Review Marduk – Heaven Shall Burn… When We Are Gathered

  • Label: Osmose
  • Veröffentlicht: 1996
  • Spielart: Black Metal

Mit „Heaven Shall Burn… When We Are Gathered“ bringt die schwedische Knüppel-Combo Marduk den Nachfolger des als CD rereleaseden „Fuck me Jesus“-Demotapes heraus. Man merkt schon am Albumtitel, das Posen haben Marduk nicht verlernt. Und auch sonst bleiben sie ihrem Stil treu, Voll-auf-die-Fresse Black Metal mit satanistischen Texten. Sehr schön soweit, ein nettes Detail im Vorraus ist noch, dass Sänger Legion während den Aufnahmen wohl ziemlich an sich rumgeschnitzt hat, damit er geistig an einen Ort kommt, an dem ihn das Licht nicht mehr erreichen kann und er ganz ohne dieses befreit dem Satanismus fröhnen kann. Mal sehen.

Ein recht langweiliges Intro leitet über auf „Beyond the Grace of God“, und es ist – wie könnte es anders sein – Geknüppel pur, auch wenn es hier, vielleicht produktionsbedingt, noch nicht ganz so intensiv wie auf späteren Alben und im Endeffekt erträglicher, und atmosphärischer, herüberkommt. Im Mittelteil wird etwas abgebremst, was dem Song durchaus nicht schadet, 30 Minuten High-Speed wie auf der „Panzer Division Marduk“ müssen ja auch nicht sein. Zum Drumming kann man sagen, dass es nicht wirklich an die Klasse des heutigen Emil Dragutinovic heranreicht. Lediglich High-Speed machts halt nicht immer. Sonst wird Instrumental nach bewährter Methode auf Geschreddere gesetzt, das ganze Album über. Was man auf jeden Fall erwähnen sollte, ist, dass durchaus ab und zu Melodien in den Songs durchscheinen, was zum Beispiel auf dem aktuellen Werk ja nicht wirklich der Fall ist. Außerdem kommt – für Marduk sicher auch nicht typisch – in den meisten Songs durchaus recht packende Atmosphäre auf, die sich abseits der Apokalypse bewegt, obwohl es natürlich , für den ungeschulten Betrachter, trotzdem Krieg auf musikalischer Ebene ist. Nett eingebrachte, wenn auch nur bedingt evil klingende, gefauchte Passagen und seltsame Durchsagen mitten im Song lockern den sonst durchgehend keifenden Gesang Legions ganz gut auf. „Dracul Va Domni Din Nou In Transilvania“ ist als vorletztes Stück das einzig hervor zu hebende Lied, denn hier wird das Tempo gezügelt, was der Bösartigkeit des Liedes aber keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. Tolle Abwechslung, sollten die Herren um Morgan Hakansson öfter in Betracht ziehen. Mit „Legion“, dem Abschluss des Albums, werden die Gitarren dann nochmal so hart vergewaltigt, dass man sich fragt warum Marduk deswegen eigentlich noch keine Strafanzeige am Hals haben.

Ein absolut gut hörbares Album also, es kommt, obwohl das durch die geringe Variation von Song zu Song seltsam klingen mag, durchweg keine Langeweile auf, solange man nicht zu krampfhaft versucht, eingängige Melodien aus den Liedern herauszuhören, dann verzweifelt man nämlich recht schnell. Die Panzergeneräle werden zwar in punkto Produktion und Abwechslung über die nächsten Alben durchaus noch besser, aber hier wurde für mich ein schönes Verhältnis zwischen purem Gemetzel und Melodie gefunden.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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