Interview mit Rolf Kasparek von Running Wild

Keine Frage: RUNNING WILD gehören zu den einflussreichsten Metal-Bands aller Zeiten – nicht nur in Deutschland, sondern international. Mit winziger Unterbrechung seit mittlerweile gut 40 Jahren aktiv ist die Truppe unter der Führung von Frontmann Rock ’n‘ Rolf Kasparek nicht nur dafür veranwortlich, dass es ein Genre namens „Pirate Metal“ gibt, sondern prägte den Heavy und Power Metal insgesamt so sehr wie sonst nur Accept und Helloween. Fünf Jahre nach ihrem letzten vollen Album „Rapid Foray“ ist es wieder soweit und RUNNING WILD veröffentlichen mit „Blood On Blood“ eine neue Platte. Die kündigte Käpt’n Kasparek wenig bescheiden als das beste Album ihrer Karriere an – ein steile These, über die wir mit dem Bandleader gesprochen haben.
Das Logo der Heavy-Metal-Band Running Wild

Hallo, Rolf und vielen Dank, dass du dir Zeit für uns nimmst! Es liegen schwierige 18 Monate hinter uns. Wie geht es dir?
Für mich war diese Zeit gar nicht so schwierig, weil ich ja mitten im Album steckte. Ich habe mit mehreren Unterbrechungen eine ganze Weile an der Platte gearbeitet, weshalb sich für mich auch durch die Lockdowns gar nicht so viel geändert hat – außer, dass wir die vier Festival-Shows, die für 2020 geplant waren, natürlich nicht spielen konnten. Dafür konnte ich aber ohne die Unterbrechungen, die durch das Proben und die sonstigen Konzert-Vorbereitungen entstanden wären, weiter am Album arbeiten. Da wir bei allen vier Shows der Festival-Headliner gewesen wären, konnte das alles auch locker verschoben werden. Die Zahlungen wurden einfach eingefroren und es ist alles so lange vertagt, bis es eben geht. Wir haben also zum Glück keine großen Einbußen erlebt.

Da seit ihr natürlich in einer sehr guten Position, wenn solche Verwerfungen für euch keine größeren Nachteile bergen – das geht bestimmt nicht jeder Band so …
Nein, absolut nicht. Ich weiß von vielen Bands, die das alles hart getroffen hat.

Es ist nun ziemlich genau fünf Jahre her, dass „Rapid Foray“ erschienen ist und immerhin zwei Jahre sind seit eurer letzten EP vergangen. Was hat sich seither bei RUNNING WILD getan?
Wie gesagt, war ich sehr lange mit dem Songwriting beschäftigt. Den Titeltrack zu „Blood On Blood“ habe ich sogar schon geschrieben, als gerade die „Rapid Foray“ gemischt habe und das war dann der Startschuss für die Arbeiten an der nächsten Platte. Auch die Grundideen zu „Say Your Prayers“ oder „Wild, Wild Nights“ kamen mir zu dieser Zeit. Wir haben dann erstmal Songs gesammelt und geguckt, wie alles zusammenpasst – da haben wir auch immer wieder einen Song vom Album gestrichen und dafür einen anderen dazu gepackt. 2017 haben wir auf mehreren Festivals sowie zwei Event-Shows in Russland gespielt. Auf so etwas müssen wir uns sehr gut vorbereiten, weshalb es damals eine Songwriting-Pause von etwa zwei Monaten Das Cover der Running-Wild-EP "Crossing The Blades"gab. Richtung 2018 habe ich dann weiter an den Songs gefeilt, aber als Wacken kam, musste ich für die Proben erneut zwei Monate pausieren. Als wir Ende 2019 die Single veröffentlicht haben, standen die zehn Songs für „Blood On Blood“ endlich fest. Ich wusste, dass dieses Album etwas Besonderes wird und jeder der zehn Titel trägt etwas zum Gesamteindruck bei, was die anderen Songs nicht haben. Kurz nach Veröffentlichung der Single bin ich wegen einer – wie ich dachte – Grippe für neun Tage ausgefallen. Ich hatte wahnsinnige Kopf- und Gliederschmerzen, aber nach neun Tagen war das Ding tot. Danach hatte ich aber noch bis in den Januar irrsinnige Probleme mit Asthma, Allergenen und der Nase. Aus heutiger Sicht kann das durchaus Corona gewesen sein. Das habe ich damals noch nicht realisiert, aber soweit ich weiß, gab es bereits erste Fälle im Oktober 2019. Dann konnte ich aber endlich wieder arbeiten. 2020 war dann klar, dass die Festivals, die eigentlich geplant waren, wegen Covid nicht stattfinden würden. Weil die Songs für das Album aber schon feststanden, haben wir uns stattdessen um die Schlagzeug-Aufnahmen gekümmert.

Dann warst du also möglicherweise einer der ersten deutschen Corona-Patienten?
Wenn es so war, dann hatte ich auf jeden Fall einen leichten Verlauf. Ich habe ja auch entsprechende Medikamente, weil ich Asthmatiker bin. Für mich war entscheidend, dass ich wieder zweieinhalb Monate nicht arbeiten konnte, weil man damit ja auch nicht singen kann. Dann konnte ich aber endlich so richtig loslegen – bis ich mir im Juli 2020 einen Leistenbruch zugezogen habe. Da steckten wir natürlich gerade mitten in einer Coronawelle und ich musste mehr als zwei Monate auf die OP warten. Da ging dann wieder überhaupt nichts mehr, weil ich damit gar nicht arbeiten konnte. Mit sowas kann man nicht vernünftig sitzen und ich musste ein paar Monate damit durch die Gegend laufen – das war sehr unangenehm. Auch nach der OP musste ich noch zwei bis drei Monate pausieren, weil das zwar äußerlich sehr schnell verheilt, aber im Inneren dauert es sehr lange, bis alles wieder in Ordnung ist. Singen ging z. B. überhaupt nicht. Ich habe also alle Arbeiten gemacht, die irgendwie möglich waren, also die aufgenommenen Spuren gesäubert und so weiter.

Klingt, als wäre die Entstehung von „Blood On Blood“ ein steiniger Weg gewesen. Aber irgendwann müsst ihr ja fertig gewesen sein …
Anfang 2021 konnte ich endlich wieder voll loslegen. Zwei Wochen, bevor wir das Album abgeben wollten, rief dann eine Dame von SPV an und informierte mich, dass man die Veröffentlichung um zwei Monate verschieben wolle. Das war Glück im Unglück, denn so konnte ich die Liste an Kleinigkeiten, für die ich eigentlich keine Zeit mehr gehabt hätte, auch noch in Ruhe abarbeiten. Das war natürlich sehr luxuriös – diese Möglichkeit bietet sich wahrhaftig nicht immer – und ich konnte aus der Produktion noch das letzte Bisschen rauskitzeln.

Ich finde auch, dass „Blood On Blood“ nochmal stärker ausfällt als sein Vorgänger. Würdest du sagen, dass das an der zusätzlichen Zeit liegt, die du zur Verfügung hattest?
Das Cover von "Blood On Blood" von Running WildAuch, ja. Es kommt aber auch noch ein anderer Faktor dazu: Seit der „Shadowmaker“ habe ich jede Platte in einem anderen Studio gemacht. Dort wurde zwar immer mit der gleichen Software gearbeitet, aber es war immer eine andere Konstellation. 2016 habe ich dann mein eigenes Studio aufgebaut und während ich die „Rapid Foray“ gemacht habe, habe ich gelernt, wie man mit „Pro Tools“ arbeitet. Das ist natürlich keine ideale Situation, weil man stets genauso sehr damit beschäftigt ist, wie man etwas macht und nicht nur damit, was man machen will. Seither habe ich das Studio auch noch aufgestockt und zur „Blood On Blood“ konnte ich dann aus ganz anderen Möglichkeiten schöpfen, weil ich mit dem System endlich richtig umgehen konnte. Das spiegelt sich natürlich auch in der Qualität der Produktion wider.

Den Titeltrack zu „Blood On Blood“ hast du während dem Mix zum Vorgänger geschrieben. Darf man annehmen, dass du auch mit der Veröffentlichung dieses Albums noch ein paar Songs auf Lager hast?
Ja, auf jeden Fall. Es gab insgesamt 20 Songs, von denen zwei noch als Bonustracks auf die Single gekommen sind – die waren ursprünglich auch für das Album vorgesehen. Und während ich jetzt die „Blood On Blood“ gemischt habe, habe ich den Titelsong für die nächste Platte geschrieben. Ich bin kein Workaholic, aber wenn so eine Idee kommt, dann muss ich sie natürlich aufnehmen, bevor sie wieder weg ist. Ob das jetzt aber Tradition wird, kann ich nicht sagen (lacht).

Jetzt ist aber erstmal euer neues Album „Blood On Blood“ erschienen. Wie würdest du die Platte beschreiben?
Ich würde es auf jeden Fall als sehr abwechslungsreich beschreiben. Es offenbart viele neue Facetten an RUNNING WILD, die es bei uns so bisher noch nicht gab. Gleichzeitig sind aber auch alle Trademarks darin enthalten, die unseren Sound schon immer ausmachen.

Schon vor der Veröffentlichung nanntest du die Platte das beste Album eurer Karriere. Woran machst du das fest?
An der Produktion, an der Qualität der Songs und vor allem an der Vielfalt der Songs – es hat bei RUNNING WILD noch nie ein so facettenreiches Album wie dieses gegeben. Musik ist natürlich immer eine Geschmacksfrage und wie die Fans das letztendlich aufnehmen, kann ich nicht sagen, aber ich bin von der Platte absolut überzeugt. Durch die zusätzlichen zwei Monate konnte ich auch jeden Song bis ins letzte Detail so ausarbeiten, wie ich ihn haben wollte. Diesen Luxus hatte ich vorher noch nie.

Ein Foto von Rolf Kasparek von Running WildWürdest du zustimmen, dass schon der Titelsong sofort an klassische Alben wie „Black Hand Inn“ oder „Port Royal“ denken lässt?
Klar! Das ist auf jeden Fall ein ganz typischer RUNNING-WILD-Song mit unseren stilbildenden Gitarrenriffs. Die Nummer ist praktisch für den Live-Betrieb geschrieben worden und lässt sich super mitgrölen. Sie hat auch einen ganz witzigen Text, der nicht so ganz ernst gemeint ist – man muss den Song auf jeden Fall mit ein bisschen Humor sehen.

Ein Song, der auf jeden Fall überrascht, ist die Stadionrock-Hymne „One Night, One Day“. Wie ist die entstanden?
Das war ein Experiment. Dieser Song hat eigentlich kein richtiges Arrangement, weil sich nur ein einziger Part immer wieder wiederholt. Die Nummer lebt davon, dass sich die Overdubs immer wieder ändern, der Gesang variiert oder neue Gitarren dazukommen, wodurch sie immer weiter aufbaut. Der Text fängt übrigens auch immer wieder mit den gleichen Worten an. Das war etwas, was ich unbedingt mal ausprobieren wollte. Die Idee kam mir in erster Linie über den Text. Er handelt von Weissagungen und die Gitarren sollen hier das Dunkel, durch das man hindurch muss, klanglich wiedergeben. Gerade in der Mitte herrscht da ja absolutes Chaos, ehe dann am Schluss das Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Ich beschäftige mich schon seit 25 Jahren mit diesem Thema und finde das wirklich sehr interessant. Man kann es aber auch als die Krise einer einzelnen Person verstehen, die sich durch das Chaos durchkämpfen muss, bis er oder sie am Ende das Licht sehen kann.

Ist diese Nummer auch live umsetzbar?
Nein. Da hört ihr teilweise zehn Gitarrenspuren gleichzeitig – das ist mit zwei Gitarristen praktisch nicht machbar (lacht). Dadurch würde der Songs so kastriert werden, dass man ihn nicht mehr wiedererkennt. Alleine die unverzerrten Gitarren am Anfang bestehen aus vier verschiedenen Spuren, was mit zwei Gitarristen einfach nicht umzusetzen ist.

Mit dem abschließenden „The Iron Times“ gibt es auf „Blood On Blood“ auch wieder einen zehnminütigen Song. Gehören solche Epen jetzt zum Standardrepertoire von RUNNING WILD?
Ich fühle mich natürlich keinesfalls dazu verpflichtet, wenn ich nicht auch eine entsprechende Idee habe. Die Idee für diesen speziellen Song habe ich schon sehr lange mit mir herumgetragen, nur habe ich einfach nie die richtige Melodie gefunden, die sie tragen könnte. Als mir die endlich eingefallen ist, wusste ich, dass ich die Nummer umsetzen kann. Die übrigen musikalischen Ideen kamen dann zügig dazu und so hat sich der Song eigentlich sehr schnell ergeben.

Welches Thema behandelst du in der Nummer?
Da geht es um den 30-jährigen Krieg. Ich habe mich allerdings bemüht, nicht einfach nur historische Daten herunter zu beten, sondern den Blick auf das zu richten, was die Menschen in Das Cover von "Rapid Foray" von Running Wilddieser Zeit erleben mussten. Das war einer der sinnlosesten Kriege in der Geschichte der Menschheit, der als Religionskrieg anfing und bereits nach drei Jahren hauptsächlich von Söldnern ausgetragen wurde. Da haben dann ganz schnell auch protestantische Soldaten auf Seite der Katholiken gekämpft und andersrum genauso. Damit war die eigentliche Sache schon ad absurdum geführt. Es war auch ein unheimlich langer Krieg. Letztendlich konnte man in diesem Krieg geboren werden und auch wieder darin umkommen. Es gab also Menschen, die ihr ganzes Leben lang nichts anderes als diesen Konflikt gesehen haben. Und er war unfassbar zerstörerisch: Vor dem 30-jährigen Krieg gab es etwa zwölf Millionen Deutsche und danach noch vier. Alles war ruiniert und ganze Landstriche komplett entvölkert. Davon abgesehen hatte sich aber nichts geändert und es wurde überhaupt nichts erreicht.

Wie bereitest du solche eher tiefgehenden Texte vor? Darf man sich da Rock ’n‘ Rolf bei der Recherche in der Staatsbibliothek vorstellen?
Normalerweise eigentlich nicht. Ich hatte schon in der Schule viel darüber gelernt, weil der 30-jährige Krieg in den 70ern sehr ausgiebig behandelt wurde. Vieles davon konnte ich zum Glück einfach wieder abrufen. Da ich ja wie gesagt auch nicht auf konkreten Daten herumreiten wollte, fiel mir das einigermaßen leicht. Die Melodie von „The Iron Times“ hat ja auch eine gewisse Traurigkeit, weshalb viel von dem, was ich sagen wollte, auch musikalisch schon erzählt ist.

Du sagtest, du hast ein eigenes Studio aufgebaut. Wie liefen die Aufnahmen zu „Blood On Blood“ ab?
Genau, das Studio habe ich 2016 für „Rapid Foray“ eingerichtet und seither mehrfach verbessert. PJ (Peter Jordan, Gitarre, Anm, d. Red.) ist auch Produzent und hat sein eigenes Studio, wo er seine Parts problemlos aufnehmen konnte. Dort hat er sich auch um Teile der Chöre gekümmert. Mit den Schlagzeug-Aufnahmen waren wir zum Glück vor dem ersten Lockdown fertig, sonst hätten wir wahrscheinlich ein Problem bekommen. Aber so konnte ich alleine in meinem Studio am Rest arbeiten und das ging sehr gut.

Hast du darüber nachgedacht, doch noch einmal mit externen Mischern oder Produzenten in deren Studio zu arbeiten?
Nein, das habe ich auch nicht mehr nötig – hört man ja auch an der neuen Platte (lacht). Die Aufnahmen und den Mix kann ich sehr gut in Eigenregie erledigen. Beim Mastering arbeite ich natürlich trotzdem mit externen Leuten. Das Studio, in das wir dafür gehen, befindet sich im gleichen Gebäude, in dem auch das Studio von PJ untergebracht ist. Dort arbeiten echte Fachleute, die ganz genau wissen, was sie tun und die sehr hochwertige Geräte zur Verfügung haben. Das Mastering hat auf jeden Fall auch noch mal einen großen Beitrag zur Qualität der Platte geleistet.

Wie steht es um eure geplanten Live-Aktivitäten für die Zeit, wenn Konzerte wieder vollumfänglich möglich sind?
Ein Bild von Rolf von Running WildDie vier Festivals, die eigentlich für 2020 geplant waren, wurden zunächst auf dieses Jahr und dann auf 2022 verschoben. Es weiß aber ja niemand, ob im nächsten Jahr Festivals wieder möglich sein werden. Unter den gebuchten Shows befindet sich z. B. Auch das „Hellfest“. Da kämen 100.000 Leute – ich weiß noch nicht, wie sie das machen wollen. Sowohl Fans als auch Bands kommen aus der ganzen Welt und ich bin immer noch etwas skeptisch, wie das in der aktuellen Situation gehen soll. Ich bin aber auch bereit, mich überraschen zu lassen. Sollten wir die Festivals nicht spielen können und auch sonst keine Konzerte möglich sein, würde ich natürlich ganz locker wieder mit dem Songwriting anfangen. Nur herumsitzen macht ja auch keinen Sinn (lacht).

Ihr spielt generell keine regulären Touren mehr, richtig?
Genau. Das hat sich einfach so ergeben und es hat die verschiedensten Gründe – u. a. spielen da auch private Faktoren mit hinein, die dafür sorgen, dass ich nicht länger von Zuhause weg kann. Mittlerweile ist es auch so, dass RUNNING WILD Headliner sind – egal, wo sie spielen. Wir spielen die gleichen Slots wie Guns N Roses oder Kiss und geben uns dort gegenseitig die Klinke in die Hand. Dementsprechend fällt auch unsere Gage aus und wir können auch eine angemessene Bühnenshow auf die Beine stellen. Da macht es für uns keinen Sinn, dazwischen noch eine Tour zu spielen – alleine schon der Logistik wegen. In der Coronazeit ist das für uns natürlich ein riesiges Plus, weil wir praktisch keinerlei Einbußen hatten.

Fehlt dir die Intimität einer Clubshow gar nicht?
Nein, überhaupt nicht. RUNNING WILD machen Musik für die große Bühne. Das war von Anfang an so gedacht und so habe ich das auch immer verstanden und gelebt. Je größer die Bühne, desto besser!

In diesem Zusammenhang: Was wäre dir am liebsten? 2G, 3G oder gar kein G bei der Einlasskontrolle?
Das ist echt schwierig. Selbst mit solchen Regeln sehe ich nicht wirklich eine Lösung. Ich glaube, da muss echt noch ein anderer Impfstoff her – die Australier verfolgen ja z. B. noch einen anderen Ansatz. Ich glaube, es müssen langfristig Medikamente her, die diese Krankheit stoppen. Wir infizieren uns ja täglich mit Viren, an denen früher bestimmt Leute gestorben sind, die wir heute aber gar nicht mehr wirklich wahrnehmen. Man muss vermutlich versuchen, die Evolution da etwas vorauszukurbeln.

Du bist für das nächste Jahr also auch eher vorsichtig optimistisch, was Konzerte anbelangt?
Ja, absolut. PJ und ich reden da sehr viel drüber und ich kann es mir im Augenblick einfach noch nicht so richtig vorstellen. Er war auch der erste, der gesagt hat, dass es sich auf unsere Festivals auswirken wird, wenn diese Krankheit richtig ausbricht. Ich war anderer Meinung – da lag ich wohl falsch (lacht). Wenn etwas stattfindet, sind wir auf jeden Fall bereit, aber ich bin momentan noch skeptisch.

RUNNING WILD haben bereits viele tolle Live-Alben veröffentlicht. Ist so etwas mal wieder geplant?
Dafür gäbe es sicherlich Material. Bisher ist es daran gescheitert, dass ich gar keine Zeit hatte, mich damit zu befassen. Wir haben durchaus ein paar Shows in Bild und Ton in HD-Qualität aufgezeichnet. Da gibt es was aus Tschechien und natürlich auch von Wacken, aber ich weiß im Augenblick noch nicht, ob ich irgendwann mal Zeit finde, mich darum zu kümmern. Vielleicht passiert ja auch auf den nächsten Festivals etwas in diese Richtung – ich weiß es einfach noch nicht.

Noch einmal vielen Dank für deine Zeit! Möchtest du noch ein paar abschließende Worte an unsere Leser richten?
Ich hoffe, dass die Fans „Blood On Blood“ genauso abfeiern wie ich. Vor allem aber hoffe ich, dass wir uns im nächsten Jahr wieder live sehen können!

Ein Foto von Rolf Kasparek von Running Wild

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Dieses Interview wurde per Telefon/Videocall geführt.

8 Kommentare zu “Running Wild

  1. Was Sound der neueren Platten und deren Songqualität angeht, haut er auch mächtig auf den Putz, obwohl so viele gerade diesen Sound kritisieren. Aber ab einem gewissen Alter ist einem wohl eh alles egal, bzw. kommt dann wohl das Joey DeMaio-Sydrom zum Vorschein, welches sich durch Größenwahn und Selbstüberschätzung auszeichnet.
    Kann man schon alles irgendwie hören, reißt aber eben nicht so mit wie früher.

    1. so sehe ich das auch. Die Platte ist schon in Ordnung, schließt aber nicht zu früheren Großtaten auf. „Leider“ zeigen Blazon Stone wo der Hammer hängt. Damnation ist ein geiles Album und klingt so wie RW klingen sollten.

  2. „Mittlerweile ist es auch so, dass RUNNING WILD Headliner sind – egal, wo sie spielen. Wir spielen die gleichen Slots wie Guns N Roses oder Kiss und geben uns dort gegenseitig die Klinke in die Hand.“ O’rly? Sorry aber das glaube ich kaum ^^ RW würden sicher kein Graspop oder Hellfest headlinen.

      1. Was genau meinst du? Hellfest ist ja erst wieder 2022. Und da sind Avenged Sevenfold an dem Tag Headliner und Co-Headliner Judas Priest. Dahinter stehen dann Korn und RW.

          1. also ich kenne das parallel vom Graspop. Das ist nicht wirklich ein Headliner Slot. Das wäre entsprechend so:
            19 Uhr Mainstage 2 Running Wild
            20 Uhr Mainstage 1 Korn
            21:30 Uhr Mainstage 2 Judas Priest
            23 Uhr Mainstage 1 SOAD
            Man kann natürlich über die Bezeichnung streiten, aber Headliner ist das für mich nicht. Und das wird auch keine Headliner Gage sein ;)

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