2022 – Rückblick der Redaktion

2022 ist Geschichte: Was bleibt aus zwölf Monaten Heavy Metal?

Schon die letzten beiden Jahresrückblicke fingen mit dem Satz an: „Etwas Positives über das Jahr [2020/2021] zu schreiben fällt schwer“. Was soll man dann erst über 2022 sagen?

Nach wie vor gibt es Pandemie und Klimawandel – und seit Februar 2022 auch noch Krieg in Europa. Nicht einer dieser Kriege „irgendwo“ in der Welt, über die man in den Nachrichten kurz geupdatet wird, um sie dann zwischen all den Alltagsproblemen wieder zu vergessen. Sondern ein Krieg, in dem Bürger:innen eines europäischen Landes für ihre Freiheit und damit demokratische Grundwerte kämpfen. Unser Mitgefühl und Respekt gilt den Menschen in der Ukraine.

In diesem Kontext möchten wir uns nochmals bei allen bedanken, die unsere Charity-Tombola im Rahmen des DARK EASTER METAL MEETING 2022 unterstützt und eine Spende an UNICEF von 1.000 € zusammengetragen haben (mehr dazu hier). Nüchtern betrachtet mag dieser Beitrag verschwindend gering sein – und doch war der Anblick der Summe auf unserem Spendenkonto der wohl emotionalste Moment in meiner nunmehr bald 15-jährigen Zeit bei METAL1.info. Weil ihr (einmal mehr) eindrucksvoll bewiesen habt, dass Metalheads das Herz am rechten Fleck haben. Im Namen von Metal1.info und UNICEF möchte ich mich von ganzem Herzen für die Unterstützung bedanken und jeden, der es sich leisten kann, ermuntern, auch weiterhin für gute Zwecke zu spenden. Ob UNICEF, Aktion Deutschland Hilft oder Ärzte Ohne Grenzen, die im Ausland ihr Möglichstes tun, die UNO-Flüchtlingshilfe, die Tafel, Kältebusse oder was euch immer wichtig erscheint. Nichts ist in diesen für viele Menschen schweren Zeiten wichtiger als sozialer Zusammenhalt.

Gerade weil 2022 im Großen von Horrormeldungen dominiert war, von „normal“ gewordenen Themen wie Inflation, Gasmangel, möglichen Blackouts und Debatten darüber, wie wahrscheinlich ein Atomkrieg sein könnte, ist es umso wichtiger, sich auf die vielen kleinen Dinge zu fokussieren, die das Leben lebenswert machen. Und wir wären keine guten Musikjournalisten, stünde für uns hier „Musik“ nicht ganz oben.

Mit der Rückkehr der Konzert- und Festivalkultur im Frühjahr 2022 ist für alle, die im Konzert-Business arbeiten, aber auch alle leidenschaftlichen Konzertbesucher:innen eine triste Zeit geendet, von der zumindest nach aktuellem Stand der Pandemie nicht befürchtet werden muss, dass sie so noch einmal wiederkommt. Umso mehr haben wir uns ins Getümmel gestürzt und für euch von unzähligen Shows und Festivals berichtet (unser FESTIVAL-RÜCKBLICK 2022 folgt in Kürze!). Unser Dank gilt allen, die die Live-Kultur, die ein unverzichtbarer Teil der Metalszene ist, über die Pandemie gerettet und sobald es wieder ging wiederbelebt haben: Musiker:innen, Veranstalter:innen, Clubbetreiber:innen und allen anderen, die als vermeintlich kleines Rädchen in der großen Maschinerie der Eventbranche arbeiten. Ohne diese enthusiastischen, idealistischen Menschen hätte die Pandemie auch das Aus der Konzertkultur, wie wir sie vor der Pandemie kannten, bedeuten können.

Umso wichtiger ist es, dass wir als Szene diese Leute und ihre Projekte unterstützen: Dass ausgerechnet vergleichsweise erschwingliche Clubshows wegen mangelnder Nachfrage abgesagt werden mussten, während Mega-Events von Rammstein bis Metallica mit astronomischen Ticketpreisen in Minuten Millionen einspielen, ist nicht nur für den Kollegen Bernhard schwer zu begreifen (seine Kolumne zu dem Thema findet ihr hier, meine zum Vorverkaufsdilemma hier). Keine Frage, diese Großveranstaltungen bieten auf ihre Art „value for money“. Mehr Energie, mehr Dankbarkeit und mehr Hingabe erlebt man aber ohne jeden Zweifel auf kleinen Club-Shows – und das für einen Bruchteil des Geldes. Probiert das 2023 doch einfach mal wieder aus! Neujahrsvorsatz: Support the Underground!

Auch was Album-Veröffentlichungen angeht, war 2022 ein wirklich starkes Jahr. Eure Favoriten werden wir in Kürze in Form unserer LESERCHARTS aufarbeiten – unsere persönlichen Highlights haben wir für euch (neben anderen musikalischen und nicht-musikalischen Höhe- und Tiefpunkten des Jahres) wie gewohnt im folgenden Rückblick der Redaktion zusammengefasst. Viel Freude beim Schmökern – vielleicht entdeckt ihr ja in unseren Highlights noch etwas, das euch 2022 durchgerutscht ist.

Wir hoffen, dass ihr auch künftig regelmäßig auf Metal1.info vorbeischaut und mit uns über Musik diskutiert. Im Gegenzug werden wir für euch auch 2023 wieder vor und hinter den Bühnen auf die Jagd nach Storys, Interviews und Konzertfotos gehen und die relevantesten Releases des Jahres für euch probehören! Für eure Treue über nunmehr volle 20 Jahre möchten wir uns am Ende unseres Jubiläumsjahres einmal mehr bedanken.

Einen guten Start ins Jahr 2023 wünscht euch das Team von METAL1.info!

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