Review Kreator – Violent Revolution

Ja, man hat es oft lesen müssen, und auch ich muss es wieder schreiben: „Endorama“ hat viele KREATOR- und Thrash-Fans durch seine Ausrichtung enttäuscht. Doch anno 2001 scheinen alle Sorgen und Ängste über die Zukunft der deutschen Thrash-Legende beseitigt, denn „Violent Revolution“ gibt wirklich das her, was auch drauf steht: KREATOR.

Der Opener „Reconquering The Throne“ ist schon bezeichnend genug, denn KREATOR schaffen es mit dem Release leicht und locker, wieder zurück an die Spitze der Thrash Metal Szene. „Reconquering The Throne“ ist gleich ein Hochgeschwindigkeitsknaller, der von der ersten Sekunde an Gehirne wegbläst und dazu noch mit powervollem Riffing und überaus gelungenem, melodischen Leadgitarren überraschen kann. Im Mittelteil darf man sich dazu noch auf ein exquisites Solo freuen, wie übrigens bei den meisten Songs des Albums, die sind auch meistens ziemlich ruhig ausgefallen und sorgen daher für willkommene Abwechslung. Nach dem Übergangsinstrumental „The Patriarch“ folgt mit dem Titelsong „Violent Revolution“ ein absoluter Hit. Zwar gibt’s hier nicht so viele Tempowechsel wie beim Opener, außerdem geht’s hier etwas langsamer zur Sache, dafür ist das Teil eine exzellente Moshmaschine, die sich mit den klasse Melodien und dem Shout-Refrain von Mille, der sich hier in Hochform zeigt, doch ziemlich schnell festsetzt.

Beide Tracks gehören definitiv zu den Highlights der Platte, und wenn man sich daran orientiert, kann man sich auch schon ein ziemlich gutes Bild vom Rest des Materials machen. Ob weitere oberklassige Thrash-Granaten wie „All Of The Same Blood“, „Second Awakening“ und „Bitter Sweet Revenge“ oder Midtempo-Thrasher wie „Servant In Heaven – King In Hell“ und das extrem groovige „Ghetto War“ – hier wird für genügend Abwechslung gesorgt, und auf Füller oder gar eine Ballade wird zu unser aller Freude verzichtet. „Replicas Of Life“ startet sogar mit akustischen Gitarren und überaus melodiösem und klarem Gesang, was beim ersten Durchhören wohl den Angstschweiß auf die Stirn treiben dürfte. Doch die ist schnell beseitigt, denn nach knapp einer Minute entsteht daraus ein gnadenlos geiler Thrasher, der mit eins der Highlights unter den ganzen Highlights hier ist und dazu mit siebeneinhalb Minuten auch der längste Track ist.

Auch die restlichen Songs sind natürlich eine Klasse für sich, dazu kommt eine sehr druckvolle und überaus starke Produktion von Andy Sneap. Konkurrenz? Mit so einer Leistung gibt’s auf dem Thrash-Sektor wohl nicht viel Gleichwertiges. Bleibt nur zu hoffen, dass KREATOR auch für künftige Veröffentlichungen ihren Wurzeln treu bleiben, damit wieder ein Album dieses Kalibers entstehen kann. Wütend, aggressiv, kompromisslos und doch melodisch, mit vielen Tempowechseln und sich festsetzend – das sind KREATOR anno 2001. In dieser Form dürften sie wohl nicht viele Fans enttäuschen.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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