Review Konkeror – The Abysmal Horizons

Aus Detroit wissen die Nachrichten seit langem nichts Gutes mehr zu berichten. Aus der ehemaligen ‚Autostadt‘ im Bundestaat Michigan, die es dank der Sitze vieler renommierter Automobilkonzerne zu wirtschaftlicher Prosperität brachte, wurde nach deren wirtschaftlichen Problemen eine Stadt, die fortan von Arbeitslosigkeit, einem schlechten Bildungssystem sowie einer desaströsen Verwaltung geplagt wird. KONKEROR widersetzten sich diesem Konglomerat an schlechten Voraussetzungen, ergriffen ihre Instrumente und nahmen ihr Debüt „The Abysmal Horizons“ („die miserablen Horizonte“, im Angesicht meiner Vorworte ein bedeutungsschwerer Titel) auf.

Das talentierte Quartett von KONKEROR bemüht sich keineswegs, ihre von der Armut Detroits tangierten Lebensläufe in wüster Musik mit vorwurfsvollen Lyrics zu vertonen, sondern liefern mit den acht Tracks erstaunlich reife Musik im Bereich des Progressive Death Metal. Der Hauptunterschied zum Technical Death Metal, dessen Schlagseite auf „The Abysmal Horizons“ definitiv herauszuhören ist, bildet die Melodik, mit der die Amerikaner arbeiten: Trotz der Komplexität ihrer Songs gelingt es KONKEROR, den Zuhörer nicht zu überfordern, sondern bereits nach einmaligen Hören von ihrem einprägsamen Riffing („Towers“) zu überzeugen.

Ihre Soli platzieren die Gitarristen so schmissig wie der Drummer seine Blastbeat-Salven setzt, der Sänger überzeugt sowohl mit kräftigen Growling als auch mit Scream-Parts. Selbst das im Mid-Tempo gehaltene, beinah schon (für dieses Genre) balladeske „The Pillars Of Creation“ weiß zu begeistern. Die Übergänge zwischen den Songs gestalten KONKEROR fließend, häufig unter Verwendung eines düsteren, ambient wirkenden Outros („Beyond The Abysmal Horizons“). Beinah ebenso fließend werden die Tempowechsel eingeleitet, sich plötzlich zeigende Taktarten-Wechsel, wie im Technical Death Metal üblich, vermeidet das Quartett aus Detroit. In einer Wortgruppe zusammengefasst: Das Debüt ist wie aus einem Guss.

Es gibt überschätzte Debüts von Bands, die beispielsweise bekannte Musiker in ihren Reihen haben, und es gibt Erstlinge von völlig unbekannten Gruppen, die mit ihrem Talent am Instrument und ihrer Fähigkeit, ihre Songs im bestmöglichen Licht zu repräsentieren, den Redakteur staunen lassen. Eine dieser unbekannten Gruppen ist KONKEROR, einer dieser Redakteure bin ich. Unbedingte Kauf- und Unterstützungspflicht!

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Wertung: 8 / 10

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