Review Die Apokalyptischen Reiter – Licht

(Heavy Metal/Folk/Death Metal/Hard Rock) Nachdem DIE APOKALYPTISCHEN REITER auf dem Party. San 2007 (und auf der anschließenden Live – DVD) dem Publikum gezeigt haben, dass sie auch ihre alten Werke noch beherrschen, bringen sie mit „Licht“ ein Album heraus, dass erneut in die genau entgegengesetzte Richtung geht.Doch bevor man die vollkommene Erleuchtung erlangte, musste man zunächst Gitarrist Pitrone gegen Lady Cat-Man eintauschen, die mit diesem Werk ihr Debüt veröffentlicht. Ob bei den immer schwächer werdenden Riffs dieser Wechsel einem wirklich auffällt, ist fraglich. Aber irgendwie auch vollkommene Nebensache.
Denn das wichtigste ist, dass die Reiter auch nach über 13 Jahren Bandgeschichte auch mit „Licht“ erneut Spielfreude ohne Ende versprühen.

Doch eines sei Vorweg gesagt: Alle die ausschließlich die ersten Alben dieser Band hören, dürfen wie auch schon beim Vorgänger dieser Review überhaupt nicht zustimmen können. Denn mit „Licht“ reiten unsere Freunde der Apokalypse genau in jene Richtung weiter, die sie vor allem mit „Samurai“ eingeschlagen haben. Wenige harte Death Metal Parts werden kombiniert mit Stilrichtungen aus aller Welt.So beginnen Songs wie „Es wird schlimmer“ kurz mit sattem Schlagzeug und schönen Riffs und verwandeln sich dann spätestens beim Refrain in melodiöse Mitgröl-Songs, mit gar einer leichten Prise Schlager. Songs wie „Adrenalin“ klingen wie von einer anderen Band und sind ähnlich dort anzusiedeln, wo man auch „Der Kleine Wicht“ oder „Das Paradies“ finden kann.
Insgesamt sind die Refrains auf dem ganzen Album sehr simpel strukturiert, sodass man sie spätestens nach dem zweiten Durchlauf auch schon mitsingen (wahlweise auch gröhlen) kann. Die fehlende Tiefe vermisse ich überraschenderweise dennoch nicht. Es scheint so, als hätten die Mannen um Fuchs hier einen nahezu perfekten Weg gefunden, Songs schnell an den Mann zu bringen, ohne dass sie wiederum zu schnell langweilig werden. Denn textlich ist zum Beispiel allen voran der Song „Die Ebbe“ sehr tiefgründig und ernst, trotz leichtem und seichtem Refrain.

Irgendwie ist es schwer, als Reiterfan der ersten Stunde hier ein Urteil zu verfassen. Einerseits möchte ich weinen, weil sie scheinbar ihre Wurzeln immer mehr vergessen zu haben scheinen. Ferner denn je sind Songs wie „V.A.D.E.R“ oder „Iron Fist“ mit all ihrer Härte. Anderseits freut es, dass eine Band nach 13 Jahren im Showgeschäft, mit ihrem siebten Album noch eine solche Kreativität an den Tag legen kann.
Und so greife ich letzten Endes, zu einer hohen Punktzahl auf der Skala, da objektiv gesehen, hier ein wahrliches Meisterwerk entstanden ist, welches der Band sicherlich einige neue Fans bringen wird. Die Reitermaniacs werden es sowieso lieben. Denn trotz den erstaunlich vielen Parallelen zu dem vorherigen Werk, ist hier kein„Riders of the Storm 2.0“ entstanden, sondern eine schöne Weiterentwicklung. Man benötigt nur eine gewisse Offenheit um dieses Album auf sich wirken zu lassen. Und am besten blendet man jegliche Erinnerungen an vergangene Tage aus, denn diese wären der einzige Grund, warum man dieses Album negativ bewerten könnte.
All jenen, die bereits nach der EP genug von den apokalyptischen Reitern im Jahr 2008 hatten, sei die DVD „Tobsucht“ ans Herz gelegt, samt einer Portion Hoffnung, dass solch ein Ereignis wie 2007 erneut stattfinden wird.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert