Review Down – Down IV Part II (EP)

Als DOWN 2012 ankündigten, statt eines neuen Albums lieber vier EPs zu veröffentlichen, war die Skepsis zunächst groß. Da jedoch alle Mitglieder auch in anderen Bands gebunden waren, erschien der Schritt zumindest nachvollziehbar, da eine EP eben schneller aufgenommen ist als ein komplettes Album. Und da die Qualität von „IV Part I – The Purple EP“ der Band gerecht wurde, freute man sich direkt auf den zweiten Teil. Dieser steht nun mit dem Titel „IV Part II“ in den Regalen und zeigt DOWN auch nach dem Ausstieg von Kirk Windstein in Höchstform.

„Steeple“ beginnt so unangepasst, wie man es von DOWN kennt – zu einem gut 20 Sekunden langen Growl gesellen sich Gitarren und akzentuierte Drums, was in einer absoluten Soundwand resultiert, den Hörer schier erdrückt und dann doch mit einem großartigen Groove erlöst.

Allein dieser Einstieg in „Part II“ macht klar, dass die Band um Sänger Phil Anselmo, die Gitarristen Pepper Keenan und Neuzugang Bobby Landgraf sowie Bassist Pat Bruders und Schlagzeuger Jimmy Bower, problemlos ihren Titel als Sludge-Könige verteidigen können. Dabei wird beim zweiten Teil von „Down IV“ vermehrt auf eine dunkle und bedrückende Atmosphäre gesetzt, was Band und Veröffentlichung sehr gut zu Gesicht steht.

„We Knew Him Well“ wurde bereits vorab ausgekoppelt und überzeugt mit erdrückenden Mid-Tempo-Grooves, denen aus jeder Pore Schlamm und Sumpfwasser tropft. Das folgende „Hogshead / Dogshead“ hingegen zieht das Tempo etwas an, bietet direkt zu Beginn ein schickes Solo und kann mit seinen melodischen Leads und Anselmos Screams begeistern.

„Conjure“ beschwört in seinen achteinhalb Minuten den Geist von Black Sabbath, sei es durch das reduzierte Tempo (auch wenn es im zweiten Teil durchaus eine schnellerer Passage gibt), das tonnenschwerer Riff oder den kaum verzerrten Gesang von Phil, den man selten so klar gehört hat wie auf diesem Track. Definitiv ein Highlight dieser Veröffentlichung und zudem eine Verdeutlichung der DOWNschen Variabilität.

Doch damit nicht genug, denn das nachfolgende „Sufferer’s Years“ ist zwar weit melodischer und flotter, qualitativ aber mindestens gleichwertig und damit vielleicht der beste Song von „Part II“ und definitiv ein Kandidat für zukünftige Setlists. Hier verbinden DOWN massive Riffs, fetteste Grooves und Anselmos Gesang wie zu den seligen Zeiten ihres Debüts „NOLA“, die den Hörer einfach begeistern und mitreißen.

Zum Abschluss gibt es mit „Bacchanalia“ eine Nummer, die den Charakter einer Jam-Session transportiert und damit ebenfalls an die Frühwerke der Band erinnert.

Auf „IV Part II“ präsentieren sich DOWN in absoluter Bestform. Punkt. Alles was man an dieser Truppe liebt, hat seinen Weg auf diese EP gefunden und zugleich wirkt nichts erzwungen, sondern vollkommen organisch. Wer DOWN mag, wird „IV Part II“ lieben.

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