Interview mit Gabriel Franco von Unto Others

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Die Karriere von Idle Hands begann gerade an Fahrt aufzunehmen, als sie auch schon wieder abrupt gestoppt wurde – durch die Corona-Pandemie einerseits sowie einen Namensrechtsstreit. Als UNTO OTHERS starten die jungen Amerikaner, die im Begriffe sind, Gothrock und Post Punk wieder cool zu machen, nun richtig durch – mit Roadrunner Records im Rücken und einer großen Tour mit Behemoth und Arch Enemy im Kalender. Gabriel Franco erklärt, wie es sich anfühlt, jetzt bei einem Major-Label unter Vertrag zu stehen, was hinter dem Albumtitel „Strength“ steht und wie er es mit der Religion hält.

Seit unserem letzten Interview musstet ihr den Namen der Band von Idle Hands in UNTO OTHERS ändern – wie ist das passiert?
Wir besaßen die Namensrechte nicht, als wir bei Roadrunner unterschrieben, und die Besitzer wollten nicht verkaufen. So einfach ist das, ehrlich gesagt. In den USA kann man keine Geschäfte unter einem Namen machen, der einem nicht gehört, da man sich sonst einer Reihe von rechtlichen Schwierigkeiten aussetzt, die die Band später zerstören könnten.

Warum UNTO OTHERS? Ist es für dich immer noch nur ein Ersatzname, oder hast du ihn bereits vollständig „akzeptiert“?
So etwas wie einen Ersatznamen gibt es für uns nicht und hat es auch nie gegeben. Ich habe ihn akzeptiert, seit die Entscheidung vor über einem Jahr gefallen ist. Mit jedem Tag wird es natürlich realer.

Ein schwarzes Pferd als Cover des Albums "Strength" von UNTO OTHERSDas neue Album heißt „Strength“ – worauf bezieht sich der Titel?
Stärke… (lacht) Nein, aber ich würde sagen, Kampf, Beharrlichkeit und Kraft. Der Titel ist offen für Interpretationen, aber ich bin sicher, dass der durchschnittliche Hörer seine eigene Verbindung zu dem Titel entwickeln wird, so wie ich es getan habe.

Ihr seid vom Underground-Label Eisenwald zu Roadrunner gewechselt. Wo siehst du die Vorteile, aber vielleicht auch die Nachteile, jetzt als kleine Band auf einem Major-Label zu sein?
Nun, man ist natürlich der kleine Fisch im großen Teich und muss härter um Aufmerksamkeit kämpfen. Ich arbeite immer noch mit Eisenwald an Deluxe-Versionen der Werke, und sie haben auch das Layout für die aktuelle Platte entworfen. Wenn du ein großer Hund sein willst, musst du mit den großen Hunden spielen – das ist, was wir jetzt tun, im Guten wie im Schlechten.

Ein Lied heißt „When Will Gods Work Be Done“. Hat das Stück einen religiösen Ansatz, bist du religiös?
Das ist ein Lied über ein Massaker, das durch den Machtrausch eines Mannes mit Gotteskomplex verursacht wurde. Ich bin in dem Sinne kein religiöser Mensch, als dass ich mich nicht an etablierte religiöse Institutionen halte. Ich habe meine eigenen Gedanken über das Leben, den Tod und das Universum, und das Beste daran ist, dass ich sie ganz für mich behalten kann.

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UNTO OTHERS © Peter Beste

Musikalisch ist das Album ein bisschen härter, ein bisschen weniger eingängig, finde ich. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Einfach so. Es war klar, dass es irgendwie anders sein würde, und ich bin froh, dass es so ist. Ich mache einfach meine Schritte vorwärts auf meiner musikalischen Reise.

Der Opener „Heroin“ hat ein Riff, das stark an „Weidmanns Heil“ von Rammstein erinnert – kennst du den Song?
Tatsächlich nicht, und ich liebe Rammstein. Ich werde ihn mir gleich mal anhören.

Du arbeitest auf dem Album viel mit Samples – siehst du nicht die Gefahr, dass die Musik zu kitschig wird?
Nö, das ist mir einfach egal. Wenn es jemandem nicht gefällt, hat er die Freiheit, es sich nicht anzuhören. So schön und einfach ist das!

Ich persönlich finde das Album manchmal sehr unruhig, was auch an der Abmischung liegt: wenn Solospuren hinzukommen usw., gibt es manchmal starke Brüche – kannst du das nachvollziehen?
Ich liebe es, die Energie aufrechtzuerhalten, ich möchte, dass jeder Teil mit der Wildheit oder dem Mangel daran einschlägt, die er verdient. Musik sollte einen dazu bringen, sich zu bewegen, geistig oder körperlich.

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UNTO OTHERS © Peter Beste

Ihr wart gerade dabei, durchzustarten, als die Pandemie zuschlug – wie sehr hat euch das gebremst und glaubst du, dass sich das auf eure Karriere auswirken wird?
Das hat es bereits. Leider besitze ich keine Kristallkugel, so dass ich dir nicht mit Gewissheit antworten kann, aber ich kann sagen, dass wir nicht aufgehört haben und auch nicht so bald aufhören werden. So Gott will.

Ihr werdet bald wieder mit großen Bands auf Tour gehen – musikalisch seid ihr aber eher die Außenseiter im Billing. Fühlt ihr euch wohl im Vorprogramm von Behemoth und Arch Enemy?
Ja, natürlich, wenn du dich erinnerst, haben wir für Tribulation, Uada, Gaahls Wyrd, King Diamond, etc…. eröffnet. An Erfahrung als Außenseiter mangelt es uns nicht, und um ehrlich zu sein stellt sich in der Folge die Frage, ob wir wirklich Außenseiter sind?

Gibt es noch etwas, was du unseren Lesern sagen möchtest?
„Strength“ ist weltweit auf Roadrunner Records erschienen. Wir werden euch 2022 live in Deutschland sehen!

Vielen Dank für das Gespräch.
Vielen Dank auch, ich weiß es zu schätzen!

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Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

2 Kommentare zu “Unto Others

  1. Eines dieser Interviews, welches völlig uninteressant zu lesen ist, weil die Antworten absolut nichtssagend sind. Auf die Fragen wird kaum eingegangen, man hat das Gefühl, dass das ganze eben nur ein weiteres lästiges Interview für den Herrn darstellt und sich deswegen die Antworten aus Allgemeinplätzen ergeben.

    1. Tja, was soll ich sagen. Wo du Recht hast, hast du Recht … ein typisches Problem von Mail-Interviews, da man hier leider keine Möglichkeit hat, nochmal nachzufassen/konkretere Antworten einzufordern … aber eben auch von Musikern, die nicht mehr als nötig rauslassen wollen.

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