Der Jahresrückblick 2019 von Sebastian Mack

Meine Top-5 der Metal-Alben 2019
  1. Richard Henshall – The Cocoon
  2. Neal Morse – The Great Adventure
  3. IZZ – Don‘t Panic
  4. Alcest – Spiritual Instinct
  5. Disillusion – The Liberation
Bestes Entmetallisiert-Album des Jahres 2019

Coldplay – Everyday Life
Tangerine Dream – Recurring Dreams

Bestes Festival des Jahres 2019

Es ist kein Festival – dennoch passt das Marillion-Weekend in Holland wunderbar in diese Kategorie. Ein Center Park voller Marillion-Fans aus aller Welt, drei Tage, drei Konzerte, drei unterschiedliche Setlists. Dazu eine eindrucksvolle Lightshow, eine super entspannte Atmosphäre und tolle Support Acts wie Focus oder Gleb Kolyadin.

Bestes Konzert des Jahres 2019

Jolly am 23.06. in Köln. Ein unglaublich intensives Konzert mit einer Band, die tonnenweise Spielfreude mitgebracht hat und deren starke Songs live nochmal an Durchschlagskraft und Tiefe gewinnen. Unterhaltsam, schweißtreibend, emotional mitreißend – da haben die US-Progger richtig abgeliefert! Schade, dass nur 25 Leute da waren.

In Sachen Show, Cast und Coolness dieses Jahr unschlagbar: Ayreons „Into The Electric Castle & Other Stories“ in Tilburg (Niederlande) am 15.09. Ein tolles Erlebnis waren auch wieder Tangerine Dream am 24.10. in Zoetermeer (Niederlande).

Schlechtes Konzert des Jahres 2019

Die Synthwave-Combo The Midnight am 04.11. in Köln. Obwohl mich die Musik auf Platte begeistert, hat mich das Konzert kalt gelassen. Die Performance war zwar tadellos, aber das Tanzbein wollte nicht so recht in Schwung kommen. Eine sehr glatte Show ohne Ecken und Kanten, mit wenig Variation und Highlights. Die Vorband Violet Days gefiel mit tatsächlich besser.

Bestes Coverartwork des Jahres 2019

Richard Henshall – The Cocoon

Ray Alder – What The Water Wants

Schlechtestes Coverartwork des Jahres 2019

In beiden Fällen ist der Inhalt deutlich besser als die Verpackung:

Jordan Rudess – Wired For Madness

Neal Morse – Jesus Christ The Exorcist

Newcomer des Jahres 2019

Ray Alder ist als langjähriger Sänger von Fates Warning alles andere als ein Unbekannter unter Prog- und Metalfans. Dennoch hat er erst dieses Jahr sein Solodebüt veröffentlicht. „What The Water Wants“ bietet zehn kompakte und sehr unterschiedliche Rocksongs, die sofort ins Ohr gehen und sich nicht um Genre-Grenzen scheren. Eine echte Überraschung!

Persönliche Entdeckung des Jahres 2019

Das Ambient-Duo Carbon Based Lifeforms. Ich hatte vor einiger Zeit ein paar Songs von den Jungs gehört, ihr Album „World Of Sleepers“ (2006) lief dann mehrere Wochen in Dauerrotation. Sehr atmosphärisch und entspannend!

Ein weiterer Tipp abseits des Metal: Die deutsche Hip-Hop-/Marching-Band Moop Mama. Tiefgehende Texte und eine tolle Instrumentierung mit sieben Bläsern und zwei Drummern.

Enttäuschung des Jahres 2019

Dream Theater kündigten Sommer-Shows an, bei denen sie ihr Konzeptwerk „Scenes From A Memory“ anlässlich seines 20. Geburtstags in Gänze spielen wollten. Wenige Wochen vor den Shows ruderten sie dann zurück: Es sei doch nur eine Festival-Tour mit zusätzlichen, von der Band organisierten Open-Air-Konzerten – auf denen es allerdings auch nur die gekürzte Festival-Setlist zu hören gab. Verständlicherweise waren viele Fans verärgert und enttäuscht – mich eingeschlossen. Trotz allem haben mich Dream Theater live wieder überzeugt und sehr gut unterhalten. Und zudem versprochen, die „Scenes“-Shows Anfang 2020 nachzuholen.

Überraschung des Jahres 2019

Schon viele Jahre halte ich die Coldplay-Fahne hoch – sie sind für mich einfach die beste Popband, die es gibt. Dass sich Chris Martin und Co. mit ihrem Konzeptalbum „Everyday Life“ aber noch einmal derart experimentierfreudig zeigen würden, hätte ich nicht gedacht. Eine ruhige, vielseitige und berührende Platte, die durchaus an die Anfangstage der Band erinnert. Das Schönste daran aber ist, dass die Scheibe stark für Respekt, Offenheit und Gemeinschaft eintritt.

Mein Song des Jahres 2019
  1. Flying Colors – Last Train Home 
  2. Richard Henshall – Pupa, Cocoon, Silken Chains (drei Songs, die eigentlich zusammengehören)
  3. Coldplay – Trouble In Town, Daddy, Arabesque
Mein bester gesehener Film 2019

Ich glaube, ich habe tatsächlich nur den neuen Adams-Family-Animationsfilm im Kino gesehen. Den fand ich aber amüsant und unterhaltsam. Terminator 5 wollte ich eigentlich anschauen, habe ich aber leider verpasst.

Wunsch / Hoffnung für 2020

Aus musikalischer Sicht: Neue Studioalben von Tangerine Dream, Saga und Pure Reason Revolution. Außerdem – das steht hier schon viele Jahre – endlich Björk live erleben. ;)