Iced Earth: Jon Schaffer wird polizeilich gesucht

Die Polizei von Washington, D.C. hat jüngst 38 Fotos von Personen veröffentlicht, die im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am U.S.-Capitol am vergangenen Mittwoch, dem 6. Januar 2020, gesucht werden – darunter auch ICED-EARTH-Bandleader Jon Schaffer. Wie bereits berichtet war auch Schaffer am Mittwoch in den Sitz des U.S.-Kongresses eingedrungen.

Dies ist nicht das erste Pro-Trump-Event, an dem Schaffer teilnimmt. Die Tageszeitung „Die Welt“ veröffentlichte am 15. November einen Artikel, in dem der Musiker sich für ein Interview eindeutig identifiziert. Es wurde auf dem „Million MAGA March“ in der U.S.-Hauptstadt aufgenommen, wo Schaffer zusammen mit Trump-Anhängern, Proud Boys und weiteren Rechtsextremen für eine zweite Amtszeit des abgewählten Präsidenten demonstrierte.

Schaffer äußerte sich dort folgendermaßen: „Die werden untergehen. Die legen sich mit den falschen Leuten an, das können Sie mir glauben. […] Wenn jemand gegen uns Gewalt anwendet, werden wir entsprechend reagieren. Wir wollen das nicht, aber wir sind bereit.“

Ein Video des Interviews ist hier zu sehen.

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2 Kommentare zu “Iced Earth: Jon Schaffer wird polizeilich gesucht

  1. Als ich das mit Schaffer gestern zum ersten Mal gesehen habe, ist mir unweigerlich der Song „When The Eagle Cries“ mit all seinem US-patriotischen Kitsch durch die Ohren geklungen und dann kalt den Rücken runtergelaufen. „The Glorious Burden“ war damals eins der ersten Iced-Earth-Alben, die ich gehört habe, und wenn man sich da die Texte anschaut (z .B. aus der Single „The Reckoning“, die ich damals musikalisch echt gut fand):

    “Destiny’s called us / It’s the reckoning / This time it’s for blood / Don’t tread on me”

    „The hours close at hand / We’ll make our final stand / Justice shall be done / Nowhere to run“

    oder auch

    „True evil broods in you / You’re just a brainwashed fool / The coward close that hides / Spewing forth his lies“

    “If it was up to me / Eye for an eye I’d seek / But the high road we will take / Lady Justice is at stake”

    … dann hast du recht, das sind keine problematischen Äußerungen, aber sie zeigen eben diese typische „‚Murica Fuck Yeah!“-Redneck-Einstellung, die schon an der Grenze des politischen Fanatismus liegt. Besonders skurril sind ja die letzten beiden Zitate, ist doch Schaffer selbst der hirngewasche Depp, der einen lügenden Feigling unterstützt … und wenn er denkt, dass das Capitol stürmen und vandalieren was mit „take the high road“ (den rechten Weg beschreiten) oder der Verteidigung des Gesetzes (er bricht es …) zu tun hat, nun … dann zeigt das nur, wie tief diese Leute in ihrem rechtspopulistischen Paralleluniversum feststecken. Weiß nicht, ob ich mir das jetzt noch ohne Bauchschmerzen anhören kann, auch wenn ich das eh nur alle paar Jahre aus nostalgischen Gründen getan habe. Meine 5 Cents dazu.

  2. Als Fan der Band ist das eine harte Nummer. Aber da Jon sich in den Texten seiner Alben nie menschenverachtend oder systemstürzlerisch geäußert hat, bleibe ich Fan seiner Musik. Was seine Person betrifft, da scheint er arg verirrt zu sein. Aber ich würde das Gespräch mit Menschen suchen, bevor sie für mich gestorben wären. Und mal im Ernst: es gibt unter uns Metallern sogar Anhänger von Bands in deren Reihen Mörder gespielt haben. Also Ball flach halten, bevor man sich abwendet.

    Andi aus Herdecke (bekennder Fan der Musik von Iced Earth, auch 2021)

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