Review Prong – Power Of The Damager

  • Label: 13th Planet
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Groove Metal

PRONG waren nie eine der Bands die man kennen musste. Eigentlich waren PRONG in den letzten Jahren sowieso etwas – um es vorsichtig auszudrücken – seltener im Gespräch. Dafür mehr oder weniger verantwortlich: Vor etwa 4 Jahren lieferten sie das letzte Album ab (um euch die Rechenarbeit zu ersparen: 2003). Und dieses von mir angesprochene Album „Scorpio Rising“ war nicht unbedingt das, was eine Band als großen Erfolg zu verbuchen hat. Vielmehr galten PRONG als „ewige Talente“ – als Nebenprojekt oder Spielerei, so richtig ernst nahm diese Band seit geraumer Zeit jedenfalls niemand mehr.

Und scheinbar liegt die Aufmerksamkeit der Mitglieder wirklich mehr auf anderen Projekten als auf diesem hier: Sänger und Gitarrist Tommy Victor ist einigen unter euch eventuell ein Name. Ja richtig, der spielt den 6-Saiter (auch genannt Gitarre) bei keinem geringeren Act als Ministry. Und es kommt noch dicker: Vor Ministry immer wieder mal bei Danzig. Die restlichen Mitglieder hingegen lesen sich nicht ganz so aufregend, die Fäden zieht aber ohnehin Tommy.Und ehrlich, so ganz sicher aus welchem Grund Tommy meint nach wie vor selbst Musik zu schreiben und Frontmann einer Band sein zu müssen erschließt sich zumindest mir nicht. Das neue Album „Power Of The Damager“ ist in allzu vorbildlicher Ausführlichkeit – immerhin hat das Werk 48 Minuten zu bieten – uninteressant und macht einen sehr lustlosen Eindruck. Eigentlich ein Phänomen, da Ministry zwar nach wie vor Geschmackssache sind, aber die Gitarrenarbeit und das gesamte Songwriting einfach lebending und ansprechend rüber kommt. PRONG hingegen wirken eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich interessant, kaum stechen Riffs hervor die hängen bleiben oder gar Begeisterung auslösen würden. Mein Unmut über das Gebotene steigt aber mit Fortlauf der Compact Disc weiter an. So ist schon der Einstieg in die CD mit dem Song „Looking For Them“ verdammt holprig und lässt kaum positive Gedanken zu. Ja leider, so negativ stehe ich für gewöhnlich keiner CD gegenüber, aber das hier, ich weiß nicht, das hier übertrifft so einiges das ich bisher hör(t)e(n) (musste). Mal ganz abgesehen von der sehr Schulband-mäßigen Produktion der Scheibe (viel Bass, kaum Mitten) ist auch das Songwriting sehr mager ausgefallen. Intro-Bridge-Refrain-Strophe-Bridge-Strophe-Refrain-“Solo“-Bridge-Refrain-Outro. Ich kann es nicht lassen, ich muss mein Gefühl in Worte fassen, und das entspricht in etwa dem was ich über diese CD denke. Ein winzig kleiner Lichtblick tut sich mit „3rd Option“ auf, aber auch hier fehlt irgendwie jeglicher Einsatz. Herzblut? Fehlanzeige. Was das ohnehin nicht rosige Bild vervollständigt ist Tommy’s Gesang, hier geht die Meinung in zwei Extreme. Obwohl ich ausgefallene Stimmen a la Life Of Agony oder Volbeat sehr mag, sagt mir das hier nicht zu. Ganz und gar nicht, und das, obwohl Tommy’s Organ in diese Richtung geht. Hört euch – solltet ihr die CD mal in Händen halten – „Pure Ether“ an. Dieser Anfang, Positives kann ich dem beim besten Willen nicht abgewinnen.Die CD läuft im Grunde genommen in Eiltempo an einem vorbei, Song um Song ähnelt sich – konzentriertes Hören ähnelt der 10. Unterrichtsstunde eines Schultages. Man sehnt sich das Ende heran.

Traurig ist das falsche Wort, das wäre wohl zu viel Schwarzmalerei. Aber trotzdem bin ich nicht allzu weit von den Tatsachen entfernt, denn „Power Of The Damager“ hat rein gar nichts mit Alben gemein, die von der ersten bis zur letzten Minuten den Hörer fesseln und in seinen Bann ziehen. Hoffnungsfunken wie das Rhythmus-betonte „The Banishment“ werden von dem einen auf den anderen Moment durch unnötige Breakdowns und 2-Step-Rhythmus gestört, man könnte meinen es sei absichtlich so. 4 von 10 Punkten, die Hoffnung auf Besserung in irgendeiner Weise besteht um ehrlich zu sein nicht.

Wertung: 4.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

2 Kommentare zu “Prong – Power Of The Damager

  1. Also echt… Entweder bist Du taub oder deine Anlage ist kaputt.Möglicherweise ist Kritiker aber auch nicht so das Richtige für Dich.

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