Sonata Arctica Acoustic Adventures - Volume Two Coverartwork

Review Sonata Arctica – Acoustic Adventures – Volume Two

  • Label: Atomic Fire
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Entmetallisiert, Dark Pop, Neoklassik

Im Januar 2022 haben SONATA ARCTICA ihr Fanlager und Power-Metal-Hörer in zwei Lager gespalten: „Acoustic Adventures – Volume One“ war mit den ruhigen, akustischen Neuinterpretationen von großen Bandhits und Songs aus der zweiten Reihe ein klares „Lieben oder hassen“-Ding. Mit dem üblichen Power Metal der Finnen haben die akustischen Abenteuer wenig zu tun und sind mehr komplett neue Versionen der originalen Lieder denn abgewandelte Neuaufnahmen.

„Acoustic Adventures – Volume Two“ setzt dabei direkt an den Vorgänger an. SONATA ARCTICA zeigen erneut ihre ganz ruhige, verletzliche Seite. Aus dem im Original etwas kitschigen Power-Metal-Kracher „I Have A Right“ ist im neuen Gewand mit sehnsuchtsvollen Orgelklängen und Akustikgitarren ein etwas poppiger Schmachtfetzen geworden. Ob das gefällt oder nicht, das entschied sich entweder bereits bei „Volume One“ oder bei ebendieser Singleauskopplung. Da SONATA ARTCTICA schon immer diesen melancholischen Einschlag hatten, dürfte es mindestens unter den Anhängern der Band viele geben, die auch die akustische Reise mitgehen.

Fans der ganz frühen Stunden wird freuen, dass im Gegensatz zu Teil 1 nun auch das 1999er Debütalbum „Ecliptica“ berücksichtigt wird, und das gleich mit drei Tracks. „Letter To Dana“, im Original schon einer der berührendsten Songs der Bandgeschichte, ist in der neuen, ganz intimen Lagerfeuerversion ebenso stark und unter die Haut gehend. Als einer der wenigen Tracks ist „FullMoon“ auch im Akustikgewand flott gespielt – aus diesem Uptempo-Klassiker bekommt man die unbekümmerte Spielfreude nicht heraus. Mit „My Land“ verhält es sich ähnlich, hier liegt vor allem in den mehrstimmigen Gesängen noch mehr Sehnsucht.

Zwischen die von „Volume One“ gewohnten Akustikgitarren- und Piano-Versionen gesellen sich auch ein paar Überraschungen. „Flag In The Ground“ etwa ist mit seinen fröhlichen Pianoklängen und Flamenco-Gitarren überraschend tanzbar, „Half A Marathon Man“ dagegen passt in dieser Version eher in eine verrauchte, finstere Cocktailbar. Die Unterschiede zu den Originalen sind wieder enorm, teilweise bleibt außer den Lyrics sowie grundlegenden Melodien und Rhythmen nicht mehr viel übrig. Es sind eben neue Songs, die auf den metallischen Bandklassikern aufbauen und fast alle davon sind auch wieder gut gelungen. Durch die Konzentration auf Tony Kakkos Gesang fällt im Vergleich zu den Urpsrungsversionen wieder auf, wie sehr er sich stimmlich verbessert hat. Was für ein großer Sänger!

„Acoustic Adventures – Volume Two“ ist grundsätzlich „more of the same“: Wer den ersten Teil mochte, wird auch die Fortsetzung mögen. Andersrum verhält es sich genau so, „Volume Two“ wird keine Hörer überzeugen, die schon bei Teil 1 ausgestiegen sind. Im Vergleich zum Vorgänger finden sich hier ganz kleine Durchhänger – ob das Album nun etwas weniger überzeugend ist oder der Bonus des Überraschungseffektes weg ist, ist schwer zu sagen. „Acoustic Adventures – Volume Two“ ist wieder eine Scheibe für die Romantiker und Feingeister unter den SONATA-ARCTICA-Hörern und womöglich auch für ganz andere Zielgruppen als die „gewöhnlichen“ Metaller.

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Wertung: 8 / 10

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