Review Subway To Sally – Alles was das Herz will

Sage und schreibe zwölf Jahre ist es her, dass mit „Schlachthof“ die letzte Live-Scheibe von SUBWAY TO SALLY erschienen ist. Seitdem erblickten zwar „Nackt II“ und „Neon“ das Licht der Welt, allerdings handelt es sich bei den beiden Alben nicht um Mitschnitte einer regulären Metal-Show des Septetts. Mit „Alles was das Herz will“ beenden SUBWAY TO SALLY diese Durststrecke nun und zwar – wie könnte es auch anders sein – auf beeindruckende Weise. Aufgenommen wurde „Alles was das Herz will“ während der „HEY!“-Tour 2019 und präsentiert die Truppe um Fronter Eric Fish in Topform und mit einer Setlist voller Hits.

Bereits beim Intro und dem ersten Song „Messias“ fällt die sehr gute Klangqualität auf. Instrumente und Gesang sind klar und druckvoll abgemischt, dennoch hört man zu jeder Sekunde, dass es sich um ein Live-Album handelt. Zwischen den Songs und zum Teil auch bei Mitsing-Parts ist auch das Publikum nicht zu überhören, was nochmal enorm zur Atmosphäre beiträgt. Besonders schön ist außerdem, dass längere Instrumentalparts wie am Ende von „Die Engel steigen auf“ oder das Solo von Geigerin Ally ebenfalls den Weg auf die Scheibe gefunden haben und nicht der Schere zum Opfer gefallen sind. In Sachen Ton und Atmosphäre haben SUBWAY TO SALLY damit schon mal alles richtig gemacht.

Bands mit einer so reichhaltigen Diskografie wie SUBWAY TO SALLY stehen mit jedem neuen Album vor dem gleichen Dilemma: Welche alten Songs müssen Platz machen für die Neuen? Mit 24 gespielten Songs (ohne Intro, Outro und Geigensolo) gelingt der Band aber eine gute Mischung aus alten Klassikern und frischem Material. Schade ist nur, dass erneut Stücke wie „Aufstieg“, „Meine Seele brennt“ oder „Sabbat“ es nicht in die Setlist geschafft haben. Vielleicht sollten sich SUBWAY TO SALLY ab und an mal etwas mehr Abwechslung trauen und auch schon fast vergessene Nummern live spielen. Aber das ist jammern auf hohem Niveau.

Mit ganzen acht Songs liegt der Fokus klar auf dem letzten Album „HEY!“, dass gerade im Falle von „Imperator Rex Graecorum“ auch mit ein paar ungewohnten Klängen um die Ecke kam. Live beweisen die Songs aber ihre Qualitäten und stehen den Klassikern in (fast) nichts nach. Spannend gestaltet sich der Abschluss des regulären Sets, den das Trio „Alles was das Herz will“, „Aufgewacht“ und „Ausgeträumt“ bildet. Laut Band repräsentiert diese Trilogie den aktuellen Sound und die textliche Ausrichtung von SUBWAY TO SALLY, was live durch die nahtlosen Übergänge überzeugend dargeboten wird. Natürlich dürfen aber auch Hits der Marke „Eisblumen“, „Sieben“, „Henkersbraut“ oder das unverwüstliche „Julia und die Räuber“ nicht fehlen. Die beiden Kracher „Kleid aus Rosen“ und „Veitstanz“ werden in der 2015er-„MitGift“-Version dargeboten, was sie um einiges aggressiver erscheinen lässt. Mit „Knochenschiff“ und „Tag der Rache“ schaffen es auch zwei eher selten gespielte Songs in die Setlist. Mehr davon!

Für SUBWAY-TO-SALLY-Fans dürfte sich die Frage gar nicht stellen, ob „Alles was das Herz will“ eine lohnendenAnschaffung ist. Aber auch STS-Neulingen sei die Scheibe ans Herz gelegt, zeigt sie doch eine Band, die auch nach über 25 Jahren immer noch grandiose Live-Shows abliefert. Eine gelungene Produktion und eine abwechslungsreiche Setlist runden das Gesamtpaket ab und verkürzen die Wartezeit bis zum nächsten SUBWAY-TO-SALLY-Konzert.

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Wertung: 9 / 10

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