Review Children Of Bodom – Hate Crew Deathroll

Lange hat’s gedauert… Drei Jahre nach dem wenig innovativem „Follow The Reaper“ und zwei Monate nach der Veröffentlichung im heimischen Finnland steht das neue Werk der CHILDREN OF BODOM seit dem 10. März 2003 auch endlich in deutschen Regalen.
Nach wie vor verbinden Bodom auf ihre Weise Elemente aus Heavy, Death und Black Metal, daran hat sich nichts geändert. Jedoch klingt alles jetzt erwachsener als je zuvor, zugleich kehrt aber auch die Wildheit des „Something Wild“-Debüts wieder verstärkt in den Sound zurück.

Mit dem wohl modernstem CoB-Song „Needled 24/7“ startet „Hate Crew Deathroll“ seine Runden im Player. Und obwohl der Song so modern klingt, ist er doch typisch für die Band, und schon von Anfang an geht es mit High-Speed-Frickeleien und genialen Duellen zwischen Keyboard und Gitarren zur Sache.
Neu für CoB ist ein Song wie „Sixpounder“, der mit extrem tieg gestimmten Gitarren daherkommt und unglaublich groovt, dabei richtig heavy ist und mit vielen Breaks aufwartet. Zwar nicht der schnellste Song, aber wohl dafür umso mehr heavy.„Chokehold (Chocked’N’Loaded)” und das mit dem lustig klingendem Titelbestückte “Bodom Beach Terror” beeindrucken durch viele nackenbrechende Riffs und Breaks, präsentieren ein schwindelerregendes Zusammenspiel von Gitarren und Keyboards und sind wieder typisch für Children Of Bodom.

Neue Klänge gibt es dann wieder bei „Angels Don’t Kill“ zu hören. Durchgehend wird hier im Midtempo agiert, die düsteren und melancholischen Melodien tun ihr übriges zur Atmosphäre dazu. Eine wirklich geile Halbballade der härteren Gangart könnte man sagen, dazu variiert Alexi seine Stimme ziemlich häufig und gut!
Trotz seines Namens ist „Triple Corpse Hammerblow“ das melodsichste Stück der CD, und hat obwohl es richtig schnell und hart ist, einen leicht kommerziellen Touch. Vor allem live müsste das Teil gut kommen.
Als Single wurde in Finnland „You’re Better Off Dead veröffentlicht“ – mit durchschlagendem Efolg: Aus dem Stand stürmte es die Charts bis an die Spitze und wurde schon nach wenigen Tagen vergoldet. Ein Radio-Song ist es aber trotz alledem noch lange nicht. Hier geht es gnadenlos schnell zu, und bis auf den seltsamen Refrain ist das Stück wieder typisch.
Auf dem Cover liest sich auch der seltsame Titel „Lil’ Bloodred Ridin’ Hood“… Zum Glück klingt es nicht so, wie es sich liest! Die Drum-Rhythmen sind hier ein wichtiger Teil des ganzen und spielen perfekt mit Keyboards und Gitarren zusammen.Mit einem kurzem Keyboard-Intro beginnt der letzte Track „Hate Crew Deathroll“. Und was man da zu hören kriegt, ist doch etwas überraschend! Was härteres gabs von den Children wohl noch nie zu hören, der Titeltrack ist ein Brett, dass seinesgleichen sucht.

Einen Anspieltipp oder besten Track kann ich hier wirklich nicht auswählen… Alle 9 Lieder sind absolute Granaten und stehen sich selbst in nichts nach. Überall geile Gitarren-Keyboard-Duelle, Frickeleien auf einer teilweise unmenschlichen Geschwindigkeit und Hammer-Riffs, bis das Gnack knackt. Die Produktion ist tadellos und wurde diesmal wieder im heimischen Astia-Studio gemacht, wo auch die ersten beiden Scheiben zum Leben erwacht sind.
Diesmal findet man vorne auf der CD-Hülle sogar einen „Parental Advisory Explicit Content“-Sticker… Die Texte sind diesmal auch wirklich sehr kompromisslos, wütend und aggressiv ausgefallen.
Der etwas komische Titel der CD entstand übrigens so: Die „Hate Crew“ enstand aus einem Wortspiel, und so nennen sich seitdem Band samt Fans, dazu kommt die Angepisstheit von der Gesellschaft. „Deathroll“ soll eine Liste der Menschen sein, die in einem Krieg gefallen sind; könnte aber auch für die Liste der Leute stehen, die Bodom am liebsten aus dem Weg räumen würden…

Wie auch immer, die leider nur 40-minütige Hate Crew Deathroll“ ist abwechslungsreicher und erwachsener als die drei Vorrängeralben und kann mit diesen locker mithalten, und zu Teilen auch übertrumpfen.Wer jetzt noch von „Boredom“ redet, hat entweder keine Ahnung oder nur zu große Scheuklappen…

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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