Review Twisted Sister – Club Daze Vol. II – Live In The Bars

  • Label: Armoury
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Hard Rock

Nachdem im vergangenen Jahr bereits das Re-Release von „Club Daze Vol. I – The Studio Sessions“ die Hörer in die Frühtage von TWISTED SISTER entführte, ist heuer „Club Daze Vol. II – Live In The Bars“ mit demselben Auftrag unterwegs.

Wie man schon dem Untertitel entnehmen kann, ist diesmal Live-Material dran – zumindest hauptsächlich. Die ersten beiden Tracks bilden hier eine Ausnahme. „Never Say Never“ und „Blastin‘ Fast & Loud“ sollten ursprünglich ihren Weg auf das 84er-Album „Stay Hungry“ finden, wurden aber nicht zu Ende aufgenommen. Das holten TWISTED SISTER 2001 endlich nach und veröffentlichten sie erstmals auf der 2002er-Originalauflage von „Club Daze II“. Es handelt sich um zwei gute, kraftvolle und eingängige Stücke in typischer TS-Heavy-Rock-Manier. Sie stehen den Songs auf „Stay Hungry“ in nichts nach und hätten bestens auf das klasse Album gepasst.
Die übrigen Songs sind Live-Material, das die SISTERs in den Jahren 1978-1981 in unzähligen Club-Gigs zum Besten gaben. Die Tracks drei bis neun wurden 1979 an Halloween für eine Radioshow aufgenommen, die aber dann nie über den Äther ging. Die Stücke, die irgendwo zwischen flottem Rock ’n‘ Roll und knackigem Hardrock eingeordnet werden können, sind – bis auf „Under The Blade“ – weitestgehend unbekannt. Doch schlechte Songwriter waren TWISTED SISTER auch in den späten 70ern nicht. Stücke wie „Follow Me“, „Lady’s Boy“, „Come Back“ und „Can’t Stand Still“ sind solide Rocksongs, denen zudem das Live-Flair nochmal etwas zusätzlichen Pepp verleiht. Teilweise merkt man besonders an diesen Stücken, dass die SISTERs auch durchaus variantenreich komponieren können.
Die Songs mit den zweistelligen Tracknummern schließlich stammen aus Radiosessions. Sie wurden vom Mark Mendoza remixed und remastered. „Without You“ und „Plastic Money“ passen sich dabei qualitativ und in ihrer Art den vorausgehenden Stücke an. „Long Tall Sally“ und „Johnny B. Goode“ sind Coverversionen, die TWISTED SISTER in ihrer kraftvoll-rauen Art gelungen interpretieren. Apropos rau: So dynamisch und rau wie auf „Club Daze Vol. II“ habe ich die verdrehten Schwestern selten gehört. Und im Gegensatz zu „Club Daze Vol. I“ kommt auch Dee Sniders kräftige, voluminöse Stimme schon gut zum Ausdruck.

„Club Daze Vol. II – Live In The Bars“ läuft der Volume I etwas den Rang ab, was vor allen Dingen daran liegt, dass die Stücke live noch eine ganz andere Dynamik entwickeln und viel Energie versprühen. Und auch die beiden Studio-Tracks zu Beginn sind gut und hätten es verdient gehabt, seinerzeit auf „Stay Hungry“ zu landen. Somit ist das durchweg gelungene Album ein interessantes Zeitdokument aus frühen TWISTED-SISTER-Tagen, das sich Fans der Band nicht entgehen lassen sollten.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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