Review Wednesday 13 – Spook & Destroy (EP)

Vier Alben, drei EPs und eine Live-CD in sieben Jahren – das ist die stattliche Schaffens-Bilanz von Wednesday13 bei seinem gleichnamigen Soloprojekt. Hinzu kommt das zweite Murderdolls-Album, welches er gemeinsam mit Joey Jordison (Slipknot) 2010 auf den Markt geworfen hat, sowie ein mehr als umfangreiches Tourprogramm, welches den umtriebigen Künstler in diesem Herbst auch wieder nach Deutschland führt… über zu viel Langeweile dürfte sich der Mann also nicht beklagen können.

Und weil er nicht nur fleißig, sondern auch geschickt ist, erscheint nun, nur kurz vor der Tour und wenige Monate vor dem Release des nächsten Albums, „The Dixie Dead“, welches Anfang 2013 in die Läden kommen soll, noch schnell eine weitere EP – „Spook & Destroy“. Mit 25 Minuten beziehungsweise acht Stücken bekommt der Fan, wie man es von WEDNESDAY-13-EPs gewohnt ist, auch einiges an Material geboten – auch wenn die Tracklist auf den zweiten Blick etwas enttäuscht – enthält sie doch zum Großteil wirklich altbekanntes Material. Doch der Reihe nach…

Los geht es mit „M.F.T.W.“ sowie „Halloween 13-13“, zwei brandneuen, bislang unveröffentlichten Songs, die zwar sicher nicht innovativer sind als ein gekochtes Ei, dennoch im typischen WEDNESDAY-13-Stil kräftig rocken. Gerade letzterer gehört durch das catchy Mainriff definitiv mit zum Besten, was man von WEDNESDAY 13 in den letzten Jahren zu hören bekommen hat, und punktet mit Ohrwurmpotential.
Was folgt, ist der wohl fragwürdigste Teil der EP: drei Neuaufnahmen altbekannter Hits. Neben „Bad Things“ vom W13-Debüt-Album und dem punkig-primitiven „Mr. Motherfucker“ vom Frankenstein Drag Queens From Planet 13-Debüt „Night Of The Living Drag Queens“ darf hier natürlich auch „Rambo“ nicht fehlen – zum gefühlt 374. Mal in einer „neuen“, mit den bisherigen quasi deckungsgleichen Version. Gewiss, der Song ist cool, aber so langsam kennt man ihn dann doch – Neuaufnahme hin oder her.
Interessanter ist da schon die Akustik-Version von „Curse Of Me“ („Fang Bang“, 2006), die sich tatsächlich mal merklich vom Original unterscheidet.

Und weil eine EP keine EP wäre, hätte sie nicht noch den ein oder anderen Remix zu bieten, gibt es „Bad Things“ und – wer hätte es gedacht – „Rambo“ nochmal neu arrangiert oben drauf. Mitunter ganz nett gemacht, und durch die elektronische Komponente, die mitunter fast in die Dubstep-Richtung geht, tatsächlich auch von der Original-Version zu unterscheiden, ist trotzdem fraglich, ob man sich zumindest an letzterem nicht doch irgendwann mal sattgehört hat.

„Spook & Destroy“ ist eine EP, wie man sie sich eigentlich nur wünschen kann – bekommt der geneigte Fan doch wirklich viel für sein Geld. Trotzdem merkt man der CD natürlich die Promotion-Intention des Formates an – wirklich zwingendes Material findet sich hier nämlich nicht unbedingt. Denn dass ein Hit wie „Halloween 13-13“ nicht anschließend auch auf dem Album zu finden sein wird, ist kaum vorstellbar. So bleibt als Kaufanreiz ein Packen alternativer Versionen und Remixes, die allesamt hörbar, vielleicht sogar hörenswert sind… am Ende jedoch eben alternative Versionen zu Altbekanntem bleiben. Kategorie: Sammlerstück für Die-Hard-Fans.

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert