Review The Ruins Of Beverast – Exuvia

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Doom Metal

Mit „Blood Vaults – The Blazing Gospel Of Heinrich Kramer legten THE RUINS OF BEVERAST 2013 ein wahres Meisterwerk vor: Zehn Jahre nach der Bandgründung gelang es Mastermind Alexander von Meilenwald auf seinem vierten Album unter dem Banner von THE RUINS OF BEVERAST, die auf den bisherigen Werken gezeigten Stärken mit spannenden Neuerungen zu einem einzigartigen, mitreißenden Stil zu kombinieren. Die Messlatte für den Nachfolger, der – wie könnte es anders sein – erneut über Ván Records erschienen ist – hätte höher also kaum liegen können. Wäre da nicht die wenig überzeugende „Tacitum Tootem!“-EP (2016) gewesen.

Ähnlich dem dort vorab veröffentlichten Stück „Takitum Tootem! (Wardance)“ beginnt (und endet) auch „Exuvia“ mit verschrobenem „Schamanengesang“ und mystischen Klängen. Mag dieser Einstieg auch etwas kauzig wirken, führt der ehemalige Nagelfar-Drummer den Hörer bald wieder auf gewohntes, sicheres Terrain: Vor allem „Surtur Barbaar Maritime“ weiß mit seinen schweren, bedrückenden Riffs, der melancholischen Cleangitarre und dezenten Chören im ersten, sowie dem daraus erwachsenden, rohen Geschrammel mit gurgelndem Growl-Gesang zu gefallen.

Mit den folgenden Nummern steigern THE RUINS OF BEVERAST den Härtegrad merklich, gerade „The Pythia’s Pale Wolves“ ist über weite Strecken – vom dumpf-doomigen Sound abgesehen – ein echtes Black-Metal-Monster. Wäre da nicht der weibliche Klargesang, der den 14-Minüter in der Mitte aufbricht und ihm so eine ganz neue Wendung gibt. Fast schon verspielt wirkt dagegen „Towards Malakia“ – allerdings nur, bis gegen Ende des Stücks der Schamane in seiner Trance wieder hereingeschneit kommt. Mag das (siehe Artwork) auch eng mit dem Konzept des Albums verwoben sein, ist dieser künstlerische Kniff leider die Schwachstelle des Werkes. Darunter leidet auch der etwas arg experimentelle Rausschmeißer „Takitum Tootem! (Trance)“, der das Album so schlüssig, aber nicht ganz überzeugend abschließt.

THE RUINS OF BEVERAST sind auch 2017 eine Ausnahme-Band, die mit unvergleichlichem Sound und einer dichten Atmosphäre zu überzeugen weiß. Der Schamanen-Trip, auf den sich von Meilenwald für dieses Album begeben hat, weiß allerdings in der grafischen Umsetzung (auf dem Cover) ebenso wenig zu überzeugen wie in der musikalischen. Sieht man von diesem im Vergleich zur vorangegangenen EP erfreulich weniger präsenten Detail ab, ist aber auch „Exuvia“ ein spannendes Doom-Metal-Album mit viel eigenem Charakter geworden.

Wertung: 7.5 / 10

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2 Kommentare zu “The Ruins Of Beverast – Exuvia

  1. Bin da ganz bei meinem Vorredner aber ich kann selbstverständlich deine Wertung nachvollziehen, RoB sind einfach sehr speziell, genau wie jeder unserer Geschmäcker.

  2. Ich muß widersprechen. Dieses Album ist ein Meisterwerk und vor allem der letzte Song mein Song des Jahres. Der erste Track zieht mit seinen schamanischen Stimmung in den Bann und man kann nicht anders als dieses Album zu Ende zu hören. Ganz klar 10/10

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