Review Judas Priest – Painkiller

  • Label: Columbia
  • Veröffentlicht: 1990
  • Spielart: Heavy Metal

„Painkiller“ ist das 14. Album von JUDAS PRIEST und zugleich auch das letzte einer Ära, denn ein Jahr später verließ Frontmann Rob Halford die Band. Kaum liegt der Silberling im CD-Player, schon wird man Zeuge eines der wohl genialsten Intros aller Zeiten: Der neue Drummer Scott Travis zeigt seine ganze Kunst und schafft 20 Sekunden für die Ewigkeit – einfach unbeschreiblich. Im Opener „Painkiller“ geht es mit hammerharten Riffs, einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und der ein wenig nach oben geschraubten Stimme des nun auch nicht mehr jungen Halford zur Sache. Wer denkt, er braucht mal eine Pause bei dieser Härte, der wird bitter enttäuscht. Von der ersten bis zur letzten Minute gibt es keine Zeit zur Erholung. So fällt auch „Hell Patrol“ in diese Sparte und legt kräftig nach.

Auch bei „All Guns Blazing“ geht die Band nicht vom Gaspedal. Ein weiteres Riffgewitter bietet „Leather Rebel“, für das JUDAS PRIEST sogar noch etwas an der Temposchraube gedreht haben. Die genialen Leads von K. K. Downing stechen gewaltig ins Ohr und hinterlassen einen bleibenden Eindruck, was sich allerdings auch für das gesamte Album feststellen lässt. Zu „Metal Meltdown“ liefert die Saitenfraktion ein starkes Intro, das dann in weitere, knüppelharte Riffs mündet. Halford leistet Großartiges: Dieser Song lebt von seinen Vocals. Allein die Wechsel zwischen Höhen und Tiefen sind mehr als genial. „Night Crawler“ verbreitet Von der ersten Sekunde an eine gespenstischee und gruselige Stimmung, Halford tut das Seine dazu, um das Teil zu einem absoluten Kracher zu machen. Ebenso müssen die Gitarrenleads hier wieder extra hervorgehoben werden: einfach gigantisch, was hier geboten wird. Für „Between The Hammer & The Anvil“ wird erstmals die Geschwindigkeit ein wenig zurückgedreht. Das heißt aber nicht, dass dieser Song schlechter ist als seine Kollegen. Mit mehr als genialen Leads wird hier eingeheizt und dem Hörer klar und deutlich gezeigt, wer den Heavy-Metal-Markt beherrscht.

Hammerhart und mit grandioser Bassline kommt „A Touch Of Evil“ daher. Ian Hill spielt Halford schon fast an die Wand … würde er zumindest, falls das auch nur ansatzweise möglich wäre. Und so sind wieder mal Halfords Vocals herausragend. Mit „Battle Hymn“ findet sich auch ein schönes Instrumental auf „Painkiller“, wenngleich es nur eine knappe Minute lang ist. Den Abschluss macht „One Shot At Glory“, das mit genialen Rhythmusgitarren und brillanten Melodien glänzt. Es mag jetzt viele geben, die mit heruntergeklappter Kinnlade dasitzen und einfach nur denken: „Wow. Das isses.“ Und das nicht zu unrecht, denn hier findet sich über das gesamte Album keine Schwachstelle. Einfach nur göttlich, was die fünf Herren da zeigen. Heavy Metal in Vollendung, und leider das letzte PRIEST-Album mit Rob Halford, der 1991 die Band verlassen hat – wirklich schade.

Jahre nach seiner Veröffentlichung ist „Painkiller“ wohl ein Begriff für jeden Heavy-Metaller, der allein beim Namen des Albums im Headbangerhimmel schwebt und sogleich die Augen schließen und – die Faust gen Himmel gereckt – einfach nur ungehemmt losbangen will. 2001 wurde der inzwischen zum Klassiker gewordene Silberling neu aufgelegt und mit zwei Bonustracks versehen. „Living Bad Dreams“ als – unverständlicherweise – unveröffentlichter Studiotrack und eine Liveversion von „Leather Rebel“. Metal-Hymnen wie „Painkiller“, „Hell Patrol“, Leather Rebel“ oder „Metal Meltdown“ sind auch heute noch absolut starke Vertreter ihres Genres. „Painkiller“ ist einfach ein Album für die Ewigkeit, das auch im 21. Jahrhundert und vielleicht darüber hinaus noch eines der härtesten, schnellsten und vor allem besten Alben aller Zeiten ist.

Geschrieben am 31. März 2013 von Metal1.info

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