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Review Sonata Arctica – Acoustic Adventures – Volume One

  • Label: Atomic Fire
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Entmetallisiert, Dark Pop, Neoklassik

Zehn Alben in über 20 Jahren haben SONATA ARCTICA bereits veröffentlicht. Mehr als viele andere Power-Metal-Bands setzen die Finnen seit langem auf schöne und emotionale Melodien. Gerade bei SONATA ARCTICA ist die akustische Umsetzung der Songs daher eine naheliegende Idee. Schon 2016 ging die Band damit zum ersten Mal auf Tour und hat das 2019 wiederholt. Der Ruf der Fans nach Studioversionen wurde immer lauter, nun wird dieser mit „Acoustic Adventures – Volume One“ erhört. Die Platte war bereits 2020 im Kasten, wurde aber immer wieder verschoben, da die zugehörige Tour aufgrund der Pandemie immer wieder abgesagt werden musste. Auch die jetzige, späte Veröffentlichung im Januar 2022 kann nicht von einer Tour begleitet werden, SONATA ARCTICA machen uns aber dennoch das Geschenk der Veröffentlichung.

Als Geschenk kann man „Acoustic Adventures – Volume One“ nämlich getrost bezeichnen. Bereits der Opener „The Rest Of The Sun Belongs To Me“ sorgt für Gänsehaut: Der sanfte, geschmeidige Gesang von Tony Kakko sorgt zusammen mit den ruhigen akustischen Gitarren für ein hintergründige, aber eindringliche Atmosphäre. Nach dem zurückhaltenden Beginn steigert sich der Song, wird größer und aufregender und endet mit einem breiten Refrain. SONATA ARCTICA zeigen damit gleich auf, in welche Richtung sie in den nachfolgenden knapp 55 Minuten gehen wollen. „For The Sake Of Revenge“ ist ganz ähnlich angelegt und steigert sich im Verlauf, hier aber ist der Grundton bedrückt, traurig. Zu melancholischen Akustikgitarren entlädt Kakko einen ganzen Sack Emotionen – die Gänsehaut bleibt.

Was direkt auffällt ist, dass „Acoustic Adventures – Volume One“ kein reines akustisches Album ist – eher SONATA ARCTICA akustischer Art. Klar dominieren die akustischen Gitarren, es werden aber stellenweise auch E-Gitarren verwendet. Neben einem akustischen Klavier sind auch ein elektrisches Klavier und diverse Synthesizer zu hören. Bei „Alone In Heaven“ spielt Henkka gar auf einer Hammond-Orgel und erzeugt so einen interessanten 70er-Jahre-Vibe. Dass die Platte nicht komplett akustisch ist, ist weder ein Problem, noch stört es den Hörgenuss. „Acoustic Adventures – Volume One“ ist vielmehr eine Sammlung umarrangierter SONATA-ARCTICA-Tracks mit starker akustischer Färbung, die sich je nach Track mal mehr, mal weniger von ihren Originalen unterscheiden. „Acoustic Adventures – Volume One“ ist damit einfach mehr als ein gewöhnliches Akustikalbum.

„Tallulah“ ist in seiner ursprünglichen Version ja schon eine akustische Halbballade, hier war wohl eher weniger Arbeit nötig, die Neuinterpretation ist auch sehr nah am Original. Ganz anders verhält sich das etwa bei „Paid In Full“, das sich in der Akustikversion als beschwingte Country-Nummer entpuppt. „The Wolves Die Young“ hat mit seinen schnell angeschlagenen Gitarren über einem stark verzerrten Bass ebenso eine ganz eigene Färbung wie „A Little Less Understanding“, bei dem man sich in einer fröhlichen Runde am Lagerfeuer wähnt. Das abschließende „On The Faultline“ hat mit seinem sanften, folkigen Touch eine schon beinahe meditative Wirkung.

SONATA ARCTICA haben sich in ihrer Karriere schon oft genug als brillante Songwriter bewiesen, mit „Acoustic Adventures – Volume One“ bestätigen sie das nur einmal wieder. Alle zwölf Fast-Akustik-Tracks haben ihren ganz eigenen Charme und Charakter und gefallen auf ihre unterschiedliche Weise. SONATA ARCTICA haben es geschafft, ein ungewöhnliches Album zu erschaffen und begeistern mit spannenden, kreativen und äußerst abwechslungsreichen Versionen ihrer eigenen Songs, die deutlich machen, dass es bei den Finnen schon immer um gefühlvolle Melodien ging. Ein tolles Geschenk für Fans und eine großartige Akustik-Scheibe – die Vorfreude auf „Acoustic Adventures – Volume Two“ im Herbst 2022 ist bereits groß!

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Wertung: 9 / 10

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