Interview mit Christo, Lars, Sebastian, André und Dirk von Summers Dying

 

Hier stellen sich SUMMERS DYING für den Metal1.info Underground Contest vor.
Stil: Melodic Death Metal
Zur CD-Review „Into Cold Beds Of Soil“
Für Cenolorn abstimmen!

Hi! Da ihr als Underground-Band wohl dem Großteil der Leser noch unbekannt seid, wäre es fein, wenn ihr euch zu Beginn kurz vorstellen würdet.
Summer’s Dying wurde 2001 gegründet. Nach diversen Besetzungswechseln steht das aktuelle Lineup seit 2005.
Dieses wäre: Christo – Lead Gitarre, Lars – Gesang, Sebastian – Bass, André – Rhythmus Gitarre und Dirk – Schlagzeug.
Wir spielen melodischen Death Metal mit Einflüssen aus Black- und Thrash Metal.
Sesshaft sind wir in Weimar und wir haben bisher ein Livealbum „Live Metal“ 2004, ein Demo „Until Silence Remains“ 2004 und eine EP „Into Cold Beds Of Soil“ 2007 veröffentlicht.

Wie steht es um die Underground-Szene in euerer Umgebung und Region?
Die Undergroundszene in Thüringen ist recht groß. Allein in unserer Umgebung gibt’s zig kleinere und größere Bands.

Pflegt ihr viele Freundschaften zu anderen Underground-Bands? Wie wichtig schätzt ihr die Kontakte zu anderen Bands ein?
Wir pflegen zu einigen Bands aus Thüringen gute Kontakte. Zu erwähnen wären da vielleicht: Disaster KFW, Gernotshagen, Dawn of Perception, Gomorrha, Algor Mortis, Defloration…
Ansonsten ist es mit anderen Bands wie üblich – man spielt zusammen – man trinkt ein paar Bier und wenn man sich wieder über dem Weg läuft grüsst man sich und trinkt wieder ein paar Bier zusammen. ;-)

Wird der Underground in der heutigen Zeit von den Hörern und Medien noch entsprechend gewürdigt und akzeptiert?
Wir denken schon.
Es gibt eine Unzahl an Musik-Mags die sich damit beschäftigen, es gibt lokale Radiosender die ab und an für ein paar Stunden Metal spielen vor allem aus der Region.
Manchmal kommt es einem vor, dass es bald zuviel Underground gibt.

Ist es schwierig für euch, Auftrittsmöglichkeiten zu bekommen? Labels kaufen ihre Bands ja gerne mal in Touren oder Supportslots rein, wäre es überhaupt möglich für eine Underground-Band, vor „größeren“ Bands zu spielen?
Auftrittsmöglichkeiten zu bekommen ist immer schwierig. Ohne Beziehungen – Kontakte – kommt man meistens nicht sehr weit. Was wir vorhin schon angesprochen haben – durch die hohe Anzahl an Undergroundbands welche sich manchmal zu Dumpingpreisen anbieten wird es noch erschwert an Gigs ranzukommen, denn Veranstaltern ist es meist egal was da für ne Combo am Abend ballert – Hauptsache die kosten nicht viel und es sind möglich viele im Programm. Da bleibt manchmal die Qualität auf der Strecke.

Habt ihr mit der ein oder anderen „größeren“ Band besondere Erfahrungen (positiv oder negativ) gemacht?
Bis jetzt hatten wir keine besonderen Vorkommnisse dieser Art. Wenn wir mal vor einer etwas bekannteren Band spielen dann gucken wir einfach, dass wir unseren Spaß haben und uns mit denen gut verstehen. Was meistens auch klappt. ?

Mit welcher „großen“ Band würdet ihr gerne auf Tour gehen?
Mit Dissection (R.I.P.), doch leider ist das nicht mehr möglich. Ansonsten würden wir uns freuen Bands wie Grave, Unleashed, Dismember oder Entombed zu supporten.

Vor allem bekannte Bands predigen ja gerne, dass es völlig egal ist, ob man nun vor 10 oder 1000 Leuten spielt. Wie seht ihr das?
Na ja wenn man „Gage“ mäßig vom Eintritt abhängig ist und weit gefahren ist, dann sind 10 Leute nicht so toll. :D
Allerdings vom Spaßfaktor auf der Bühne macht das keinen Unterschied.

Ist der „Underground“ an sich noch ehrlich? Kann man noch vom viel gepriesenen Zusammenhalt der Szene reden oder schleicht sich auch hier schon mehr und mehr Kommerz- und Konkurrenzdenken ein?
Die Frage ist inwieweit Kommerz- und Konkurrenzdenken schlecht ist und bis zu welchen Grad. Eine gesunde Konkurrenz fördert mehr Qualität bei den einzelnen Bands zu Tage was natürlich dem Publikum entgegenkommt. Zum Thema Kommerz – welche Band die etwas auf sich hält möchte nicht ein wenig Erfolg haben – wo da der Kommerz anfängt oder aufhört sollte jeder für sich selbst entscheiden. Meist ist jedoch so, dass mit harten Bandagen gekämpft wird um an heiß begehrte Gigs ranzukommen. Dabei verkaufen sich manche derart unter Wert – z.B. spielen ohne Gage oder für einen Kasten Bier. Man möchte doch wenigstens sein Sprittgeld wieder reinkriegen.

Das absolute Gegenteil zum Underground dürften die populären Casting Shows sein. Meist nur mäßig talentierte Musiker werden schnell berühmt und müssen sich nicht erst jahrelang einen Status erarbeiten. Wie steht ihr zu diesen Shows und den daran teilnehmenden Leuten?
Schwachsinn. Interessiert uns nicht!

Würde es eine Metal-Casting-Show geben (für komplette Bands, nicht Einzelmusiker) – würdet ihr euch eine Teilnahme überlegen?
Mal anders gefragt – was ist ein Bandcontest?! :D Das beantwortet doch die Frage.
Es kommt nur darauf an aus welchem Zweck dieser veranstaltet wird – damit der Veranstalter Geld verdient und einen Haufen gute Bands für Umme spielen lässt (maximaler Gewinn), oder geht es wirklich darum eine sehr gute Band aus der Unzahl an unbekannten Bands rauszufiltern um ihr die Möglichkeit zu geben sich einem breiteren Publikum zu präsentieren?!
Apropos – von Einstellungen wie – wir sind Underground wir müssen nicht oft spielen, wir müssen niemandem beweisen wie gut wir unsere Instrumente beherrschen – welche manche Black Metal Bands zu Tage legen, nur um zu zeigen wie true und undergorund sie sind, halten wir nichts!

Ein leidiges Thema – Labels. Welche Erfahrungen habt ihr bisher damit gemacht und versucht ihr aktuell, ein Label zu finden oder macht ihr lieber erstmal auf eigene Faust weiter?
Ja wir sind zurzeit auf der Suche nach einem Label, denn ohne kommt man irgendwann nicht weiter. Wir hatten zwar schon Angebote doch diese waren vertraglich nicht akzeptabel und wir verkaufen und nicht unter Wert.

Wie verdient ihr euch das Geld zum Musikmachen, was macht ihr neben der Musik im „normalen Leben“?
Also zwei von uns gehen einer normalen Arbeit nach, einer studiert, einer macht Zivildienst und einer ist arbeitslos und jobbt nebenbei.

Das Internet ist für jede junge Band ein unverzichtbares Medium geworden. Welchen Stellenwert haben für euch Plattformen wie MySpace?
Eine eigene Website ist sehr wichtig und unverzichtbar für die Präsenz eine Band. Myspace hingegen ist schnell und einfach um in die Öffentlichkeit zu treten, bietet aber zu wenige individuelle Einstellungen was eine Band-Website notwendig macht. Dennoch ist es für Bands von großer Wichtigkeit vor allem wenn es darum geht neue Kontakte zu knüpfen.

Onlinemagazine haben in der heutigen Zeit einen eigenen Status erlangt, wo seht ihr die Vor- und Nachteile gegenüber den herkömmlichen Printmagazinen?
Also die Vorteile liegen klar auf der Hand:
Es ist kostenlos, es ist immer aktuell, man hat keine Wartezeiten wie bei Papier-Mags bis die neue Ausgabe erscheint und bietet meist eine gezielte Suchfunktion nach Bands und Artikel – quasi man muss nicht Berge von Zeitschriften durchwühlen um den gesuchten Beitrag zu finden.
Die Nachteile sind auch eindeutig:
Man braucht einen PC mit Internet und nach einer Weile tun die Augen weh vom Lesen vorm Monitor. Da ist eine Zeitung aus Papier unverzichtbar wenn man mal aufm Klo oder in der Bahn lesen möchte.

Lass uns zum Schluss noch ein kleines Wortspiel machen, wenns beliebt. Was fällt euch ein zu folgenden Begriffen…
US- oder schwedischer Death Metal:
ganz klar schwedisch!
Klassische Musik: sehr gut
Klimawandel: wird sowieso nichts – alles nur leere Versprechungen :D
Grillen: das heißt BRATEN!
Bücher: hören z.B. im Auto ;)
Fußball: Bier trinken
Festivals: Bier trinken + geile Mugge hören
Metal1.info: prima Sache!

Damit wären wir am Ende, vielen Dank!

Geschrieben am von Metal1.info

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