Review Lamb Of God – The Duke (EP)

Solidaritätsaktionen für Fans kennt man vor allem aus der Welt des Sports: Fussballspieler, die schwerkranken Kindern mit einem gemeinsamen Kick einen Herzenswunsch erfüllen, oder Mannschaften, die für einen verstorbenen Fan mit Trauerflor auflaufen. LAMB OF GOD beweisen ähnliche Größe und widmen ihrem im Februar 2015 an Leukämie verstorbenen Fan und Freund Wayne Ford eine EP: „The Duke“.

Neben drei Live-Songs hat die EP zwei neue, exklusive Nummern zu bieten – quantitativ geht die Veröffentlichung also definitiv in Ordnung. Qualitativ ist die Sache nicht ganz so eindeutig. Während die Fans mit „Culling“ einen knackigen LAMB-OF-GOD-Song vor den Latz geknallt bekommen, dürfte die etwas sonderbare Mixtur aus melodischen Modern-Metal-Riffs und aalglattem Gesang mit viel Rock-Flair im Opener und Titeltrack „The Duke“ für ratlose Mienen sorgen: Schlecht gemacht ist das Stück zwar nicht, so perfekt wie beispielsweise beim großartigen „Overlord“ vom letzten Full-Length „VII: Sturm und Drang“ wollen die einzelnen musikalischen Komponenten hier jedoch nicht zusammenpassen.
Wirklich enttäuschend sind jedoch die drei Live-Versionen der „VII: Sturm und Drang“-Songs „Still Echoes“, „512“ und „Engage The Fear Machine“. Spielerisch, wie von LAMB OF GOD nicht anders erwartet, astrein, kommen die Aufnahmen in Sachen Sound über das Niveau eines etwas besseren Bootlegs nicht hinaus. Für einen Indie-Label-Release mag das in Ordnung gehen – für eine bei Nuclear Blast veröffentlichte EP ist das qualitativ einfach zu wenig.

Schlussendlich ist „The Duke“ eher gut gemeint als gut: Die neuen Songs durchwachsen, das Live-Material in der gebotenen Qualität kein echter Genuss… Selbst für eingefleischte Fans gibt es außer Loyalität kein wirklich griffiges Argument, hier zuzuschlagen.

Keine Wertung

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