Konzertbericht: Five Finger Death Punch w/ Upon A Burning Body, Pop Evil

15.03.2014 München, Tonhalle

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Erst im November vergangenen Jahres waren sie im Vorprogramm von Avenged Sevenfold zu sehen. Keine vier Monate später sind FIVE FINGER DEATH PUNCH nun schon wieder zurück in Europa – dieses Mal allerdings selbst in der Rolle des Headliners.  Als Support sind nun POP EVIL und UPON A BURNING BODY mit von der Partie. Wir berichten aus der ausverkauften Tonhalle in München.

popevilPünktlich um 20:00 betreten POP EVIL die Bühne der ausverkauften Tonhalle. Bereits 2001 gegründet, kann man trotz des in Deutschland noch recht geringen Bekanntheitsgrades nicht unbedingt von Newcomern sprechen. Die Show des Quintetts aus Michigan hätte das aber auch nicht vermuten lassen: Von der ersten Minute an legen sich POP EVIL voll ins Zeug. Es wird nicht nur Pop-Evil-Onyxgeheadbangt und gepost, dass sich die Balken biegen – während eines Songs lässt Sänger Leigh Kakaty sogar (stehend!) vom Publikum auf Händen tragen. Die Bemühungen der Band, das Publikum auf Betriebstemperatur zu bringen, werden heute allerdings vom Tontechniker sabotiert: Wie so oft in der Tonhalle ist der Sound bei der Vorband auch heute so leise eingepegelt, dass die Musik nicht nur für echte Konzertatmosphäre, sondern offensichtlich auch für die Tontechnik der Halle zu leise ist: Selbst in Mischpultnähe sind so fast ausschließlich die tiefen Frequenzen zu hören; Gitarren und sonstige Höhen hingegen gehen komplett im Soundmatsch unter – mit ihnen die Stimmung. Schade, denn mit ordentlichem Sound hätte man mit der Musik von POP EVIL durchaus zumindest die gebotene halbe Stunde lang durchaus Spaß haben können.

Setlist POP EVIL:
01. Deal With The Devil
02. Hero
03. Flawed
04. Torn To Pieces
05. Goodbye My Friend
06. Sick Sense
07. Boss’s Daughter
08. Last Man Standing
09. Trenches

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Nach kurzer Umbaupause geht es um 20:45 mit UPON A BURNING BODY weiter. Im Angebot haben die Fünf aus San Antonio, Texas, lupenreinen Deathcore. Mag das (wie immer) musikalisch Geschmackssache bleiben, muss man der in elegante graue Anzüge gekleideten Band zumindest lassen, dass sie Upon-A-Burning-Bodymächtig Schwung in die Tonhalle bringt: Während des knapp 45-minütigen Sets, dessen Fokus klar auf dem aktuellen Album „Red. White. Green.“ (2012) liegt, bekommt man von Mitklatschen und Moshen über Circlepits und eine Wall Of Death bis hin zu unzähligen Crowdsurfern so ziemlich jede Form von Hingabe seitens der zahlreichen Fans zu sehen. Sänger Danny Leal und seine Mannen sind von den Publikums-Reaktionen sichtlich angetan – und wäre da nicht immer noch das leidige Problem mit dem Sound, könnte man wohl von einer absolut runden Nummer sprechen.

Setlist UPON A BURNING BODY:
01. Showtime
02. Intermission
03. Devil’s Advocate
04. Mimic
05. El Mariachi
06. Desperado
07. Once Upon A Time In Mexico
08. Game Over
09. Texas Blood Money
10. Sin City

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Während der Umbau auf der Bühne recht schnell erledigt scheint, lassen FIVE FINGER DEATH PUNCH dennoch eine halbe Stunde auf sich warten, bis um punkt 22:00 ein Remix des Hits „100 Ways To Hate“ als Intro erschallt. Nicht eben der faszinierendste aller vorstellbaren Konzerteinstiege, zumal der Song damit auch schon abgefertigt ist und im Set des Abends keine weitere Beachtung findet.
Five-Finger-Death-Punch-American-Capitalist-2011 Mit „Under And Over It“ vom 2011er-Release „American Capitalist“ sowie „Burn It Down“ und „Hard To See“ von „War Is The Answer“ (2009) beginnen FIVE FINGER DEATH PUNCH das Konzert mit einer kurzen Retro- spektive, bevor man mit „Lift Me Up“auf „The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell Vol. 1“, den ersten Teil des aktuellen Doppel-Albums, zu sprechen kommt. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Sound jetzt zum ersten Mal an diesem Abend, wie man so schön sagt, amtlich, und weiß durch Transparenz und Druck gleichermaßen zu überzeugen. Vor allem ist es jedoch die Spielfreude von 5FDP, die überzeugt: Egal, ob beim gleichnamigen Bad-Company-Cover oder bei „Burn MF“, bei dem sich Ivan Moody einen Fan als stimmliche Unterstützung für den Refrain auf die Bühne holt – man merkt der Truppe an, dass sie Spaß an der Sache hat. five-finger-death-punch-the-wrong-vol-2Seine Begeisterung für das deutsche Publikum im Allgemeinen kann Moody dabei scheinbar gar nicht klar genug zum Ausdruck bringen: Neben mehreren Dankes-Ansprachen diesbezüglich zieht sich der Sänger im Verlaufe der Show auch noch ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft über. Durch das melancholische „Coming Down“ eingeleitet, legen FIVE FINGER DEATH PUNCH mit den akustisch dargebotenen „Remember Everything“ und „Battle Born“ zur Halbzeit dann eine Verschnaufpause ein, bevor es mit Hits wie „Here To Die“ wieder in härtere Gefilde geht.
Nach knapp 75 Minuten ist schließlich recht abrupt und ohne jedwede Zugabe Schluss – und das, obwohl es mit Songs wie „If I Fall“ oder eben auch „100 Ways to Hate“ durchaus noch den ein oder anderen Hit gegeben hätte, um den Auftritt abzurunden. Schade, zumindest jedoch bleibt das dann auch der einzige Wermutstropfen an diesem Abend.

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Setlist FIVE FINGER DEATH PUNCH:
— Intro (100 Ways To Hate Remix)
01. Under And Over It
02. Burn It Down
03. Hard To See
04. Lift Me Up
05. Bad Company (Bad-Company-Cover)
06. No One Gets Left Behind
07. Burn MF
08. Coming Down
09. Remember Everything
10. Battle Born
11. Here To Die
12. The Way Of The Fist
13. Never Enough
14. Far From Home
15. Mama Said Knock You Out (LL-Cool-J-Cover)
16. The Bleeding

Während FIVE FINGER DEATH PUNCH in Amerika schon eine richtig große Nummer sind, ist die Band in Europa erst im Kommen – das allerding mit Macht: Zumindest bei ihrer Show in der ausverkauften Münchner Tonhalle können 5FDP den hohen Erwartungen, die die letzten drei Alben geweckt haben, mit Leichtigkeit gerecht werden. Fakt ist: Wenn FIVE FINGER DEATH PUNCH so weiter machen, ist auch der große Durchbruch in Europa nicht mehr weit. Schon jetzt dürfte man aber als gesichert ansehen, dass die nächste Tour in Hallen mit deutlich höherer Zuschauer-Kapazität gastieren wird. Und das zu Recht, sind die verbliebenen Deutschland-Termine der Tour doch ebenfalls bereits im Vorhinein ausverkauft.

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