Review Sabaton – Primo Victoria

Spätestens seit „The Art Of War“ dürfte allen Zweiflern wohl endgültig klar sein, dass SABATON die Band der Stunde und das nächste große Ding im Power Metal sind. Selbstverständlich war das nicht immer so, gerade am Anfang standen die Jungs um Oberfeldwebel Joacim Brodén vor so einigen Problemen. Zwar hatte man bereits ein Debut, das auf den Namen „Metalizer“ hört, am Start, allerdings kam es aus diversen Gründen erst viel später zu einer Veröffentlichung. Ein zweites Album musste her, dessen Finanzierung mangels eines interessierten Labels die Band selber übernehmen musste. Als „Primo Vicotria“ dann jedoch an der Front anlandete, gab es nichts mehr, was den Siegeszug dieser schwedischen Panzerbrigade noch stoppen konnte.

Wie bereits angedeutet, beschäftigen sich SABATON auf ihrem quasi-Debut „Primo Victoria“ überwiegend mit diversen miltärischen Auseinandersetzungen des vergangenen Jahrhunderts, als da wären Golf- und Irakkrieg, Sechstagekrieg um Israel, Vietnam und natürlich der unvermeidliche Zweite Weltkrieg. Witzig: Der Text des Rausschmeißers „Metal Machine“ fällt ein wenig aus der Reihe, er besteht ausnahmlos aus bekannten Titeln bzw. Zitaten großer Metalbands.
Der Titeltrack eröffnet die Schlacht und behandelt die Landung der Alliierten am berühmt-berüchtigten Strandabschnitt „Omaha“ in der Normandie. Hier werden ganz klar die Stärken dieser Band deutlich. Zum einen wäre da einmal Joacims Gesang, der ganz und gar nicht dem typischen „zu enge hosen“-Powermetalgesang entspricht, sondern urmännlich in Richtung Rage oder Running Wild marschiert. Das zweite typische SABATON-Trademark sind die Keys, die zwar stets präsent, aber dennoch immer leicht im Hintergrund gehalten sind und den Songs somit eine gewaltige Epik verleihen. So kann man die alliierten Landungsschiffe förmlich sehen, wie sie sich ihren Weg durch die spritzende Gischt bahnen.
Es sind gerade die epischen, fast schon dramatischen Songs wie „Primo Victoria“ oder „Wolfpack“, welche mit der Anmut eines B-52 Bombers auf den Hörer zukommen (doch wehe demjenigen, der nicht rechtzeitig im Pit Deckung sucht), die diesen Album den letzten Schliff verpassen. Aber auch die zahlreichen Uptempo-Nummern der Marke „Panzer Battalion“ oder „Counterstrike“, die den Hörer wie ein russischer Sturmpanzer geradezu überrollen, dürften auf jeden Fall auch bei jenen Banger gut ankommen, welche den Kriegsdienst eigentlich verweigert hatten. Verluste, pardon, Ausfälle sind auf diesem Album nicht zu beklagen.

SABATON haben sich in ihrer ersten Schlacht wirklich hervorragend geschlagen, „Primo Victoria“ ist ein Fronteinsatz geworden, bei welchem die verantwortlichen Offiziere ihre Fähigkeiten vollends ausgespielt haben. Freunde klassischen Heavy- und Power Metals (egal ob mit oder ohne Grundausbildung) müssen hier auf jeden Fall zuschlagen, ansonsten geht’s ab nach Sibirien!

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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