Review Caliban – Caliban (MCD)

Wir schreiben das Jahr 2006: Caliban sind in aller Munde, die Speerspitze eines Genres, das sich Metalcore nennt. Vor acht Jahren war alles noch ganz anders. Mit „Caliban“ erscheint die erste MCD der Band CALIBAN, die vor kurzen noch unter dem Namen Never again ihr Unwesen trieb..

Die Musik von „Caliban“ hat nichts mit dem zu tun, was die Band heute auszeichnet. Ein im positiven Sinne absolut räudiges Soundgewand, in dem sich die Todesmaschinerie langsam ihren Weg durch die Gehörgänge frisst, begleitet den Hörer über die gesamte Spielzeit. Die meistens im unteren Midtempobereich gehaltenen Stücke werden durch die kreischende, leicht verzerrte und für damalige Hardcoreverhältnisse recht hohe Stimme von Sänger Andy immer wieder angetrieben. Oft hat man das Gefühl, gleich wickelt sich einem Andys Zwerchfell um den Kopf. Völlig untypisch auch das totale Fehlen von Doublebass-Attacken in den wenigen schnellen Teilen, dafür gibt’s immer wieder sich überlagerndes Geschrei. Keine Spur von Gesang und die wenigen Melodien müssen sich der Brachialität der Musik unterordnen.Auch wenn sich die Stücke recht stark ähneln, wirkt das Album über die komplette Spielzeit erfrischend authentisch. Die Produktion geht für eine Underground Hardcoreband in Ordnung, heute würde man ihnen dafür allerdings ***….naja, viel höher würde er dann auch nicht kreischen. ;)Absolut zurecht wurde die Band mit diesem Output zu einer der großen Hoffnungen der (Newschool) Hardcore-Bewegung. Wo das geendet hat, wissen wir alle…

Anspieltipps, falls ihr das vergriffene Stück (übrigens ein Digipack mit abgefackelter Kirche und der Band beim Massenkuscheln) in die Finger bekommt: „One more Lie“ und „Empty Silence“.

Keine Wertung

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