Review Negura Bunget – Zi

  • Label: Prophecy
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Black Metal

Nachdem NEGURĂ BUNGET ihre Fans nach „Virstele Pamintului“ fünf Jahre hatten warten lassen, bis der Nachfolger „Tau“ veröffentlicht wurde, geht es nun scheinbar Schlag auf Schlag: Nur ein Jahr nach dem Album, das als erster von drei Teilen der „Transilvanian Trilogy“ verstanden werden sollte, wird diese nun mit „Zi“ fortgesetzt – und sogar ohne neuerliche Lineup-Wechsel.

Woran der Fan mit diesem zweiten Teil des Epos ist, stellen NEGURĂ BUNGET schnell klar: Was zunächst sehr bandtypisch mit allerlei Hörnern stimmungsvoll beginnt, zeigt – passend zum schwarz-weißen Artwork – bald schon seine große Affinität zu schwarzmetallener Härte: Zwar lassen NEGURĂ BUNGET weder hier, noch im weiteren Verlauf von „Zi“ die charakteristischen Elemente in ihrer Musik vermissen. Anders als auf dem sehr experimentellen Vorgänger steht diesmal aber klar der Black Metal im Zentrum des Geschehens: So treffen in „Gradina Stelelor“ in unverkennbarer Manier Glocken, Flöten, Klargesang und liebliche Melodien auf harsches Riffing und erbarmungslos getretene Doublebass – NEGURĂ BUNGET in Reinstform.

Dieser Trend zieht sich durch das gesamte Album: Wohin man auch hört, trifft mitreißender Black Metal auf den einzigartigen Tribal-Vibe von NEGURĂ BUNGET. Doch verglichen mit „Tau“ stimmt diesmal das Mischungsverhältnis: Obgleich „Zi“ seinem Vorgänger an exotischen Klängen in nichts nachsteht, klingen die Stücke doch um Welten kohärenter, stimmiger und damit atmosphärisch dichter. Was im Kleinen funktioniert, funktioniert dabei auch im Großen: So sehr sich die Songs auch voneinander unterscheiden, so gut fügen sie sich doch im Gesamtkontext des Albums zu einer in sich geschlossenen Einheit.

Einzig der Sound des Albums gibt bei genauerem Hinhören Rätsel auf – klingen die verzerrten Gitarren zunächst düster und dicht, später hingegen rau und krachig, im letzten Song, dem ansonsten großartigen Elfminüter „Maea Cea Mare“ hingegen etwas dumpf und undefiniert. Ganz so, als handle es sich bei dem Album um eine Songsammlung statt um ein Album aus einem Guss. Das ist schade, da es der Atmosphäre der Musik genau entgegenwirkt – kann den Hörgenuss alles in allem aber nur geringfügig schmälern.

Mit „Zi“ beweist Negru einmal mehr, dass NEGURĂ BUNGET nicht am Split mit den Gründungsmitgliedern Hupogrammos Disciple’s und Sol Faur zerbrochen sind. Gewiss, das Meisterwerk „Om“ bleibt weiterhin unerreicht. Mit „Zi“ kommen NEGURĂ BUNGET ihrer damaligen Hochform jedoch wieder merklich näher als auf dem Vorgängeralbum „Tâu“. Von einem gelungenen Artwork abgesehen hat „Zi“ nämlich alles zu bieten, was sich ein NEGURĂ-Fan nur wünschen kann: Harsche Riffs, liebliche Melodien – vor allem aber wieder die schlüssige, dichte Atmosphäre, für die die Band einst bekannt wurde. Genau das also, woran es dem ansonsten ebenfalls durchaus interessanten Vorgänger gemangelt hatte.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert