Review Warrant – Ready To Command 2010

WARRANT gehören zu den deutschen Speed-Metal-Pionieren der frühen 80er und sind bitte nicht mit der gleichnamigen US-Glam-Rock-Band zu verwechseln, die durch einige Hits zweifelsohne etwas bekannter ist. Offenbar existiert die Truppe aus Düsseldorf noch immer, obwohl ich keine Ahnung habe, was sie so in den vergangenen 25 Jahren getrieben haben. Aber jedenfalls spielen sie 2011 tatsächlich auf dem Wacken Open Air.
Von Pure Steel Records werden nun die beiden WARRANT-Werke „First Strike“ und „The Enforcer“, die heute als Klassiker des Genres gelten, unter dem Albumtitel „Ready To Command 2010“ wiederveröffentlicht.

Mit 19 Tracks und über 76 Minuten Spielzeit ist dieser neue Rundling prall gefüllt. Zwei Bonus-Live-Tracks wurden dem ursprünglichen Material hinzugefügt, und das Booklet enthält unveröffentlichte Fotos sowie Liner-Notes.
Die Songs wurden zweifelsohne remastered. Zwar hat der Sound nichts von seinem rüpeligen Charme verloren, dennoch wirkt er sehr kraftvoll und recht zeitgemäß. Das kommt den Stücken aber zugute, die dadurch noch mehr von dieser dynamischen Energie verströmen.
Wie es sich für guten, alten Speed Metal gehört sind die Songs druckvoll, geradlinig und eingängig. Die ultimative soundliche Abwechslung erwartet uns auf „Ready To Command 2010“ nicht. Auch keine Komplexitäten. WARRANT ziehen ohne Rücksicht auf Verluste ihr Power-Ding durch und erinnern mich in dieser konsequenten Art so ein wenig an Raven – auch was den Stil angeht.
Aber wer diese Art von Musik mag, die sich die einprägsamen Eigenschaften des Heavy Metal, die Energie des Speed Metal und die Dynamik des frühen Thrash Metal zunutze macht, kann mit dem Release sicherlich erneut abfeiern.
Songs wie „Send Ya To Hell“, „The Enforcer“, „Die Young“, „Torture In The Tower“, „Satan“, „Scavenger’s Daughter“ und „Bang That Head“ haben während des vergangenen Vierteljahrhunderts nichts von ihrem Reiz verloren. WARRANT verstanden sich auf das Songwriting zu dieser Epoche und konnten das Material auch entsprechend umsetzen. Der Rhythmus ist schön kraftvoll und treibend, das Gitarrenspiel virtuos und vielseitig und der Gesang von Jörg Juraschek mit der rauh-schrillen Stimme old-school-kauzig wie eh und jeh.

Ich finde es sehr erfreulich, dass man durch diese Art eines Re-Release nun bequem an das längst vergriffene Material herankommt. Wie mir die Promoinfo außerdem mitteilt, arbeiten WARRANT an neuen Songs und werden eventuell im nächsten Jahr ein ganz neues Album veröffentlichen. Wenn dem wirklich so ist, bin ich gespannt, wie diese Old-School-Hasen heute klingen. Bis dahin können sich Fans des 80er-Speed-Metals „Ready To Command 2010“ anhören, um sich zu erinnern, was WARRANT damals für coole Tracks komponiert haben.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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