Review Ozzy Osbourne – Memoirs Of A Madman (DVD)

  • Label: Epic
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

Es gibt wohl nur sehr wenige Musiker, die so synonym für Heavy Metal stehen, wie OZZY OSBOURNE. Ursprünglich Sänger bei Black Sabbath und damit Miterfinder des Genres an sich, gelang dem Briminghamer auch solo eine große Karriere, im Zuge derer er die Bühne mit einer Vielzahl grandioser Musiker teilte. Nun steht unter dem Titel „Memoirs Of A Madman“ große Rückschau an.

Zu diesem Zwecke hat der Meister zwei DVDs randvoll mit bewegten Bildern gefüllt, die seine Solokarriere von 1981 bis 2010 dokumentieren. Quasi nebenbei zeigt „Memoirs Of A Madman“ dabei gleichzeitig den Wandel auf, der sich in der Musik, der Mode und der Bandbesetzung vollzog.
Die erste DVD enthält dabei die Musikvideos, die OZZY OSBOURNE im Laufe der Zeit veröffentlicht hat. Ganze 26 Clips sind in den knapp drei Dekaden entstanden und neben der deutlichen Weiterentwicklung der Videotechnik, die hier exemplarisch zu beobachten ist, bringt einen die konstant hohe Qualität der Musik zum Staunen. Denn die hier versammelten Songs würden in CD-Form problemlos als Best Of durchgehen. Eine solche hätte man sich an dieser Stelle allerdings auch gewünscht, denn die wäre sicher doch regelmäßiger zum Einsatz gekommen, als eine DVD voller Musikvideos.

Auch die zweite DVD ist randvoll, diesmal allerdings mit Livematerial, aufgenommen quer durch alle Schaffensphasen des Altmeisters. Beeindruckend ist hierbei das häufig wechselnde und doch immer namhafte Personal. Egal ob Randy Rhoades oder Zakk Wylde die Gitarre bedienen, ob Robert Trujillo oder Geezer Butler die tiefen Saiten zupfen – OZZY OSBOURNE hat stets eine absolute Topmannschaft hinter sich.
Die auf „Memoirs Of A Madman“ enthaltenen Tracks überschneiden sich selbstredend auf den beiden DVDs, was dem Ganzen jedoch nicht zum Nachteil gereicht. Vielmehr ist es eine wahre Freude, Songs wie „Bark At The Moon“, „Crazy Train“ oder „I Don’t Wanna Stop“ sowohl im Rahmen eines Musikvideos, als auch Live zu sehen.

Besonders spannend ist auf „Memoirs Of A Madman“ zu verfolgen, wie sich mit den Besetzungswechseln, speziell denen an der Gitarre, auch der Sound der Lieder ändert. Gerade die Spätphase von Mr. Wylde wartet mit derart fetten Riffs und (modernen) Grooves („Gets Me Through“) auf, dass frühere Gitarristen wir Rhoades oder Lee wohl nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt hätten.
Zugleich wird durch diese Veränderung aber auch deutlich, wie OZZY OSBOURNE sich immer wieder auch verändert und dem Zeitgeist anpasst, allerdings ohne dabei seine typischen Trademarks zu verlieren. Dieser Spagat zwischen Veränderung und Beibehaltung von Kernpunkten sind wohl letztlich auch der Hauptgrund, weshalb der Madman auch nach 30 Jahren noch erfolgreich auf der Bühne steht – ein Aspekt auf den der Chef übrigens auch in den sehr unterhaltsamen Interviews eingeht, die auf der zweiten DVD enthalten sind und zwischen die einzelnen Liveauftritte gestreut wurden.

„Memoirs Of A Madman“ bietet einen umfassenden Überblick über das Schaffen des vielleicht bekanntesten Metalsängers. OZZY OSBOURNE ist eine lebende Legende und diese Zusammenstellung macht deutlich, dass er diesen Status verdient – sowohl durch seine Arbeit mit Black Sabbath, als auch durch sein Soloschaffen.

Wertung: 9 / 10

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