Review Marduk – Those Of The Unlight

  • Label: Osmose
  • Veröffentlicht: 1993
  • Spielart: Black Metal

MARDUK ist eine Band, die sowohl ihre Höhen als auch ihre Tiefen hatte und „Those of the Unlight“ ist den ersteren zu zählen. Mehr als genug Besetzungswechsel hat die Band ja durchgemacht, so auch vor diesem Album, denn der Sänger wurde gewechselt. Andreas Axelsson verließ die Band und der bis dato nur für das Schlagzeug zuständige Joakim Av Gravf übernahm auch den Sangespart. Dass das nicht die schlechteste Lösung war, sollte sich hier herausstellen.

Rund 38 Minuten und acht Lieder ist „Those of the Unlight“ lang und MARDUK waren selten größer in ihrem Können als hier, denn oftmals kommen bei den Schweden Atmosphäre und Gefühle zu kurz, das ist hier nicht so. „Those of the Unlight“ ist ein sehr beeindruckendes Werk und was genau so wahrhaft genial hieran ist, das will ich nun festmachen: Zunächst einmal ist diese Scheibe auch nach vielen Durchläufen noch kein Stück langweilig, sie wird sogar interessanter. Das könnte unter anderem daran liegen, dass hier keine Songs heruntergehämmert werden sondern durch den wirklich fabelhaft gestimmten Bass und durch die ebenso exzellente Gitarrenarbeit kein Stück wie das andere klingt. Jedes Lied hat einen Wiedererkennungswert, denn irgendein Riff oder einen markanten Schrei entdeckt man immer. Überhaupt ist die instrumentielle Arbeit vorzüglich; der Bass ist – wie schon erwähnt – perfekt gestimmt, gliedert sich wunderbar in das Gesamtwerk ein. Das Schlagzeug ist ebenso gut drauf, reichlich druckvoll, dem Album angemessen. Joakims Gesang sagt hier sehr zu, da er aus der Masse vieler Stimmen herausstechen kann. Hier verleiht er mit seinem Gesang den Stücken die notwendige Tiefe um „Those of the Unlight“ wirklich herausragend klingen zu lassen. Die Gitarren klingen ohnehin erhaben, kraftvoll. Doch was nutzt eine grandiose Einzelleistung, wenn man diese nicht miteinander kombinieren kann? Aber eben das haben MARDUK hier meisterlich vorgeführt, alles klingt wie aus einem Guss.
Eine Ausnahmeerscheinung auf dem Album ist zweifellos „Echoes from the Past“, welches Akustikklänge bietet, die hintergründig von einem sanften Keyboard und von einem plätschernden Bach untermalt sind. Nach gut fünf Minuten folgt dann ein schleppendes Drumming mit den dazu dunkel und elitär gestimmten Gitarren. Obwohl sich die Melodie nicht mehr verändert, wird sie immer faszinierender, da sie komplex und tiefgründig ist, obwohl sie einfach gemacht ist. Summa summarum bietet hier aber jedes einzelne Lied eine wunderbar dunkle Stimmung, die den Hörer in diesem Soundgewand in alte Zeiten zurückversetzen und nostalgisch stimmen.

Letztendlich kann man also sagen, dass MARDUK selten intensiveren Black Metal erschaffen haben, als auf der „Those of the Unlight“. Natürlich sind ihre neueren Ergüsse immer noch Black Metal, aber eine ganz andere Klasse als der hier dargebotene. Man darf dieses Album also getrost zu den größten Werken der frühen Neunziger rechnen, es ist schlicht grandios.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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