Review Hatebreed – The Concrete Confessional

Es gibt Hardcore-Bands, die auch im Bereich des Metal diverse Fans vorweisen können, wie etwa Agnostic Front oder Madball. Umgedreht gelingt es immer wieder auch Metalbands im Hardcorebereich Erfolge zu feiern, wie etwa Lamb Of God oder Pantera. Dass Bands aber gleichermaßen in beiden Lagern verhaftet sind und gefeiert werden, ist äußerst selten. HATEBREED sind quasi die Ausnahme zur Regel und veröffentlichen dieser Tage mit „The Concrete Confessional“ ihr siebtes Album.

Wie nicht anders zu erwarten, ist gleich der erste Song „A.D.“ eine absolute Wucht, der den Hörer sofort in seinen Bann schlägt. Dies gelingt mit einem satten Riff, brachialen Grooves und einem Refrain, den man nach einmaligem Hören mitbrüllen kann und will.
Das folgende „Looking Down The Barrel Of Today“ zeigt Sänger, Fronter und Szeneikone Jamey Jasta dann wieder von seiner lyrisch-großartigen Seite: “Once had a shotgun to my head/They said I wasn’t worth the bullets/Now the world is my trigger and I’m here to fucking pull it.” Diese positive Angepisstheit ist nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal HATEBREEDs, sondern auch eine der größten Stärken dieser Band. Denn kaum einer anderen Truppe gelingt es zugleich unheimlich wütend auf alles und jeden zu sein und im selben Atemzug eine mitreißende Positivität zu verströmen. Und natürlich ist dieser Teil des Markenkerns auch auf „The Concrete Confessional“ vorhanden.
Musikalisch gehen HATEBREED auf ihrem neuen Album ein wenig ruhiger bzw. langsamer zu Werke als noch auf „The Divinity Of Purpose“. Das ist jedoch keineswegs eine Begleiterscheinung des Alterns, sondern eine Verfeinerung des Songwritings. So kommt „Seven Enemies“ im stampfenden Midtempo daher und rammt den geneigten Fan unangespitzt in den Boden, während „From Grace We’ve Fallen“ mit einem starken, melodischen Refrain überzeugt. „Something’s Off“ wiederum beginnt mit einer fetten Bassline, die fast an einen Versuch erinnert, einen waschechten Rockhit zu schreiben, ehe Jasta das Ganze einfach kurzerhand zusammenbrüllt.
Aber natürlich gibt es auf „The Concrete Confessional“ auch den klassischen HATEBREED-Hybrid aus Old School Thrash und Hardcore, mal amtlich groovend („Serve Your Masters“), mal knallhart und mit durchgetretenem Gaspedal („Dissonance“).
Allerdings gibt es auch Momente, die nicht so ganz passen, etwa die Gangshouts („Rats!“) während „In The Walls“, die seltsam anmuten (metaphorisches Ungeziefer. Na ja…) oder wie „whoas“ in „The Apex Within“, die einfach nicht in den Kontext des Songs und Albums passen.

Unterm Strich ist HATEBREED mit „The Concrete Confessional“ jedoch ganz klar ein Album gelungen, mit dem sie keine Fans vergraulen, sondern im Gegenteil sicher noch weitere dazugewinnen werden und das im Vergleich zu „Hatebreed“ oder „The Divinity Of Purpose“ klar die Nase vorn hat. Die Songs sind massiv und klassisches HATEBREED-Material, mit leichten Verfeinerungen hier und da – was will man mehr?

Wertung: 8.5 / 10

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