Review Ghost – Phantomime (EP)

  • Label: Loma Vista
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Rock

GHOST haben es erneut getan: Nach den beiden ersten Cover-EPs „If You Have Ghost“ und „Popestar“ legen Tobias Forge und seine Ghouls nach und präsentieren mit „Phantomime“ erneut eine bunte Auswahl an Cover-Songs. Forge beschränkt sich nicht auf Stücke aus den Genres Rock oder Metal, sondern wildert munter auch im Punk und Pop. Herausgekommen ist damit auch diesmal eine unterhaltsame Reise durch die Einflüsse von GHOST.

Ein Schwerpunkt von PHANTOMIME liegt auf dem frühen Punk der 70er Jahre. Sowohl der Opener „See No Evil“ (im Original von Television) und „Hanging Around“ (von The Stranglers) stammen aus dieser Zeit, werden aber von GHOST im für die Band typischen Stil interpretiert. So erinnert „See No Evil“ eher an Glam-Rock und kommt deutlich moderner daher, während „Hanging Around“ weniger rotzig, aber dafür druckvoller klingt. Das als erste Single mit einem ziemlich expliziten Video veröffentlichte Genesis-Cover „Jesus He Knows Me“ braucht definitiv einen Stammplatz in der Setlist eines jeden GHOST-Konzerts. Der im Original irgendwo zwischen New-Wave und Rock einzuordnende Song wird von Forge in einen düsteren Rock-Stampfer umgeschrieben, der sehr gut in die aktuelle musikalische Phase der Truppe passt und daher im ersten Moment gar nicht wie ein Cover klingt. Im Gegensatz dazu klingt „Phantom Of The Opera“ nahezu unverändert zum Original von Iron Maiden. Aber wie sollte man dieses geniale Werk von Steve Harris auch groß verändern wollen? Mit dem abschließenden „We Don’t Need Another Hero“ stellt Forge nochmal sein Talent für Stadion-Songs unter Beweis. Die Tina-Turner-Nummer klingt in der Version von GHOST wie eine bombastische Rock-Hymne direkt aus den 80ern, die für sehr große Venues geschrieben wurde.

Bei „Phantomime“ erübrigt sich jede Diskussion über den Sinn von Cover-Platten, dafür liefern GHOST einfach eine zu starke Leistung ab. Die Songauswahl ist erneut herrlich abwechslungsreich und die Interpretationen durch Mastermind Tobias Forge mehr als gelungen. Besser kann man die Wartezeit auf ein neues Album fast nicht überbrücken. Einziger Wermutstropfen: Anders als bei „Popestar“ gibt es diesmal keinen neuen Song obendrauf. Spaß macht die Scheibe aber trotzdem.

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