Review The Monkees – Christmas Party

  • Label: Rhino
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Rock

Die US-amerikanische Band THE MONKEES wurde erstmals 1965 gegründet, löste sich viermal auf und vereinigte sich genauso oft wieder. Die letzte Reunion war 2011, ein Jahr später starb Sänger und Perkussionist Davy Jones mit 66 Jahren an einem Herzinfarkt. Seitdem erschienen mehrere Best-Ofs und Kompilationen sowie 2016 das Studioalbum „Good Times!“. Ihren insgesamt 15. Longplayer tauften die Musiker „Christmas Party“ und machen logischerweise das Weihnachtsfest zum Thema der 13 Titel.

Bei den meisten Songs übernahm Schlagzeuger Micky Dolenz den Gesang, so auch beim Opener „Unwrap You At Christmas“, der von XTC-Frontmann Andy Partridge geschrieben wurde oder dem folgenden „What Would Santa Do“, für das sich Rivers Cuomo (Weezer) als Songwriter betätigte. Musikalisch bewegen sich THE MONKEES zwischen poppigem Rock und Beat, an dem das mittlerweile stattliche Alter der Musiker scheinbar spurlos vorbeigegangen ist. So vermischen sie frisch und frei diverse andere Einflüsse in die neuen Songs, wie beispielsweise beim hawaiianischen „Mele Kalikimaka“, welches posthum den Gesang von Davy Jones einbindet.

Gerade diese weniger bekannten oder extra für THE MONKEES geschriebenen Titel machen „Christmas Party“ zu einer wilkommenen Abwechslung im alljährlichen weihnachtlichen Musikreigen. „House Of Broken Gingerbread“ wurde vom Kurzgeschichtenautor Michael Chabon und Bassist Adam Schlesinger (Fountains Of Wayne, Ivy, Tinted Windows) geschrieben. Letzterer produzierte den Longplayer gemeinsam mit Christian und Jonathan Nesmith, den Söhnen von Gitarrist und Sänger Michael Nesmith. Weitere Highlights sind das kraftvolle „I Wish It Could Be Christmas Every Day“ und das swingende „Wonderful Christmastime“, im Original von Paul McCartney.

Mit „Christmas Party“ ist THE MONKEES ein entschleunigtes und leicht zugängliches Weihnachtsalbum gelungen, welches die Weihnachtsatmosphäre im typischen Klangbild der 60er Jahre, allerdings mit moderner Produktion, verpackt. Auch die posthume Ehrung ihres verstorbenen Mitgliedes Davy Jones bildet zwei gelungene Momente. Viel Action oder große Experimente darf man nicht erwarten, dann ist dieses Album ein schöner Kontrast zum kitschbehafteten weihnachtlichen Musikeinerlei. Wer die frühe Rockmusik der 50er- und 60er-Jahre heute noch verehrt, der sollte sich „Christmas Party“ definitiv anhören. Abseits von der Thematik zeigen sich die Musiker nämlich in einer erstaunlich guten Verfassung.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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