Review Mayhem – Psywar (7″ Vinyl-Single)

  • Label: Season Of Mist
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Sieben Jahre ist es her, dass man zuletzt von der Black-Metal-Legende MAYHEM hörte. Viel hat sich bei den Norwegern seit „Ordo Ad Chao“ getan – die entscheidendste Veränderung dürfte dabei das Ausscheiden von Gitarrist und Songwriter Blasphemer sein. Neu dabei ist an seiner statt nun Morten „Teloch“ Iversen, welcher neben seinen eigenen Projekten Nidingr und NunFuckRitual bislang vor allem als Live-Gitarrist (u.A. 1349, Gorgoroth, God Seed) in Erscheinung getreten war.

Als Vorgeschmack auf das anstehende Album veröffentlichen MAYHEM mit „Psywar“ eine 7″ Vinyl-Single. Für Sammler in verschiedenen Vinyl-Farben und mit verschiedenen Artworks erhältlich, enthält die Veröffentlichung zwei Stücke – das titelgebende „Psywar“ auf der A-, sowie den Non-Album-Track „From Beyond The Event Horizon“ auf der B-Seite.

Mit „Psywar“ legen MAYHEM einen aggressiven Black-Metal-Song vor, der stilistisch zwischen „Ordo Ad Chao“ und „Wolfs Lair Abyss“ einzuordnen ist. Die tragende Säule des Stücks ist dabei ein einziges, schnittiges Riff: Rotzig, griffig und direkt, ohne Umschweife und Ausreden, auf die Zwölf. Ein kurzer Mittelpart, der an Negura-Bunget mit Gastauftritt von Attila denken lässt, unterbricht das Geprügel so sphärisch wie unerwartet, bevor auch schon über eine recht gelungene Melodieführung der Bogen zurück zum Eingangsriff geschlagen wird. Vielleicht nicht eben spektakulär, zumindest aber mit einer Menge Fuck-Off-Attitüde.
„From Beyond The Event Horizon“ betont eher die ruhige, düstere Seite von MAYHEM – wirkt dabei jedoch eher wie ein Medley: Wie Versatzstücke aus unterschiedlichen Songs, die lieblos und unverbunden aneinandergereiht wurden, folgt hier eine Idee auf die nächste. Schlecht sind die einzelnen Bestandteile zwar nicht, durch das chaotische und scheinbar willkürliche Arrangement verkaufen MAYHEM sie jedoch deutlich unter Wert.

Dass eine 7″ Vinyl-Single eher als Sammlerstück denn als musikalisches Appetithäppchen gedacht ist, versteht sich von selbst. Als solches eignet sich „Psywar“ tatsächlich nur beschränkt: Da wohl auch der Nachfolger von „Ordo Ad Chao“ wieder eher auf seine Gesamtatmosphäre als auf einzelne Hits ausgelegt sein dürfte, überrascht es wenig, dass ein einzelner, aus dem Kontext gerissener Song nicht über die Maßen zu begeistern weiß. MAYHEM-Fans können sich dennoch beruhigt zurücklehnen. Denn wenn „Psywar“ auf der CD nicht widererwarten den absoluten Ausreißer abgibt, dürfte das fünfte Studio-Album der Norweger im Großen und Ganzen so klingen, wie man es sich erwartet: Hart und dreckig.

Keine Wertung

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