als zusätzlich zum Album noch ein Film mit entsprechendem Soundtrack geplant war, die allerdings nie fertiggestellt wurden. Die zu diesem Event gehörende Pressekonferenz findet sich auf der zweiten DVD, ebenso wie elf weitere Aufnahmen aus der „WarChild“-Session, von denen drei hier erstmals veröffentlicht werden.
DVD 1 enthält das Album im neuen und im alten Mix, sowie Videoclips einer Promossession und das Promomaterial von „The Third Hoorah“.
Damit liefern JETHRO TULL mit „WarChild – The 40th Anniversary Theatre Edition” eine absolut umfassende Vorstellung ab, die allein schon die Anschaffung rechtfertigt.

Die Sahne auf dem Eis folgt jedoch erst noch. Denn zusätzlich zur audiovisuellen Vollbedienung kann man sich auch auf literarischer Ebene in die Welt von „WarChild“ begeben. Auf gut 80 Seiten kann der Fan im beiliegenden Booklet (oder eher Book?!) erfahren, warum der Film nie zu Stande kam, wie er hätte aussehen sollen und welche Geschichten hinter den einzelnen Songs der Platte stecken. Dazu gibt es noch die Texte sämtlicher Nummern von „WarChild“, jede Menge Fotos und ein Interview mit zwei der Damen aus dem Streichquartett, dass JETHRO TULL während der 1974/75er Liveshows begleitete. Eine Liste sämtlicher Shows ist ebenso enthalten, wie eine Erläuterung zu den Personen auf der Rückseite der LP und ein ausführlicher Artikel über David Morris, JETHRO TULLs Roadie und technischer Zauberer hinter der Bühne.

„WarChild – The 40th Anniversary Theatre Edition” ist, kurz gesagt, perfekt. JEHTRO TULL haben hier einem großartigen Album ein grandioses Geburtstagsgeschenk gepackt, dass im Schrank keines Fans fehlen darf und auch allen anderen Freunden des Progressive Rock wärmstens empfohlen sei. Wenn doch nur alle Rereleases so gut wären…

Wertung: 10 / 10

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