Konzertbericht: Ufomammut

28.03.2019 Leipzig, UT Connewitz

Ein Bild des Gitarristen mit einer Akustikgitarre in der Hand, das Foto zweier Keyboards: UFOMAMMUT machten es zu Beginn ihrer Tour sehr spannend, was die Fans erwarten wird. Denn das Stoner-Doom-Trio aus Italien geht nicht einfach auf Tour um der Konzerte Willen, sondern um ihr persönliches Jubiläum zu feiern: 20 Jahre UFOMAMMUT. Das Geschenk für die Fans: ein spezielles Set. Angedeutet mit eben jener Akustikgitarre und den Keyboards.

Bereits während des gespannten Wartens wird ein Teil des special sets deutlich: Auf einer großen Leinwand flackern bewegte Bilder vom Künstlerkollektiv Malleus, Haus-und-Hof-Artwork-Lieferant der Italiener, dem Poia und Urlo auch angehören. Während andere Bands ihre Geburtstage mit großen Tourpackages feiern, zelebrieren UFOMAMMUT ihre zweite Dekade eher ungewöhnlich, nämlich ohne Vorband. Die ersten Töne des Abends kommen also vom Geburtstagskind selbst. Tatsächlich speziell ist die erste halbe Stunde des Sets. UFOMAMMUT kennt und liebt man aufgrund ihrer brachialen Härte, die plötzlich aus den Songs bricht oder den Klimax einer kontinuierlichen Steigerung darstellt. „Das können wir auch ohne Gitarre und Bass“ dachten sich die Herren und legen mit überraschend ambient-akkustischen Songs los. Die Tracks weisen dabei ein ähnliches Songkonstrukt zu den wohl bekannten Tracks auf, nur anders – ruhiger – interpretiert.

Als Vita die Drum Brushes gegen Drum Sticks austauscht, ahnt der aufmerksame Zuschauer, was gleich folgen wird: Italo Doom par excellent. UFOMAMMUT riffen sich bis zum Ende ihres Konzert durch ihre Hits wie „Stigma“, ehe nach knapp 90 Minuten und einer überaus kraftvollen Zugabe der letzte Ton erklingt. Die drei Italiener, hoch zufrieden mit breitem Lächeln ausgestattet, bedanken sich mit vielen Handschütteln bei der vordersten Reihe und selbst als UFOMAMMUT bereits für einige Minute hinter der Bühne sind, wollen die vereinzelten Rufe nach noch einer Zugabe nicht verstummen.

UFOMAMMUT feiern ihren Geburtstag als Band, wie sie es für richtig halten, ohne dabei die Fans vor den Kopf zu stoßen. Der erste, durchaus gelungene atmosphärische Part, getragen von Akustikgitarre und Keyboard, mag nicht auf die vollste Zustimmung gestoßen sein wie die Songs danach. Dennoch zeigen die Italiener hier eine neue, ihnen gut stehende Seite. Den Mut hierfür belohnen die Fans beim zweiten Halt der Jubiläumstour mit viel Applaus.

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