Review Wednesday 13 – Condolences

Zwölf Jahre ist es her, dass Joseph „Wednesday13″ Poole, ehemaliger Fronter der Murderdolls und Bandkopf der Frankenstein Drag Queens From Planet 13, mit „Transylvania 90210: Songs Of Death, Dying, And The Dead“ sein Solo-Debüt veröffentlichte. Seitdem behält der Horrorpunk-Musiker einen sehr regelmäßigen Veröffentlichungsrhythmus bei: Länger als zwei Jahre mussten seine Fans selten auf ein neues Album warten. Nach dem 2015er-Release „Monsters Of The Universe: Come Out And Plague “ ist es nun also wieder soweit. Vorhang auf für „Condolences“!

Schon der Opener „What The Night Brings“ setzt eigentlich ziemlich genau dort an, wo WEDNESDAY 13 immer schon zu verorten waren: Simple Riffs aus selten mehr als vier Akkorden, Wednesday13s charakteristische Stimme und etwas Grusel-Flair in den Texten, fertig ist die Laube. Bei genauerem Hinsehen ist „Condolences“ trotzdem signifikant anders als seine Vorgänger.

War die Tendenz weg vom Punk und hin zum Metal schon auf den letzten Alben nicht zu überhören, wartet „Condolences“ diesmal mit einer fast lupenreinen Metal-Attitüde auf. Das fängt bei der kraftvollen, unverkennbar auf Metal ausgerichteten Abmischung an, reicht über den Charakter der Riffs, der eindeutig eher Alternative-Metal- denn Horrorpunk-Klischees bedient („You Breath, I Kill“), und endet damit, dass sich die Texte bei WEDNESDAY 13 zwar weiterhin um den Tod, Zombies und Friedhöfe drehen – das jedoch mit deutlich weniger Spaß-Faktor als früher. Sorgten lyrische Ergüsse wie „Bad Things“ stets für ein Schmunzeln, heben sich die Texte der „Condolences“-Stücke nicht mehr sonderlich vom Durchschnitts-Düstermetal ab.

Damit geben WEDNESDAY 13 ein absolutes Charakteristikum ihrer Musik auf – doch auch die musikalische Entwicklung ist mindestens ambivalent: Gewiss, Songs wie „Omen Amen“ oder „Good Riffance“ gehen gut nach vorne und machen Spaß – bei manch anderer Nummer rücken WEDNESDAY 13 mit „Condolences“ jedoch in den Bereich inhaltlich, musikalisch und soundtechnisch glattpolierten Alternative-Metals. Seine Höhepunkte hat „Condolences“ deswegen (zumindest für Fans der frühen Diskographie) in Tracks wie dem knackigen „Lonesome Road To Hell“, das in guter, alter WEDNESDAY-13-Manier mit ordentlich Punk-Rock-Charme daherkommt.

Dass WEDNESDAY 13 nach mehreren über das eigene Label Wednesday 13 LLC veröffentlichten Alben für ihr siebtes Full-Length mit Nuclear Blast Records einen Major-Partner aus dem Metal-Sektor gefunden haben, ist wenig verwunderlich – klingt „Condolences“ doch so „metal“ wie noch kein WEDNESDAY-13-Album zuvor. Während das in Sachen Sound ein klarer Fortschritt ist, sorgen die kleinen, aber entscheidenden Änderungen im Songwriting und in den Texten dafür, dass „Condolences“ über weite Strecken zum waschechten Alternative-Metal-Album avanciert. Das ist nicht per se schlecht – dürfte jedoch nicht jedem Fan schmecken.

Wertung: 7.5 / 10

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