Review Warbringer – Worlds Torn Asunder

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Thrash Metal

Junge Bands schießen wie die Pilze aus dem Boden, altgediente Bands releasen die vielleicht besten Alben ihrer Karrieren (Sodom, Kreator …) und Legenden vereinen sich zu großen (Thrash Fest) oder monumentalen (Big Four) Touren … man kann es nicht anders sagen: Thrash Metal ist wieder en vogue.
Eine dieser jungen Bands ist WARBRINGER – von einem Newcomer zu sprechen wäre hier allerdings nicht mehr angemessen, handelt es sich beim kommenden „Worlds Torn Asunder“ doch bereits um das dritte Album der US-Amerikaner, die auf dem besten Wege sind, sich als eine der ersten nach 2000 gegründeten Thrash-Metal-Bands als echte Szenegröße zu etablieren.

„Worlds Torn Asunder“ ist mehr als nur ein kleiner Schritt in diese Richtung – verfolgen die versierten Musiker hier doch den eingeschlagenen Pfad konsequent weiter und bieten dem geneigten Fan zum dritten Mal in Folge frischen, aufgeweckten Thrash Metal, der einerseits stilistisch klassischer kaum sein könnte, andererseits alles andere als staubig und langweilig daherkommt – flotte Riffs, die einfach Spaß machen, prägnante Soli und eine der besten Stimmen im Thrash Metal machen’s möglich. Dabei merkt man WARBRINGER zwar auch musikalisch eine Weiterentwicklung an – die Songs wirken noch einen Tick ausgewogener und in sich geschlossener -, der große Fortschritt ist dieses Mal jedoch beim Sound zu verzeichnen: Ohne dabei an Transparenz zu verlieren, wirken die Gitarren nun deutlich präsenter und aggressiver, während das Schlagzeug in den Tiefen drückender und in den Höhen feiner klingt, sodass gerade die Becken im Gesamtbild deutlich besser zur Geltung kommen. Auch Kevills Stimme wirkt, als sei ein Schleier von ihr abgefallen – großes Lob gebührt an dieser Stelle dem Produzenten Steve Evetts (u. a. The Dillinger Escape Plan, Symphony X, Sepultura).
Doch auch kompositorisch sind WARBRINGER offener geworden: Waren bis auf das Instrumental „Nightmare Anatomy“ auf dem Vorgänger-Album alle Songs von vorne bis hinten harte Thrash-Nummern, finden sich auf „Worlds Torn Asunder“ neben einem äquivalenten Instrumental („Behind The Veils Of Night“) auch mal gefühlvollere Passagen wie das mit dem gleichen Motiv arbeitende, ruhige Intro von „Echoes From The Void“. Wer jetzt allerdings Verweichlichung befürchtet, kann sich beruhigt zurücklehnen – entwickelt sich doch selbst dieser Song recht bald gekonnt in eine Thrash-Granate, die erbarmungslos nach vorne geht.

WARBRINGER schafffen es auf „Worlds Torn Asunder“ scheinbar spielend, sich auf der einen Seite treu zu bleiben und ein waschechtes WARBRINGER-Album zu veröffentlichen, wie auf der anderen Seite ihrem Stil den einen oder anderen neuen Schliff zu verleihen und ihr Schaffen so in ganz neuem Licht erstrahlen zu lassen. Neben dem wirklich grandiosen Sound, von dem so manche große Thrash-Platte der letzten Jahre nur träumen kann, ist es vor allem die Tatsache, dass man den Songs richtiggehend anhört, dass sie live gespielt werden wollen und genau dafür auch geschrieben wurden, die dem Album seine Lebhaftigkeit verleiht. Ein Muss für jeden, der sich als „Old School Thrasher“ bezeichnet und der endgültige Beweis, dass man von diesen Jungs in den kommenden Jahren noch einiges zu erwarten hat.

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