Review Gorgoroth – Pentagram

  • Label: Embassy
  • Veröffentlicht: 1994
  • Spielart: Black Metal

Bei „Pentagram“ handelt es sich um das Debüt-Album der Norweger GORGOROTH – damals noch in einer Besetzung, von der bis heute nur noch Infernus übrig geblieben ist. Derweil ist Samoth nun bei Zyklon aktiv, von den anderen beiden ist über Mitwirken in weiteren Gruppen nichts bekannt.

Die Stücke an sich sind im Großen recht kurz ausgefallen, so kommt man auch nur auf knapp eine halbe Stunde Spielzeit. Das Kreischen von Hat unterscheidet sich stark von dem seiner Nachfolger. So krächzt er leiser und erinnert irgendwie an einen finsteren Troll. Im Vergleich mit Pest wirkt das nicht so stark, allerdings hat dieser auch ein aussergewöhnlich gutes Stimmorgan. Dennoch kann man nicht klagen; Hat klingt verächtlich, dämonisch, grimmig, man kann sich seine Mimik gut vorstellen, er impliziert sie quasi seinem Gesang. Die Tracks sind allesamt sehr wohlklingend, manchmal ist das Schlagzeug vielleicht einen Tick zu aufdringlich, doch das fällt nicht weiter ins Gewicht.
Man hört jedoch heraus, dass GORGOROTH hier ihr Debüt abgeliefert haben, da es insgesamt betrachtet schwächer ist als „Antichrist“ und „Under The Sign Of Hell“. Hier fehlt der letzte Schliff, der intonierte Hass entfaltet auf „Pentagram“ nicht solche Ausmaße wie auf den beiden anderen genannten. Auf eben diesen zieht es den Hörer völlig in die Musik hinein, er wütet mit ihr, er keift mit ihr, er durchlebt jede einzelne Melodie in seinem Geiste. Das finden wir auf dieser Scheibe natürlich auch vor, aber halt nicht in dieser Fülle. Man wird zwar in diese Szenerie hinein versetzt, verweilt dort mit der Musik; nur nicht so dermaßen intensiv. Das soll kein wirklicher Vorwurf sein, für einen Erstling ist das definitiv beachtlich.
Die vielleicht interessantesten Stücke sind wohl „Drømmer om Død“ und der Abschluss „Maaneskyggens Slave“. „Drømmer Om Død“ beginnt mit einem treibenden Riff, verbunden mit wütenden, hassschwangeren Krächzen und gibt sich generell etwas melodischer als das Gros der anderen Stücke. Gegen Ende nimmt das Tempo dann ab und man fühlt sich in die Vorstellung eines langsam auf einen zukommenden Unheils versetzt. „Maaneskyggens Slave“ sticht ebenso durch Abkehr von einer gewissen Monotonie heraus, der Song beinhaltet eingängige Riffs, welche sehr reizvoll erscheinen. Insgesamt klingt „Maaneskyggens Slave“ versierter und variabler als der Rest der auf dem Album vertretenden Lieder und deutet sicher schon die Klasse der darauf folgenden GORGOROTH-Scheiben an.

Ein grandioses Debüt zweifellos, es zeigt bereits auf, was sich auf den nachfolgenden Scheiben bestätigen sollte, nämlich Spielvermögen bezüglich der Atmosphärenerzeugung. Allzuweit möchte ich das Fazit gar nicht ausführen, es ist bereits alles gesagt.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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