Interview mit Burdo & Gale von Void Of Sleep

Bereits ihr Debüt-Album Tales Between Reality And Madness“ stach aus der großen Zahl an Neuveröffentlichungen im Stoner-Rock-Sektor heraus. Nun haben die Italiener von VOID OF SLEEP den Nachfolger fertig und lassen ihrer Liebe zu progressiven Klängen freien Lauf. Die beiden Musiker Burdo und Gale über Avantgarde-Black-Metal, Stilfindungsschwierigkeiten und die Freimaurer.

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Euer Debüt „Tales Between Reality And Madness“ ist vor zwei Jahren erschienen. Was hat sich seitdem geändert?
Burdo: Manches hat sich geändert, manches ist gleich geblieben. Wir haben seitdem viele Gigs hier in Italien gespielt und einige auch im Rest von Europa, wir waren mit vielen anderen Bands auf Tour und haben spezielle Situationen durchlebt. Als es also ans Komponieren ging, haben wir Veränderungen in unserem Songwriting festgestellt, weil wir von alledem natürlich beeinflusst wurden. Ich glaube, wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Aber es ist natürlich auch viel gleich geblieben … wir müssen immernoch um Auftritte kämpfen, um das Album in Italien und Europa zu promoten, und wenn du eine italienische Undergroundband ohne viel Geld bist, ist das nicht leicht.

Void Of Sleep – New World OrderEuer neues Album trägt den Titel „New World Order“. Worum geht es?
Burdo: Es ist ein Konzeptalbum über die menschliche Rasse und ihre selbstzerstörerische Natur. Es geht über Freimaurer und alle die okkulten Organisationen, die die Welt im Geheimen regieren, zu Gunsten einer kleinen, aber reichen und mächtigen Elite und auf Kosten der leidenden Massen.

Was waren eure Ziele, als ihr mit dem Songwriting angefangen habt? Wolltet ihr spezielle Elemente in eurem Sound gezielt weiterentwickeln oder habt ihr es einfach drauf ankommen lassen?
Burdo: Am Anfang wussten wir überhaupt nicht, was für eine Art Album wir machen wollen. Wir haben einfach zusammen herumgespielt – das war einige Monate lang gar nicht so einfach, weil wir einfach nicht wussten, wo wir mit dem Album hin wollen. Irgendwann hatte ich dann die Idee zu dem Konzept und wir haben uns darauf fokussiert … die Musik, die Stimmung und die Arrangements. Zugleich habe ich ein paar Überstunden gemacht und die Texte geschrieben.

Wie sind dann die Songs entstanden?
Burdo: Zunächst war es wie gesagt schwierig und ging zäh, weil wir keine Inspiration hatten. Das Songwriting hat Mitte 2014 begonnen, den Großteil der Arbeit haben wir dann in den letzten sieben Monaten geschafft. In den letzten drei Monaten haben wir dann die Pre-Production mit unserem Bassisten und Produzenten Paso gemacht. Da hat er dann ganze Arbeit geleistet.

Euer erstes Album war noch Stoner Rock mit progressiven Elementen, diesmal verhält es sich fast umgekehrt. Würdet ihr das so unterschreiben?
Gale: Du hast Recht, der neue Sound ist sehr vielseitig, abwechslungsreich und greift viele Einflüsse auf: Du findest darin Doom Metal, progressive Elemente, Groove, psychedelisches Zeug …

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Einige der Elemente erinnern mich stark an Bands wie Ihsahn oder Enslaved. Sind Bands aus diesem Genre ein wichtiger Einfluss für euch?
Gale: Nein, keiner von uns ist Fan von Avantgarde Black Metal. Burdo und ich hören viel klassischen Black Metal, aber die neuen Bands sind nicht so unser Ding.
Burdo: Wie Gale schon gesagt hat, ist dieser neumodische Black Metal nicht mein Geschmack. Aber das alte Zeug begeistert mich immernoch – ich liebe Venom, Bathory und die ganzen norwegischen Black-Metal-Bands der frühen 90er wie Darkthrone und Mayhem. Wobei die avantgardistischen Celtic Frost zu meinen Lieblingsbands zählen.

Euer Stil ist allemal sehr einzigartig. Ist das etwas, was ihr im Auge behaltet, wenn ihr komponiert, oder kommt das von alleine?
Gale: Vielen Dank, das ist das beste Kompliment, das du uns machen könntest. Einen einzigartigen Stil zu haben ist das Ziel jeder Band! Aber in unserem Fall war es eigentlich nichts geplantes oder vorgesehenes… wir haben einfach angefangen, zu proben, und was du hörst ist das Resultat unserer persönlichen Stile und Einflüsse.

Wie die Musik, wirkt auch das Artwork sehr vielschichtig. Was sehen wir auf dem Bild?
Burdo: Das Bild setzt metaphorisch das Konzept der Texte um. Es ist ein okkultes Album, mit einem okkulten Artwork und okkulten Song-Arrangements. Wir wollen, dass der Hörer eine Reise antritt und in den Texten und den Songs versinkt. Anschließend kann jeder selbst entscheiden, was er aus dem Konzept mitnimmt.

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Werdet ihr mit dem Album auch nach Deutschland kommen?
Gale: Wir spielen im März ein paar Shows in ganz Europa, definitiv in Wien, Prag und in der Schweiz. Aber wir hoffen, dass zumindest eine Show in Süddeutschland dazukommt. Wir hoffen aber natürlich noch auf eine echte Euro-Tour mit vielen Shows.

Zum Abschluss unser traditionelles Brainstorming:
Dein Lieblingsalbum 2015: Gale: Keines // Burdo: Momentan “Hand Cannot Erase” von Steven Wilson.
Italien: Gale: Schönes Land, aber zu viele Idioten. // Burdo: Da bin ich ganz bei Gale.
Flüchtlinge:
Gale: Willkommen // Burdo: Willkommen
Fussball: Gale: Scheiß Barcelona, Ich hatte so gehofft, dass wir die Champions League gewinnen …
Burdo: Ich habe mein Interesse an Fussball in den letzten Jahren zum Großteil verloren.
Deutschland: Gale: Beim Fussball machen wir euch immer kaputt (lacht) // Burdo: Bier. Viele gute Biere.
Metal: Gale: Ein wichtiger Teil meines Lebens. // Burdo: Das gilt auch für mich.

Vielen Dank für das Interview – die letzten Worte gehören euch:
Burdo: Leute da draußen, hört euch unser neues Album “New World Order” an – egal wie … kauft es, downloaded es, streamt es auf Spotify oder wo auch immer … aber gebt uns die Gelegenheit, gehört zu werden!

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