Interview mit Tord von Ereb Altor

„Nattramm“ ist bereits das fünfte Album in sieben Jahren. Eine stolze Zahl. Wie die schwedischen Viking-Metaller EREB ALTOR auf diese Quote kommen, welches Inspirationen ihnen dienen und warum man erstmal den Mund halten sollte, verrät uns Schlagzeuger Tord im folgenden Interview.

Ereb Altor_Logo bessere Quali

 

Interview 2015 III

Dieser Tage veröffentlicht ihr euer neues Album „Nattramn“. Eine tolle ich Platte, vermutlich seid ihr sehr zufrieden damit?
Danke!! Ja, ich bin wirklich komplett zufrieden mit der Scheibe. Ich denke, wir haben wieder gleich mehrere Schritte auf einmal vorwärts gemacht und ich hoffe, unsere Hörer mögen, was wir anzubieten haben.

Ich habe in Erfahrung gebracht, dass EREB ALTOR ein Begriff aus einem schwedischen Rollenspiel ist. Kannst du das etwas konkretisieren?
Ja, das stimmt. Es ist eine Welt in dem Rollenspiel „Drakar och Demoner“. Mats und Ragnar haben das Anfang der 90er gespielt. Die Idee war ja von Anfang an, Texte aus dem Fantasy-Bereich zu verwenden und dafür klingt EREB ALTOR meiner Meinung nach cool. Mittlerweile haben sich die Inhalte geändert, jetzt geht es um nordische Mythologie und schwedische Folklore, um Geister und Wesen aus vergangenen Zeiten.

„Nattramn“ ist bereits euer fünftes Album seit 2008. Wie schafft ihr diesen hohen Veröffentlichungsrhythmus?
So lange Ideen da sind, machen wir neue Alben. Mats ist unglaublich produktiv und seit er einen Song noch dem nächsten raushaut, muss ich mir im Studio echt den Arsch abarbeiten. Aber wir lieben die Musik nun einmal und wir erschaffen gerne neue Soundlandschaften, also kann ich versprechen, dass schon bald neues Material kommt.

Gerade der Titeltrack sticht etwas aus den anderen Songs heraus, weil er deutlich schneller und härter ist. Wieso repräsentiert er dennoch das Album so sehr, dass es seinen Namen bekam?
Mats wollte daraus den Titeltrack zu machen, nachdem er eine gute Idee für das Artwork hatte und ich denke, das ist alles ziemlich cool geworden. Wir hatten noch andere Ideen, aber diese war einfach die beste.

Interview 2015 I

Steht das Coverartwork in direktem Zusammenhang zu den Inhalten des Songs „Nattramn“ oder eher zu allen sieben Liedern der Platte?
Eher zu dem Song „Nattramn“. Es handelt sich bei Nattramm um ein Fabelwesen der schwedischen Folklore, eine rabenähnliche Gestalt mit riesigen Klauen und scharfen Zähnen. Andererseits ist ein Nattramm aber auch die Seele eines toten Kindes, welches nicht getauft wurde oder die eines Sünders, der nicht zur Ruhe kommt. Sie reisen durch die Nacht und versuchen an das Grab von Jesus Christus zu gelangen, weil sie nur dort von ihrem Alptraum befreit werden können, außerdem sind sie bösartig, weswegen Menschen sich in acht nehmen sollten, wenn sie nachts einem Raben begegnen.

Wo wir gerade dabei sind, kannst du etwas über die Texte verraten? Generell gehen sie wieder um schwedische Geschichten und Legenden, aber natürlich auch um die nordische Mythologie, kannst du es etwas genauer beschreiben?
Das ist wirklich Mats´ Baustelle, die Frage müsste er beantworten, aber ich kann dir versichern, es wird nie um schwitzende Männer gehen, die irgendeinen Scheiß machen wie bei anderen Viking-Bands. Die Texte müssen immer dunkel sein und eine Prise Melancholy beinhalten.

Wie wichtig sind die Texte für eine Band wie EREB ALTOR eigentlich? Nehmt ihr euch viel Zeit dafür oder ist das mehr eine lästige Arbeit, die eben gemacht werden muss?
Ja, schon wichtig, da wir uns sehr für die nordischen Mythologie und schwedische Folklore interessieren. Mats forscht da ständig weiter, er hat eine ganze Menge Bücher zu den Themen gelesen.

Mikael ist noch relativ neu bei EREB ALTOR dabei. Hatte er schon Einfluss auf die neue Platte und welche Vorzüge haben sich insgesamt durch seine Präsenz ergeben?
Seit er da ist, hat er noch nichts zu melden. Du musst dir schon Respekt und unser Vertrauen verdienen, bevor du die Klappe aufmachen kannst. Der Vorteil ist: Wir haben einen Bassisten.

Interview 2015 II

Es gibt Leute, die euch für einen reinen Bathory-Klon halten (meine Meinung ist das nicht). Wie begegnet ihr diesen Vorwürfen?
Die Leute können natürlich denken, was sie wollen, wir haben nie versucht zu verbergen, dass wir sehr von Bathory inspiriert sind. Der Unterschied zu anderen Bands ist aber, dass wir nicht versuchen, Bathory zu kopieren. Das machen viele andere Bands, wir ziehen unser Ding durch. Außerdem denke ich, dass man in jedem verdammten Genre Klone irgendwelcher Bands findet.

Werdet ihr die Festivalsaison nutzen, um „Nattramn“ einem breiten Publikum vorzustellen? Geht ihr eventuell auch auf eine eigene Tour?
Ja, wir werden in Deutschland beim „Chronical Moshers Open Air“ spielen, außerdem in der Slowakei beim „Gothoom“. Später im Jahr geht es dann auf zwei Touren, Europa und Ost-Europa werden so die Möglichkeit bekommen, uns live zu sehen.

Kommen wir zum Schluss noch zum Metal1-Wortspiel. Kurz und knapp die ersten Gedanken zu den folgenden Begriffen:

Politik: Was verdammt noch mal ist passiert?
Bier: Ja, gerne.
Eishockey: Ahhh, deshalb verlasse ich jetzt das Studio.
Natur: Ich liebe Gotland und all die Geheimnisse, die in seinen Wäldern verborgen sind
Schokolade: Zucker und den versuche ich zu vermeiden.

So, damit sind wir durch. Vielen Dank für das Beantworten der Fragen. Viel Erfolg mit dem aktuellen Album und generell in der Zukunft, die letzten Worte gehören dir.
Danke! Ich hoffe, möglichst viele von euch bei den Konzerten zu sehen. Prost und huldigt den Göttern.

Publiziert am von Jan Müller

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert