Review Vredehammer – Vinteroffer

  • Label: Indie
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Hinter dem klangvollen Namen VREDEHAMMER verbirgt sich (natürlich) eine Black-Metal-Band aus (wer hätte es geahnt) Norwegen. 2009 gegründet, veröffentlicht das Quartett nach drei EPs nun die erste Full-Length über Indie Recordings.

„Vinteroffer“, so der Titel des Erstlings, überrascht sogleich: Wo ich fieses Old-School-Black-Metal-Geschrammel erwartet hätte, gehen VREDEHAMMER einen (wenn auch nicht gänzlich) anderen, soll heißen: subtileren Weg. Härtetechnisch unterscheidet sich die Marschrichtung zwar nicht unbedingt, denn es geht schnell und gnadenlos zur Sache, doch bei genauerem Hinhören machen sich kleine, jedoch entscheidende Feinheiten bemerkbar. Ein steril klingendes Schlagzeug sorgt für die notwendige Geschwindigkeit und sägende Gitarren markieren die Grundbausteine des frostigen Sounds. Würde man soundtechnisch Referenzen als Vergleichsmöglichkeit heranziehen, so würden diese auf Namen wie Keep Of Kalessin, Norse oder (neuere) Satyricon hören.

VREDEHAMMER versuchen den Hörer mit schroffen Riffs, giftigen Vocals und einer eiskalten Atmosphäre aus der Reserve zu locken. Meist wird hierfür in (für den norwegischen Black Metal) typischen Gefilden agiert, doch hin und wieder wagen sie kleine Variationen. Auch wenn Songs wie „Seduce Infect Destroy“, „Sykdom“ oder der grandiose Titeltrack durchaus Spaß machen, so sind es trotzdem Alben wie „Vinteroffer“, die es so unüberschaubar oft in ähnlicher Version von einer ähnlich klingenden Band gibt.

Das Werk scheint für Hörer gemacht, die vom Black Metal nordischer Prägung nicht genug bekommen können. Selbige erwartet gewöhnliche Kost, was ja per se nichts Schlechtes sein muss. Im Gegenteil, das Debüt versprüht stellenweise ungeheueres Potenzial. Trotz fehlender Alleinstellungsmerkmale ein überdurchschnittliches Werk, welches vor allem Genre-Fans gefallen könnte. Um die genannten Eindrücke zusammenzufassen: ein grundsolides, aber sicherlich nicht unentbehrliches Werk.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Michael Ay

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