Wieviele Bands, deren Namen mit Storm… beginnt, spielen wohl Power Metal? Wahrscheinlich die meisten, und auch die Bayern STORMHAMMER bilden keine da Ausnahme. Allerdings hießen sie nicht immer so. Sie begannen als Lizard, nannten sich zwischenzeitlich in Steamhammer um, bevor sie sich letztendlich für den noch mehr metal-liken Namen STORMHAMMER entschieden.
Noch häufiger als der Name, wechselten die Musiker. Das war mit ein Grund, warum das letzte Werk bereits fünf Jahre zurück liegt. Selbst während der Produktion von „Signs Of Revolution“ stand das Besetzungskarusell nicht still. So kann ich auch keine Garantie geben, dass das oben angegebene Line-Up noch akutell ist.
Sehr gespannt bin ich, wie sich der neue Sänger Mike Zotter, der aus der Prog-Ecke (ex Neverland, ex-Dreamscape) kommt, in seinem neuen Betätigungsfeld schlägt.
Für jemanden, der STORMHAMMER von früheren Alben kennt, ist der Gesang vielleicht ganz am Anfang leicht gewöhnungsbedürftig. Doch Mike Zotter macht seine Sache ausgesprochen gut. Er hat ordentlich Stimmpower, Ausdruckskraft und ein zwar rauhes, aber trotzdem melodisches Timbre, das sich dem Sound gut anpasst.
Stilistisch machen STORMHAMMER noch immer den Spagat zwischen dem melodie-betonteren europäischen Power Metal und der Dynamik der US-Ausrichtung der Spielart. Tralala-Chöre darf man nicht erwarten, und trotzdem sind Höhepunkte schön herausgearbeitet und werden ihrer Bezeichnung auch gerecht.
Von schwerfälligen Stampfern über Mid-Tempo-Groover bis zu Up-Tempo-Granaten ist auf „Signs Of Revolution“ alles vertreten. An Abwechslung fehlt es nicht und gelegentliche progressive Einschübe und Intensitätsvariationen sorgen für noch mehr Vielfalt.
Trotz handwerklich solider Arbeit kann „Signs Of Revolution“ nicht voll durchzünden. Dazu sind manche Songs einfach zu belanglos. Nicht schlecht, aber auch nicht so arrangiert, dass man sich nach dem Ende des Albums noch an sie erinnert.
Die Stücke, die sich in die Wahrnehmung einbrennen – zumindest in meine –, sind das druckvoll-eingängige „Kiss At The Abyss“, das variantenreiche „Signs Of Revolution“, das vielschichtige „Pied Piper“ und das ebenso wuchtige wie verspielte „Ride On A Razorblade“. Auch „From Dusk To Dawn“ kann mit dem hymnischen Höhepunkt noch etwas glänzen.Andere Songs können diesen hohen Standard aber nicht halten. Balladenfans werden dem hochemotionalen „Bridges To Eternity“ noch einiges abgewinnen können, ich persönlich finde den Track zu kitschig.
„Signs Of Revolution“ ist guter Durchschnitt mit der Tendenz nach weiter oben. Allerdings müssen STORMHAMMER noch mehr kompositorische Konstanz walten lassen. Die Qualitätsunterschiede auf dem Album sind mir noch ein bisschen zu gravierend, gerade wenn ich etwas schwächere Tracks wie „Sham World“ oder „Permanent Menace“ sehe.
Die technische Leistung ist auf jeden Fall in Ordnung. Instrumentalisten und Sänger geben alles, und Mike Zotter hat sich hervorragend in die Band integriert. Seine Gesang harmoniert unheimlich gut mit den Kompositionen. Die Produktion ist schön kraftvoll und nicht zu glatt geschliffen. Passt ebenfalls zum ureigenen Sound von STORMHAMMER.
Wer europäischen Power Metal genauso mag wie den nordamerikanischen, und wer Blind Guardian und Helloween genauso huldigt wie Iced Earth oder Jag Panzer, sollte sich „Signs Of Revolution“ unbedingt mal reinziehen. Denn diese Vermischung der Spielarten verstehen die Jungs von STORMHAMMER aus dem ff.
Wertung: 7 / 10