Review Radare – Infinite Regress

Die Band RADARE aus Wiesbaden hat sich in den letzten beiden Jahren durch ausgiebiges Touren, unter Anderem mit den Polen von TIDES FROM NEBULA, vor Allem im Rhein-Main-Gebiet bereits einen Namen gemacht. Mit „Infinite Regress“ steht nun das Debut-Album der Band in den Läden.

Wie so viele andere Bands momentan wollen sich RADARE nicht auf die Genre-Bezeichnung Post Rock festnageln lassen, und bezeichnen ihren Stil als eine Mischung aus Doom und Post Rock. Passt aber auch ganz gut, denn die Band kombiniert auf „Infinite Regress“ ganz im Sinne des Titels sich langsam aufbauende, gemächliche Gitarrenmelodien mit finsteren Ausbrüchen, oder eben ganz im Stile des Post-Rocks sich gemächlich aufbauende Songstrukturen, wie das in „Morast“ der Fall ist – gleichzeitig schaffen RADARE innerhalb der einzelnen Songs teils heftige Gegensätze: „Morast“ macht von den schweren Doom-Riffs zwischenzeitlich Ausnahmen, in denen harmonische Gitarrenspiele dominieren.
Aus diesen Gegensätzen ergeben sich schwer zu durchschauende Spannungsbögen: Bis man als Hörer durch einen Song wie „Licht aus/The Lesser Graves“ durchgestiegen ist, kann eine Weile vergehen. „By The Flood“ dagegen ist mit Abstand der geradlinigste Song der Platte – das Zusammenspiel der Klampfen lässt in den ruhigeren Passagen Parallelen zu Explosions In The Sky erkennen. Die durch Sänger Fabian vorgetragenen Vocals fügen sich derweil perfekt in das Gesamtbild der Musik ein, denn seine markerschütternden Schreie erzeugen mitunter eine beinahe apokalyptische Atmosphäre, auf die RADARE durch das Gitarrenspiel stets gekonnt hinleiten.

„Infinite Regress“ ist ein überdurchschnittlich anspruchsvolles und verworrenes Werk Post-Rock-lastiger, düsterer Musik geworden, das Zeit in Anspruch nimmt, will man es zu schätzen wissen. Das ist jedoch hinnehmbar, da sich RADARE durch die Kombination von metallischen, doomigen Elementen und melodischen Gitarren von der Masse abheben.

Publiziert am von Pascal Stieler

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